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Welt ohne Urknall
Materie im kommunikativen Fluss
des Seins
von
Christian Hermenau
Inhalt
Die Kontinuität unserer Wirklichkeit
Georges Lemaître und Albert Einstein
Newtons instantane Kraftübertragung
Das Universum und die Nussschale
Die Zahl der möglichen Zustände
Ein Keim für große Massenkonzentrationen
Vom fast absolut kalten Universum
Warum bewegen sich die Sonnen?
Wie eine Nervenzelle im Gehirn
Die Entropie oder der vergessene göttliche Funke
Die extremen Randbedingungen im Universum
Von der Umkehrbarkeit der Zeit
Ein kleines abstoßendes Flächenelement
Makroskopischer Zwischenzustand
Zwei Zeitsysteme auf einer Welt
Ein Kind im virtuellen Raum
Unsere Vorstellung von der Welt, unser Denken, unsere Art die Dinge zu verstehen, hängen eng mit der Erde und unserem Körper, unserer Körperlichkeit in der komplexen Vielfalt des Lebens zusammen. Unser Verstand, unser Bewusstsein, unser Gefühl da zu sein, unsere träge Masse zu spüren, entstehen nicht jedes Mal neu aus dem Nichts. Es werden nicht nur die Gene kopiert und Stück für Stück daraus ein Mensch zusammengesetzt, wie bei einer Maschine. Nein, der ganze Entstehungsprozess eines neuen Erdenbürgers, ist viel vielschichtiger und komplexer und dabei auf den tieferen atomaren Ebenen in einem Netzwerk verankert, das weit über unsere Vorstellungskraft hinausgeht und in dem auch die Geschichte der Menschheit und des gesamten Lebens auf der Erde mit enthalten ist.
Kinder brauchen eine inspirierende Umwelt. Die Erde, die Pflanzen, Tiere und Mitmenschen auf ihr, bieten eine genau zu unserem gewaltigen Geist passende Atmosphäre, so dass sich in den Gehirnen der Kinder, ein Abbild der Welt, mit seiner ganzen unbegreiflichen Vielfalt, formt. Und das sogar auf eine für sie fast lustvollen Art und Weise. Auch die Größe, der Maßstab der Gegenstände um uns herum, prägen unser Verständnis von der Welt. So können wir Körper nur begreifen, wenn wir sie als Kleinkind auch oft genug angefasst, ihre Masse, ihre Trägheit gespürt und dafür ein Gefühl entwickelt haben. Vielleicht ist es theoretisch denkbar, ein Kind nur im virtuellen Raum groß werden zu lassen. Es ist zwar sehr zweifelhaft, ob das wirklich funktioniert, doch hätte ein sich so entwickelnder Geist, ganz andere Vorstellungen von Realität. Für ihn könnten dann fantastische Welten viel mehr Wirklichkeit haben. Und seine Vorstellungen, sein Spektrum der Möglichkeiten woraus die Welt erschaffen sein könnte, wären viel breiter angelegt, als bei uns. Ein Mensch der als Basis seiner Realität nur Nullen und Einsen kennt, täte sich viel weniger mit dem Gedanken schwer, dass Alles aus dem Nichts entstanden ist oder dass es zwar unendlich viele mögliche Kombinationen von Nullen und Einsen gibt, sie aber dabei keine Festigkeit, keine Härte haben und die Wirklichkeit für ihn nur in ihrem Ordnungsschema liegt. Auch Tod oder Zerstörung hätten für einen Menschen im virtuellen Raum eine ganz andere Bedeutung. Bei ihm können ganze, vielschichtig zusammenhängende Welten, einfach gelöscht, als gesamtes Paket entfernt werden. Für uns, die wir im Schwerfeld der Erde groß werden, in der es feste Stoffe gibt die einen großen Widerstand haben und sehr schmerzvoll sich unseren Kräften entgegenstellen können oder Flüssigkeiten, die uns umschmiegen, wie Wasser oder Stofflichkeiten, wie Luft die man atmen kann, für uns ist das sich daraus ergebende Denken von diesen Erfahrungen geprägt. Wir spüren die Kälte, wir hören die Welt und sehen das Licht. Unser Körper und in Rückkopplung dazu unser Gehirn, ist optimal auf das Leben und Überleben in dieser Welt eingerichtet. Wir können die Flugbahn eines Pfeils so intuitiv berechnen, dass er ein weit entferntes Ziel auch tatsächlich trifft. Genauso können wir aus dem Wirrwarr von Geräuschen eine bekannte Stimme wiedererkennen. Wir haben in uns eine feste Vorstellung von Massen, Bewegungen und Kraftwirkungen. Eine Fülle von gespeicherten