Angela Rommeiß

FIPS, der kleine Spatz


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sah den Himmel! Klar und blau wölbte er sich über ihm. Vor ihm, im Osten, ging gerade die Sonne auf und färbte die zarten Wolkenschleier rosa und lila. Unter den rosa Wolken grünten die Bäume und darunter sah man Häuser mit roten Dächern.

      Da hatte er gedacht, das Nest sei groß!

      Tief unter ihm lag die Straße. Daneben verlief ein Fußweg, wo Menschen gingen. Die Menschen erschienen ihm nicht sehr bedrohlich, denn sie sahen von hier oben winzig klein aus. Neben dem Fußweg gab es eine Mauer und dahinter eine Wiese. Auf dieser Wiese weideten große Tiere mit wolligem, hellem Fell.

      „Das sind Schafe!“, erklärte die Mutter. „Die sind harmlos. Wenn man ein Büschel ihres Felles findet, kann man damit sein Nest weich auspolstern. Sobald ihr fliegen könnt, zeige ich euch noch andere Tiere. So, nun geh wieder hinein!“

      Doch Fips wollte nicht hinein! Es war ja alles so neu und interessant!

      Da hörte er plötzlich seltsame Töne. Neugierig spähte er hinab.

      Da liefen zwei Menschen, ein großer und ein kleiner. Der kleinere Mensch sang ein Lied.

      Wie fröhlich das klang! Fips verstand zwar die Worte nicht, aber es gefiel ihm außerordentlich gut. Vorsichtig piepste er ein paar Töne nach.

      Auf einmal blieben die beiden Menschen stehen und schauten zu ihm hinauf.

      Und Fips schaute zu ihnen hinab.

      Für ein paar Augenblicke sahen sich das Spatzenkind und das Menschenkind in die Augen. Dann lächelte das Kind und winkte zu ihm hinauf.

      „Hallo, Spatz!“, rief es.

      Fips sagte: „Pieps!“

      Dann gingen die beiden Menschen, das kleine Mädchen und seine Mutter, weiter den Fußweg entlang. Fips sah ihnen nach, solange es den goldblonden Haarschopf des Kindes sehen konnte.

      Von nun an sahen sie sich öfter. Jeden Morgen kam das Mädchen mit seiner Mama diesen Weg entlang, wenn es in den Kindergarten ging. Am Mittag gingen sie denselben Weg zurück. Manchmal sah Fips es auch zwischendurch, wenn es mit der Kindergartengruppe spazieren ging. Er fand das Mädchen immer aus all den anderen Kindern heraus, denn er erkannte ihr goldenes Haar und ihre Stimme.

      Verwirrend war nur das Gefieder dieser Menschen! Jeden Tag hatten sie ein anderes, manchmal sogar auf dem Kopf! Wie machten diese Menschen das nur, dass ihnen so schnell neue Federn wuchsen?

      Bei den Vögeln war das Gefieder immer gleich.

      Die Amselmännchen trugen zum Beispiel ein pechschwarzes Kleid und ihre Frauen ein unauffälligeres, graues. Die Kohlmeisen und die Blaumeisen waren hübsch bunt gemustert, auch das Rotkehlchen sah schön farbig aus. Am besten aber gefiel Fips das Gefieder der Spatzen, denn es tarnte sie wunderbar und war bei jedem Spatz anders. Die Weibchen und die Jungvögel blieben zur Tarnung unscheinbar graubraun, doch die Männchen hatten ein braun gestreiftes Gefieder mit schwarzem Latz und grauem Scheitel.

      Sein eigenes Gefieder war noch nicht ganz ausgewachsen, doch man konnte schon erahnen, dass er die leuchtend braunen Flügelspitzen und den dunklen Kopf seines Vaters geerbt hatte.

      Sein Bruder Hops und Schwesterchen Pick waren heller und hatten schöne, weiße Flecken an den Flügeln. Die kleine Piep war ganz grau und hatte einen weißen Bauch.

      Die vier Spatzenkinder waren nun schon fast ausgewachsen. Im Nest war es eng geworden. Nachts, wenn es kühl war, kuschelten sie sich aneinander, doch am Tag drängelten und schubsten sie sich, um mehr Platz zu haben.

      Eines Tages sprach der Vater ein Machtwort: „Schluss mit dem Geraufe, morgen lernt ihr Fliegen!“

      Die Kinder jubelten und kullerten vor Freude über- und untereinander.

      „Ist das nicht zu früh?“, rief die Mutter ängstlich.

      „Ach was, jedes Mal denkst du, es wäre zu früh! Haben sie bis jetzt nicht alle das Fliegen gelernt? Morgen fangen wir mit dem Unterricht an!“, entschied der Vater.

      Fips konnte in dieser Nacht kaum schlafen. Morgen würde er fliegen lernen!

      Und er wusste auch schon, wen er als allererstes besuchen wollte!

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