Peter Schottke

Patrick und die rote Magie


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      Peter Schottke

      Patrick und die rote Magie

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1: Magietherapie

       Kapitel 2: Grenzzwergzwang

       Kapitel 3: Schutzschirm

       Kapitel 4: Knotenkniffligkeiten

       Kapitel 5: Gruselgruft

       Kapitel 6: Grabenkämpfe

       Kapitel 7: Fressfeind

       Kapitel 8: Zwergenhaft

       Kapitel 9: Ackereien

       Kapitel 10: Tümpeltribunal

       Kapitel 11: Vierflügelflug

       Kapitel 12: Landeplatzangst

       Kapitel 13: Froschfräuleins

       Kapitel 14: Krähaturen

       Kapitel 15: Riesengebirge

       Kapitel 16: Schlossereien

       Kapitel 17: Buchhandlung

       Kapitel 18: Küchenhilfe

       Kapitel 19: Wechselwunder

       Kapitel 20: Bergbersten

       Kapitel 21: Fallhöhe

       Kapitel 22: Endabrechnung

       Kapitel 23: Heimkehrtwendung

       Kapitel 24: Silbenschloss

       Kapitel 25: Geschwistergewisper

       Impressum neobooks

      Kapitel 1: Magietherapie

      Der Arztzwerg eilte den Korridor entlang, nach Luft japsend. Sein Puls raste, sein Kopf schmerzte, und auch sonst fühlte er sich im Augenblick eher wie ein Patient.

      Als er mit seiner Königin zusammenprallte, die gerade um eine Ecke bog, erschrak er zutiefst, verneigte sich fahrig und stammelte Entschuldigungen.

      Die Königin winkte ab. Der Arztzwerg schöpfte Atem und sagte: „Der König … Dem König geht es schlechter!”

      Die Königin straffte sich und machte eine auffordernde Geste.

      Der Arztzwerg wand sich. „Ich weiß es nicht genau … Die medizinische Kunst stößt bisweilen an ihre Grenzen … Ich bemerke Einflüsse, gegen die ich machtlos bin.”

      Die Stumme Königin fragte mimisch nach.

      „Magie”, entgegnete der Arztzwerg sogleich. „Ich denke, es handelt sich um magische Einwirkung. Überall im Krankenzimmer breiten sich rötliche Schlieren aus, inzwischen deutlich sichtbar, und das kann ich mir nicht anders erklären, als dass -”

      „Dann unternehmt etwas gegen dieses Zeug, Arztzwerg!” Der alte Zwörgerich kam herangewankt. „Ich wünsche nicht, dass mein Schwiegerenkel vor mir das Zeitliche segnet. Oder ist es mein Urneffe?” Zwörgerich kratzte sich am Kinn.

      Die Königin richtete den Zeigefinger auf den Arztzwerg. „Ich bin überfragt”, bekannte dieser. „Zu ärgerlich, dass die einzige Magiekundige unerreichbar ist!”

      Zwörgerich wandte den Kopf. „Magie, so? Und alles ist rötlich, ja? Dann begreife ich nicht, wieso Ihr nicht auf das Naheliegendste kommt, Heilkundiger!”

      „Ich verstehe nicht …”

      Schon kassierte er eine Backpfeife. „Verzeihung”, sagte er.

      „Das ist doch ganz simpel!”, brauste Zwörgerich auf. „Wir brauchen eine Abschirmung. Und wie verschafft man sich eine Abschirmung? Es gilt den Angreifer mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen, wie bei der alten zwergonischen Kampfkunst Zwergu-Zwitschu, aber davon habt ihr Grünschnäbel ja keine Ahnung mehr. Lasst seine Magie ins Leere laufen!”

      Königin und Arztzwerg blickten ihn erwartungsvoll an.

      „Muss man denn immer alles haarklein erklären?”, schimpfte Zwörgerich. „Es steht doch bereits geschrieben! Steckt eure Nasen in die Bücher, dort steht es geschrieben!”

      Er wandte sich ab und tappte grantelnd den Korridor entlang.

      Der Arztzwerg rief ihm hinterher: „Aber was ist mit dem höchsten Ton? Habt Ihr nicht geweissagt, der ‚höchste Ton‘ müsse erklingen, bevor sich alles zum Guten wendet?”

      Zwörgerich hielt einen Moment inne, dann kehrte er um. Als er dicht vor Königin und Arztzwerg stand, ließ er seine Augen rollen und raunte: „O ja, der höchste Ton wird erklingen! Wartet ab! Wenn erst der höchste Ton erklingt, wird sich alles zum Guten wenden! Hoho, denn so steht es geschrieben!”

      Die Königin blickte beunruhigt. Der Arztzwerg fragte nervös: „Und wann wird das sein?”

      Zwörgerich scheuerte ihm eine. „Das weiß ich doch nicht, du Dummkopf!” Der Greis humpelte beleidigt davon. Während er sich entfernte, fanden sich die Blicke von Arztzwerg und Königin.

      Und schon im nächsten Augenblick eilten sie davon, um das Notwendige zu veranlassen.

      Kapitel 2: Grenzzwergzwang

      Patrick zog sich über den Rand der Schlucht. Vorsichtig spähte er umher. Keine Gnome, keine Ratten. Niemand. Allein stand er auf dem Felsgrat, staubig, in zerschlissener Kleidung.

      Er blickte über die Grenzschlucht. Dort drüben irgendwo wartete seine vertraute Welt auf ihn. Sein Zuhause. Die erneuerte Spinnenfadenbrücke spannte sich silbrig glänzend;