mit täglich 15.000 Busbewegungen im europäischen Teil der Stadt ist einer der größten Busbahnhöfe Europas und einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des Landes und Südosteuropas. Das 242.000 Quadratmeter große Areal, das der Busbahnhof in Anspruch nimmt, liegt im europäischen Teil im Stadtteil Bayrampaşa nahe dem namensgebenden Stadtteil Esenler.
Das Autobahnnetz um Istanbul ist trotz umfangreichen Ausbau dem sprunghaft angestiegenen Verkehrsaufkommen oftmals nicht gewachsen. Neben den zwei Ringautobahnen, O-1 mit einer Gesamtlänge von 87 Kilometern und O-2 mit einer Gesamtlänge von 38 Kilometern, führen Autobahnen nach Edirne (O-3) und Ankara (O-4).
Laut TomTom hat Istanbul weltweit die zweitgrößte Verkehrsdichte.
Schienenverkehr
Der Eisenbahn-Fernverkehr ist für eine Stadt dieser Größe äußerst bescheiden. Es gibt zwei Fernbahnhöfe, von denen jeweils nur wenige Züge pro Tag verkehren. Ein Grund hierfür ist die dominierende Rolle des Busverkehrs in der Türkei.
Der Bahnhof Sirkeci, der historische Endpunkt des Orient-Express, ist Endhaltestelle für alle Eisenbahnlinien auf der europäischen Seite. Im Fernverkehr verkehren 2012 Züge der staatlichen türkischen Eisenbahngesellschaft TCDD nach Bukarest, nach Sofia und nach Belgrad sowie zum Grenzbahnhof Uzunköprü.
Vom Bahnhof Haydarpaşa am asiatischen Ufer des Bosporus, dem Startpunkt der historischen Bagdadbahn, fahren mehrmals täglich Züge der TCDD nach Ankara, seltener zu anderen Zielen in Anatolien, und einmal wöchentlich nach Teheran und nach Aleppo.
Da bis 2013 keine Eisenbahnverbindung zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil Istanbuls bestand, waren die beiden Bahnhöfe per Personenfähre Eminönü–Haydarpaşa verbunden. Über den Bosporus führt nach wie vor keine Eisenbahnstrecke, ein Tunnel ist jedoch im Rahmen des Marmaray-Projekts gebaut und am 29. Oktober 2013 eröffnet worden. Für den Güterverkehr verkehren weiterhin Eisenbahnfähren, da die Zufahrtsstrecken zum Tunnel noch nicht fertiggestellt sind.
Seeverkehr
Der Ambarlı Limanı ist der Hafen Istanbuls im Stadtteil Avcılar. Er ist der größte Hafen des Landes, nach der umgeschlagenen Tonnage von Schüttgut nahm er 2006 den ersten Platz ein. Im Hafen werden etwa 38 Prozent des Im- und Exports der Türkei sowie 63 Prozent der Marmararegion abgewickelt. Er wird von der ALTAŞ Ambarlı Liman Tesisleri Tic. A.Ş. betrieben, die am 9. September 1992 gegründet wurde. Der Haydarpaşa Limanı in Kadıköy ist ebenfalls ein wichtiger Hafen, der mit einer Fläche von 55.000 Quadratmetern der Haupthafen im asiatischen Teil Istanbuls ist. Vom Hafen gibt es eine Zugverbindung zum nächstgelegenen Kopfbahnhof Haydarpaşa.
Der alte Hafen am Goldenen Horn dient vornehmlich der Personenschifffahrt. Linienverkehr besteht nach Haifa in Israel und Odessa in der Ukraine. Von Bostancı aus gibt es Fähren nach Bursa und Yalova.
Luftverkehr
Istanbul verfügt über zwei internationale Flughäfen: Der größere der beiden ist der Atatürk-Flughafen am Rande des europäischen Teils der Stadt im Stadtteil Bakırköy, 24 Kilometer westlich der Stadtmitte. Der neuere, aber kleinere, ist der Sabiha-Gökçen-Flughafen, 45 Kilometer östlich des Stadtzentrums im Stadtteil Tuzla gelegen. Ein dritter Flughafen, 60 Kilometer nordwestlich der Stadt, ist in Planung. Er soll sechs Start- und Landebahnen haben, umgerechnet 7 Mrd. Euro kosten und eine Kapazität von 90 Millionen Passagieren haben.
Stadt- und Nahverkehr
Der enorme innerstädtische Verkehr passt nicht zum osmanischen Aufbau der Stadt und ihrer in sich geschlossenen Quartiere. Die Gebäude eines solchen Stadtteils (Mahalle) gruppieren sich fast konzentrisch meist um eine Freitagsmoschee. Wenige öffentliche Zufahrten (Tarîk-i âmm) und enge Privatstraßen (Tarîk-i hâss), oft Sackgassen, bestimmen das labyrinthische Bild. Durchgangsstraßen fehlen. Diese Quartiere sind nur lose miteinander verbunden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mit internationaler Beratung im alten Istanbul breite Straßen und weite Plätze für den Auto- und Busverkehr geschaffen. Eine Hauptachse bildete dabei eine heute noch wichtige Durchgangsstraße von Sultan Ahmet bis jenseits der Landmauer, die sich am konstantinischen Straßensystem orientierte. Ähnliche Verhältnisse herrschten in den asiatischen Stadtteilen. Offenere Straßenzüge bestimmten dagegen von jeher das genuesisch geprägte Pera oder Galata im heutigen Beyoğlu.
Inzwischen wurden im gesamten Stadtgebiet Binnen- und Durchgangsstraßen sowie Verbindungsstraßen zu den Stadtteilen an der Peripherie gebaut, wobei alte Bausubstanz in großem Umfang zerstört wurde.
Straßenbahn und U-Bahn wurden nach und nach ausgebaut; mit der S-Bahnverbindung unter dem Bosporus und der Anbindung der Metrolinien auf der europäischen Seite bei Yenikapı und auf der asiatischen Seite bei Ayrılıkçeşme an die S-Bahnstrecke ist mittlerweile ein zusammenhängendes Schienennahverkehrsnetz entstanden, das in den nächsten Jahren noch sukzessive ausgebaut wird. Viele Linien sind darauf ausgelegt, Pendler von den Vororten ins Zentrum zu bringen. Für ein geschlossenes Nahverkehrssystem müssten die U-Bahn-Strecken auf 505 km ausgebaut werden, was bis 2019 erreicht sein soll.
Straßenverkehr
Busse, Sammeltaxis (Dolmuş), Taxis und private PKW spielen eine wichtige Rolle. Die gelben Taxis stellen einen erheblichen Anteil am Gesamtverkehr. Da nur wenige Schienenstrecken existieren, tragen die Stadtbusse die Hauptlast des öffentlichen Nahverkehrs. An wichtigen Knotenpunkten, etwa in Taksim, Eminönü oder Beyazıt, bestehen Busbahnhöfe. Taksim ist außerdem der wichtigste innerstädtische Endpunkt für Dolmuş-Linien.
Seit dem 17. September 2007 werden von der Stadtverwaltung auch Metrobusse (Metrobüs) eingesetzt. Die Metrobusse und Busse werden von der İETT betrieben. Zurzeit (Stand: April 2015) gibt es acht Linien, die alle die Ziffer 34 beinhalten (34, 34A, 34AS, 34BZ, 34C, 34G, 34U, 34Z). Die 34 ist keine zufällige Linienbezeichnung, sondern eine besondere Zahl für Istanbul, da sie die Kreiszahl der Stadt ist (die man bei Autokennzeichen und auch Postleitzahlen nutzt).
Den Warentransport übernehmen Lastkraftwagen. Ab und zu sieht man noch einen Lastenträger (Hamal), besonders auf den Treppen der Einkaufsstraßen zwischen dem Großen Basar und der Galatabrücke.
Schienenverkehr
Die S-Bahn-Stammstrecke (Banliyö tren) der türkischen Staatsbahn (TCDD) verbindet in einem 13,6 km langen Tunnel Europa mit Asien im Marmaray-Eisenbahntunnel im Vier-Minuten-Takt. Westlich und östlich des Tunnels befinden sich die Strecken in einem Modernisierungsprozess, der 2015 abgeschlossen ist, was den Betrieb vollständig unterbricht. Bis 2013 führten die nicht verknüpften S-Bahn-Linien B1 und B2 auf beiden Seiten des Bosporus am Marmarameer entlang und verbanden die dort gelegenen Küstenorte mit den Innenstadtbahnhöfen Sirkeci auf der europäischen (Streckenlänge 30 km) und Haydarpaşa auf der asiatischen Seite (Streckenlänge 44 km). Am 4. Januar 1871 wurde auf europäischer Seite die Strecke von Küçükçekmece nach Yedikule eröffnet. Sie wurde 1872 von Küçükçekmece nach Halkalı und von Yedikule zum Endbahnhof Sirkeci verlängert. Die asiatische Strecke ging am 22. September 1872 auf dem Abschnitt Pendik – Feneryolu in Betrieb. 1873 wurde sie stadtauswärts nach Gebze und stadteinwärts bis zum Endbahnhof Haydarpaşa verlängert. Die Metro mit den Linien M1 bis M4, Hafif Metro (Linie T4), die Straßenbahnlinien T1 und T3, sowie die Standseilbahn Füniküler Kabataş–Taksim (F1) werden von der İstanbul Ulaşım betrieben. Betreiber der Nostaljik Tramvay und des Tünel ist jedoch die İETT.
Standseilbahnen
Die Tünel-Bahn zwischen Karaköy und dem Tünel-Platz im auf dem Hügel gelegenen Stadtteil Beyoğlu ist eine 574 Meter lange unterirdische Standseilbahn ohne Linienbezeichnung, die am 12. Januar 1875 eröffnet wurde. Sie ist die drittälteste U-Bahn der Welt.
Die Standseilbahnlinie F1 führt vom am Bosporus gelegenen Kabataş zum Taksim-Platz hinauf. Diese unterirdisch verlaufende Standseilbahn wurde am 30. Juni 2006 eröffnet und verbindet die etwa einen halben Kilometer voneinander entfernten Endpunkte in 110 Sekunden.
Straßenbahnen