Marita Schroeder

Perioden-Leuchtkraft-Beziehungen


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Grund ist, dass dein Ego krank wird. Dein Ego kann nur mit anderen existieren, es ist aus Beziehungen entstanden. Wenn du also ohne jemanden anders bist, fühlt es sich, als ob es ersticken würde, als ob es am Rande des Todes seist. Die Angst des Egos ist das tiefste Leid. Du fühlst dich, als ob du sterben würdest. Doch nicht du stirbst, sondern das Ego, das du fälschlicherweise für dich selbst hältst. Du wirst durch diese Angst hindurchgehen müssen, nur so kannst du angstfrei leben. Du wirst erst dann angstfrei sein, wenn du durch die tiefste Angst des Egos durchgegangen bist, durch die Auflösung des Images, das du nach außen trägst – deiner Persönlichkeit. Zittern vor Angst. Was kannst du also tun?

      Es gibt nichts zu tun. Lebe die Angst aus, wenn sie im Alleinsein hochkommt. Wenn du vor Angst zitterst, dann zittere einfach. Du kannst die Angst nicht vermeiden. Manche Menschen beginnen zu singen: Du kannst dich an das Singen klammern, damit dein Verstand von der Angst abgelenkt wird, das Singen lullt dich ein und die Angst verschwindet auch – du hast sie jedoch nur ins Unterbewusstsein geschoben. Sie wollte gerade entweichen, was gut ist, du warst gerade kurz davor, frei davon zu werden, du hast gezittert und das ist natürlich. Aus jeder Zelle des Körpers und des Verstandes entweicht beim Schütteln etwas von der Angst-Energie. Sie war vor dem Alleinsein auch schon da, sie war nur eingeschlossen.

      Nichts wegdrängen. Die ganze Seele wird von der Angst berührt sein, doch lasse es einfach geschehen. Tue überhaupt nichts. Alles, was du tun kannst, ist nur wieder eine Unterdrückung. Indem du die Angst zulässt, indem du sie da sein lässt, wird sie dich verlassen. Der Schlüssel für alles Unangenehme.

      Der Wirbelsturm ist vorbei und du wirst jetzt zentriert sein, so wie nie zuvor. Wenn du einmal die Kunst erfahren hast, alles Unangenehme bestehen zu lassen, dann kennst du den Hauptschlüssel, der alle inneren Türen öffnet. Dann kann kommen, was will. Lasse es einfach da sein und gehe ihm nicht aus dem Weg.

      „Es kämpft jeder seine Schlacht allein.“

      Allein zu sein gilt für viele Menschen als Makel, mit dem irren Gedanken, unvollkommen zu sein. Wer Familie und Freunde hat, wirkt beliebt, aber wer einsam ist, schämt sich oft dieses Gefühls. Aber: Es gibt einen Unterschied zwischen Einsamkeit und bewusstem Alleinsein.

      Während Einsamkeit regelrecht krank machen kann, können wir das bewusste Alleinsein dazu nutzen, uns selbst näher zu kommen und uns Auszeiten vom Stress nehmen. Alleinsein

      und Einsamkeit sind zwei Begriffe, die sehr oft in einem Atemzug verwendet werden und die für viele ein und dasselbe aussagen. Tatsächlich aber handelt es sich hier um zwei ganz verschiedene Dinge. Wo genau liegt der Unterschied? Wann sind wir allein und wann einsam? Alleinsein ist zunächst die Beschreibung einer neutralen Lebenssituation. Wenn wir allein sind, ist das ein Zustand, der sich dadurch auszeichnet, dass da kein anderer Mensch bei uns ist oder mit uns lebt – und das kann für uns positiv oder negativ sein. Alleinsein kann etwas sein, das wir bewusst wählen, um zu uns zu finden und Abstand von anderen zu gewinnen. Der ganze Punkt des Alleinseins ist, sich zu der vollständigen Person zu entwickeln, die man sein sollte. Einsamkeit ist jedoch ein Gefühl, mit dem wir die Situation, in der wir sind (nämlich allein zu sein) negativ bewerten. Einsam können wir uns im Alleinsein fühlen, aber auch, wenn wir unter Menschen sind. Einsamkeit ist ein tiefer Schmerz darüber, dass wir uns niemanden nahe fühlen und mit keinem teilen können, was in uns ist. Ich sage dir aber: Wenn du der Einsamkeit begegnest, hab keine Angst. Es ist die beste Gelegenheit, mit sich selbst Freundschaft zu schließen.

       Osho, Zitate - Auszüge aus Vigyan Bhairav Tantra: „Das Buch der Geheimnisse.“

       Ganz musst du hinab.

      Warum sind manche Menschen bereit, sich mit ihren Ängsten und mit ihrem tiefsten Schmerz auseinanderzusetzen, während andere in ihrem lieblosen Verhalten steckenbleiben? Die Antwort hat etwas mit den Prioritäten zu tun, die ein Mensch für sich selbst setzt.

      Wenn es deine höchste Priorität ist, liebevoll zu sein, wenn es dein größter Wunsch ist, für dich selbst und andere ein liebevoller Mensch zu sein, und wenn du glaubst, dass es möglich ist, das zu erreichen, dann bist du auf dem richtigen Weg. Die beiden wichtigen Elemente, auf denen du aufbauen kannst, sind die Sehnsucht und die innere Überzeugung. Wenn dir jedoch der Selbstschutz wichtiger ist, dann wirst du weiterhin feststecken. Das kommt daher, dass deine Angst sehr viel größer ist, als deine Sehnsucht und dass dein Schutzmechanismus immer noch wirksam ist und dich daran hindert, ganz auf den Grund zu kommen. Wenn du dann schließlich doch tief auf den Grund sinkst und all den Schmerz, die Angst, die Einsamkeit und das Alleinsein, die du mit deinen Schutzmechanismen vermeiden wolltest, erfährst, dann beginnst du vielleicht zu lernen.

      Viele Menschen müssen zuerst ganz tief absinken, bevor die Sehnsucht voranzukommen größer ist, als die Sehnsucht, Schmerz und Angst zu vermeiden.

       Wenn das Leben mal schwer ist

      - es ist wie es ist.

      Ein berühmtes Sprichwort sagt uns: Innerer Widerstand schneidet dich von anderen Menschen, von dir selbst, von der Welt um dich herum ab. Er verstärkt das Gefühl der Getrenntheit. Denke einmal eine Minute darüber nach. Es bedeutet, dass unser Leiden nur dann zutrifft, wenn wir uns immer wieder gegen die Dinge wehren, wie sie sind. Wenn du etwas ändern möchtest, dann handelst du, du änderst etwas. Wenn du nichts ändern kannst, dann hast du zwei Möglichkeiten:

       Entweder du akzeptierst wie es ist und lässt die Negativität zu, oder -

       Mache dich besessen von dem Gedanken, dass es miserabel ist.

      Es ist nur ein Problem, wenn du denkst, es ist ein Problem.

      Wie oft sind wir selbst unser schlimmster Gegner, das sagte schon Christian Morgenstern: „Ich habe nur einen wahren Feind in meinem Leben, das bin ich selbst.“

      Glück ist abhängig von der Perspektive. Wenn du daran denkst, dass etwas ein Problem ist, dann sind deine Gedanken

      und Gefühle sehr negativ. Wenn du aber denkst, es ist etwas, woraus du lernen könntest, ist es kein Problem mehr. Wenn du aber deine Probleme nicht löst, sorgt es für negative Energie.

       Wenn du Dinge ändern willst, musst du zuerst deine Sichtweise ändern.

      Deine äußere Welt ist ein Spiegelbild deiner inneren Welt. Kennst du nicht die Menschen, deren Leben chaotisch und stressig ist? Das ist so, weil diese Menschen weitgehend ein chaotisches Innenleben fühlen. Ja, es ist so. Wir glauben, dass eine Änderung unserer Umstände uns ändern wird. Wir können aber die Umstände nicht ändern, zuerst müssen wir uns selbst ändern.

       Es gibt keine Ausfälle, nur Lernmöglichkeiten.

      Du solltest das Wort “Fehler” direkt aus deinem Wortschatz streichen. Nehme deine so genannten Fehler und lerne von ihnen. Du machst dadurch die Erfahrung, wie du es das nächste Mal besser machen kannst. Wenn du etwas nicht bekommst, bedeutet das nur, dass etwas Besseres auf dich wartet. Das ist manchmal schwer zu glauben, ich weiß es. Aber es ist wahr. Wenn du dein Leben zurück betrachtest, wirst du erkennen, dass es eigentlich eine gute Sache war, dass etwas nicht geklappt hat. Du musst nur den Glauben verinnerlichen, dass alles genau so ist, wie es sein soll. Im Leben kommt nichts umsonst. Vielleicht war es in dem Moment eine göttliche Fügung.

      Schätze den gegenwärtigen Augenblick. Dieser Augenblick wird nie wieder kommen. Und es gibt immer etwas Kostbares zu jedem Moment. Genieße jeden Augenblick, lasse ihn nicht einfach so an dir vorbei ziehen. Manchmal weiß man den Augenblick nicht zu schätzen –

      bis er zu einer Erinnerung wird. Und an der Stelle, wo es am aller schönsten ist, da müsste die Welt stehen bleiben, und du lebst nur für diesen einen Moment.

       Wünsch dir was.

      Jeder Wunsch, ob er gedacht oder geäußert wird, bringt das Gewünschte näher. Allerdings spielt dabei die Intensität eine große Rolle. Es steht schon in der Bibel: „Glaubt,