Ann Bexhill

Miss Exorzist


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      Ann Bexhill

      Miss Exorzist

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1 Das Vorleben der Exorzistin

       2 Begabungen schlagen auf die Haare

       3 Beerdigungen und Testamente

       4 Heutzutage ist man schneller

       5 Ferien

       6 Hallo

       7 Bücher und andere Arten von Literatur

       8 Eine Verbindung ins Unbewusste

       9 Ein Abend mit Abba und Chips

       10 Nur ein Job

       Impressum

       1 Das Vorleben der Exorzistin

      Es war ein sehr kalter, verregneter und dunkler Novemberabend, als Rubina, die große Exorzistin das Licht der Welt erblickte. Sie wurde schneller aus Mutter geholt, als ein Griechenlandurlauber seine Badehosen aus seinem Koffer zieht oder ein Mallorca Urlauber seine Flasche Bier geöffnet bekam. Dann wurde sie, kopfüber an den Beinen gepackt in die Luft gehalten. Sie blinzelte und sah etwas grell Weißes, mit Mundschutz das ihr, als ersten Kontakt mit dem Irdischen auf den Hintern schlug und so laues Protestschrei entlockte. »Sie atmet, das ist schön«, meinte der Arzt.

      Dann entdeckte Rubina noch verschwommen, einen rosafarbenen Fleck in einem grünen Kittel, dem nach seiner Ohnmacht auf die Füße geholfen wurde, Mister Schinken. Und dann waren dort noch die grauen Schemen und Schatten ein Haufen Gespenster es wirkte so als würden sich alle wegen der Ankunft des Babys sehr freuen.

      Rubina Entbindung war eine gute Geburt, ihre Mutter lag schnarchend in der Narkose und der Arzt, mit einer Verabredung zum Dinner hatte es ziemlich eilig das Baby auf die Welt zu holen. Sie wog 3456 Gram, war kerngesund und der gesamte Stolz eines jungvermählten Paares namens Mister und Misses Schinken aus Garbagetown.

      Ihre ersten Jahre vergingen wie im Fluge, wie auch nicht? In die Windeln machen, trinken, Schreien und Schlafen machten den größten Teil ihrer damaligen Aktivitäten aus.

      Ihr sorgenloses und langweiliges Vorstadtleben, aus dem es nichts zu berichten gibt endete und ihre mediale Begabung wurde durch einen Fall, von einem Apfelbaum aus zwei Meter Höhe, mit den Kopf voran in ihr erweckt. Genau zwei Tage nach dem Sturz, der ihr eine Halbmondförmige Narbe über der linken Augenbraue beigebracht hatte, bemerkte sie zum ersten Mal etwas von ihrem großen Talent ihrer besonderen Kommunikationsfähigkeit mit toten Dingern.

      *

      Sie war etwas überraschend als sie das Wesen unter dem Kinderbett, in ihrem Zimmer entdeckt hatte. Rubina hatte mit einem Golfball gespielt. Sie hatte ihn mit geschlossenen Augen durchs Zimmer gedonnert und gewartet, was für ein Geräusch erklang, um zu erraten, was sie getroffen hatte. Das Geräusch zerbrochenen Glases ist einfach zu erkennen, aber war es nun Fensterglas oder das Goldfischglas mit dem Fisch, den ihre Eltern ihr geschenkt hatten und immer wieder ersetzten, wenn der Vorgänger hopsgegangen war. Die kleine Rubina lernte also schon früh ihre Ansprüche herunterzuschrauben sie wollte nämlich mehr als alles andere in der Welt einen Hund und was bekam sie? Einen verfressenen Goldfisch der zu dumm war einen Tischtennisball zu apportieren der auf der Wasseroberfläche schwamm oder mit dem Schwanz zu wedeln und die Kommandos Platz und Sitz, zu verstehen. Dass einzige was Goldfisch Nummer 1 bis 15 anscheinend verstanden, war den Mund auf und ab zu bewegen und manisch im Kreis zu schwimmen und vermutlich von Ecken zu träumen.

      Sie spielte also mit dem Golfball und der Ball prallte von der Uhr, holte diese von der Wand und rollte langsam unter das Bett. Das Mädchen kroch auf dem Bauch hinterher und sah einen kleinen Kerl in einem Frack mit einem Zylinderhut darunter stehen. Mit seiner verzerrten grünen Fratze mit roten Augen biss er gerade in den Ball. Rubina blickte in sein geöffnetes Maul, in dem sehr viele messerscharfe Zähne steckten. Es besaß eine Menge spitzer, hintereinander angebrachter Zähne, wenn ihm ein Zahn ausfiel, wurde, der nächste nach vorne geschoben so das dem Monster unter dem Bett das Leid eines Zahnarztbesuchs erspart blieb. In diesem Moment verlor Rubinas Lockenmähne die goldene Farbe. Ihre langen Haare färbten sich, als könnten nur sie das Grauen begreifen, in die Farbe eines Winters an einer Autobahnraststätte zwischen Novosibirsk und Novosti ziemlich, grau das Ganze. Ihr Haar hatte sie Farbe eines sehr kalten Winters mit Hagel und Eisregen und ohne des Vergnügens des Schnees.

      »Ich will den Ball oder ich schreie!«, drohte Rubina wenig beeindruckt und beobachtete das rothaarige Männchen.

      Der Kobold starrte sie an: »Was du kannst mich sehen, wirklich?«

      Das Monster unter dem Bett, dessen Aufgabe es war dafür zu Sorgen das ein Sockenpaar, das achtlos auf dem Boden geworfen wurde, niemals wieder gefunden wurde, schien erschrocken. Es war so, das kein einziger Mensch jemals ein leibhaftiges Sockenmonster erblickt hatte, es war das Monster von Loch Ness unter den Kobolden und darauf waren Sockenmonster sehr stolz. Sie waren normalerweise unsichtbar und nur am Verlust von Socken unter Betten und in Waschmaschinen zu erkennen. Der angebissene Ball rollte vorsichtig unter dem Bett hervor. Der Kobold schluckte einmal und spazierte unter dem Bett auf und ab. Er setzte seinen Zylinderhut ab und kam vorsichtig näher.

      »Würde es dir etwas ausmachen wenn das unter uns bleibt«, fragte der Sockenkobold unsicher aus der Dunkelheit des Bettes heraus und ein rotes Auge zwinkerte komplizenhaft.

      »Nur wenn du mir Schokolade gibst! Gib mir was Süßes!«, forderte das Mädchen. Es war keine Bitte, es war ein Befehl, kleine Sechs jährige Kinder können recht egoistisch sein, und Rubina bildete darin leider keine Ausnahme. Der Kobold wühlte in seinen Taschen und zog das Innere heraus.

      »Oh je Bonbons habe ich im Moment nicht, aber ich habe eine schöne linke Socke?«

      Eine wollene linke Arbeitssocke steckte später in Rubinas Mund, als ihre Eltern ins Kinderzimmer kamen, um das Sonnenscheichen bettfertig zu machen. Rubina saß vergnügt vor ihrem Bett und kaute auf einer ungewaschenen Arbeitssocke herum und redete mit sich selbst. Ihre Eltern konnten den Kobold selbstverständlich nicht sehen. Rubinas Eltern hatten gemischte Gefühle bei diesem Anblick. Mister Schinken war begeistert vom offenbarten Sprachtalent seiner Tochter, aber wenig angetan vom Lutschen an einer Arbeitssocke, die vor Monaten verschwunden war und in einem Stadium übergegangen war, wo sie von alleine stehen, wenn nicht sogar weglaufen konnte. Mister Schinken war schockiert über die fehlende Farbe von Rubinas nun abstehenden weißgrauen Haares. Er fragte sich ob Haare entfärben konnten, vielleicht hatte sie draußen im Regen gespielt und die Farbe war ausgewaschen?

      »Mein Gott Lucy, sie sieht ja aus wie Einstein!«, rief Mister Schinken entsetzt und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

      »Komm sofort wieder her Socky, ich will mit dir spielen«, rief Rubina und stocherte mit der Socke im Mund mit einem Arm unter dem Bett herum.

      »Das