Frater LYSIR

Magisches Kompendium – Exorzismen, Mantren und Beschwörungen


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Prozessen zu tun haben. Dennoch wird man eine große Menge an Besessenheiten feststellen können, wenn man energetisch die Augen aufhält und die Menschen scannt und energetisch bereist. Weit über 80% der energetischen oder echten Be- und Umsessenheiten werden vom Wirt / Klient überhaupt nicht registriert – oft auch dann nicht, wenn man selbst magisch aktiv ist, und meint, dass man doch ein „sauberes System“ hat. Weitere 10% sind so subtil, dass es eher Zufallsbefunde einer Be- oder Umsessenheit sind, welche dann in Angriff genommen werden kann. In etwa nur 10% aller „echten“ Be- und Umsessenheiten werden von den Wirten / Klienten / Leittragenden deutlich gemerkt, sodass sich Hilfe suchend an Fachkundige gewendet wird.

      Leider taucht hier auch schon das nächste Problem auf, denn die Praxis zeigt deutlich, dass weit über 80% der angeblich „fachkundigen Exorzisten“ überhaupt keinen Plan haben, die nächsten 10% können mit kleineren parasitären Energien umgehen, die nächsten 5% schaffen auch parasitäre Verbände und nur die letzten 5% haben eine geistige und energetische Flexibilität, sodass auch destruktive Energien nachhaltig gebannt und aus dem System des Menschen tiefgreifend entfernt werden können. Wobei gleichzeitig erwähnt sein soll, dass sich diese Prozentzahlen primär auf die westliche Welt beziehen, da im Voodoo vollkommen anderes gearbeitet wird und hier klassische Exorzismen nicht greifen. Im Voodoo wird gezielt mit Besessenheiten gearbeitet, da die Energien, die Loas, als „Arbeitspartner“ oder als „temporäre Gäste“ verstanden werden, die auch Opferungen und Danksagungen bekommen, da sie den Menschen „übernommen“ haben. Da diese Besessenheit immer einen temporären Faktor hat, der von Minuten bis zu Tagen und Wochen reichen kann, ist auch der Exorzismus eher sekundär, da die Energien meistens wieder gehen. Anderes sieht es aus, wenn im Voodoo via Schadenmagie gearbeitet wird und das Opfer eine unfreiwillige Besessenheit erleidet. Da es jedoch im Bereich dieser Magieart keine Seltenheit ist, mit solchen Besessenheiten zu agieren, ist die Fachkenntnis entsprechend groß, sodass hier jeder „Fachkundige“ bzw. jeder Exorzist / Houngan / Bokor auch entsprechende Fähigkeiten besitzt.

      Ganz allgemein muss man einfach akzeptieren, dass der Umstand der Besessenheit einfach ein Ausdruck einer kulturellen Vorstellung ist, dass es ungewöhnliche Erscheinungen gibt und diese sich auch auf den Menschen beziehen bzw. sich in den Geist des Menschen einnisten, sodass manche „bösen“ oder „unmenschlichen“ Verhaltensweisen eine mögliche Erklärung erhalten können. Hierbei wird die Besessenheit sehr gern als Begründung für alle Gräueltaten verwendet, da die Menge an Beispielen, die aus der Sicht des Tagesbewusstseins absurd oder blutrünstig sind, immens hoch ist. Genau dies wurde auch von der Filmindustrie aufgegriffen, da es hierdurch möglich wird, die menschliche Natur zu verleugnen und die „unmenschlichen Taten“ – die jedoch von Menschen ausgeführt werden – anderen Entitäten zuzuschieben. So ist es nicht verwunderlich, dass es bizarre, dumme und tolle Geschichten über die verschiedensten Exorzismen gibt. Einige der Filme sind einfach nur platt und dienen zur Unterhaltung, andere versuchen zumindest nah an die magische Realität zu reichen, versagen dann jedoch auch, da die magische Realität nicht immer kinoreif ist.

      Erneut muss man hier die christliche Religion negativ benennen – die römisch-katholische Kirche, aber auch unendlich viele „Freikirchen“ – da hier der „Kampf gegen das Böse“ einfach als dummes Propagandamittel verwendet wird, um die „menschlichen Schafe“ zu überzeugen, dass der Teufel eine reale, am Besten noch materielle, unsterbliche, männliche Person ist. So ist der energetische Ansatz des Exorzismus so gut wie überhaupt nicht mehr zu erkennen. Genau deswegen ist es oft sinniger, dass man anstelle der Vokabel „Exorzismus“ einfach das Wort „Clearings“ verwendet, da hier noch nicht die indoktrinierten Muster bedient werden, wenn die Buchstabenkombination „Exorzismus“ fällt. Ich will auf den nächsten Seiten eine Übersicht bieten, sodass jeder selbst verstehen kann, welche Arten von energetischen Entitäten es gibt, welche Be- und Umsessenheiten sich auf eine menschliche Hysterie beziehen, welche Entitäten ein echter Fall für einen Exorzisten sind und welche Auswüchse der Patienten / Klienten / Opfer / Wirte in die Psychiatrie gehören.

      Da es im Sein unendlich viele Sphären, Ebenen, Welten und Daseinszustände gibt, kann man hier keine einfache Aufzählung machen. Es sind alles fließende Übergänge, die auf der einen Seite vollkommen unbeschreiblich sind, auf der anderen Seite aber eine energetische Realität darstellen, die man jedoch nicht erklären oder definieren kann. Selbst wenn man sich nur auf Energien der „Astralebene“ beziehen würde, würde man auf ein unbeschreibliches Chaos stoßen, welches schriftlich nicht zu entwirren ist. Man muss selbst die Astralebene erleben, betrachten und durchforschen, um überhaupt geistig fassbare Ergebnisse zu erhalten. Eigentlich ist jedes Wort der Erklärung nichtssagend und ungenau. Dennoch kann man durch entsprechende Umschreibungen versuchen, dass sich der Geist des Menschen öffnet und man so zumindest eine Sensibilisierung erreicht.

      Wenn man sich jetzt also doch einmal auf die Astralebene beziehen will, kann man sagen, dass hier die meisten Glaubenskonzepte verbildlicht werden können, sodass man aus monotheistischem Kontext sagen kann, dass hier das Fegefeuer (welches ja zum Glück im Jahr 2007 von Papst Benedikt XVI. abgeschafft wurde, nachdem die Kirche sich seit 2005 mit dieser Thematik befasste) existiert, Teile vom Paradies, Teile direkt von der Hölle und auch Teile von anderen Himmelswelten bzw. Himmelsebenen. Fakt ist, dass es auf den verschiedenen Energieebenen immens viele Entitäten gibt, die man im Grunde nur grob zusammenfassen kann.

      Eine zusätzliche Schwierigkeit sind die Fachbegriffe der verschiedenen Kulturen, denn statt „Astralebene“ könnte man auch Kamaloka (Ort der Begierde) sagen, sodass man hier auf der einen Seite eine Brücke zum Fegefeuer schlagen kann, gleichzeitig aber auch in Teile des Paradieses, da das Wort „Begierde“ wertneutral betrachtet werden muss. Man könnte aber auch mit Farbcodierungen arbeiten und einfach die Astralebene als „rote Ebene“ bezeichnen, oder auch als „grüne Ebene“ – es kommt immer darauf an, was man mit der Farbe selbst verbindet und auf welche Einteilungen man zugreift. Wenn man die Energiekörper bzw. die Energieebenen mit den Regenbogenfarben vergleicht, dann wäre die Ätherebene rot, die Mentalebene orange, die Emotionalebene gelb, die Astralebene grün, die Spirituelle- bzw. die Kausalebene blau, die Intuitions- bzw. Buddhiebene violett und die Atmanebene weiß. Wenn man dann aber auf die Dynamiken der jeweiligen Ebenen Bezug nehmen will, und hier auch eine Elementzuordnung berücksichtigt, die sich auch auf kabbalistische oder hermetische Zuordnungen beziehen lassen, wird man wieder andere Farbzuordnungen schaffen. Doch es ist langweilig, wenn man sagen würde, dass man von einer „gelben Energie“ oder einer „blauen Energie“ besessen ist. Selbst wenn man „magische Farben“ wie „Purpur“, „Azurblau“ oder „Drommetenrot“ verwendet, ist dies eher nichtssagend. Es ist viel cooler, wenn man sich auf Geister bezieht, auf Geister verstorbener Menschen, denn auch hier kann man tolle Einteilungen machen. So kann man Energieebenen betiteln, die sich auf Entitäten beziehen, die irgendetwas wollen oder die irgendetwas gemacht haben. Hierbei ist es egal, ob es Wesen sind, die die Mental- oder Emotionalebene erreichen oder bevölkern, Energien, die von Selbstmördern kommen, von Unfallopfern, von Menschen die ein erfülltes Leben hatte oder von Menschen, die für ihre Sünden bestraft werden. Irgendwo wird man schon „Astraldämonen“ finden, die sich auf die Menschen stürzen, wenn diese in den Träumen „falsch abbiegen“. Man findet aber auch die Betitelungen von „Schatten“, „astralen Larven“, „Gespenstern“, oder „Geistern“. Die nächsten Einteilungen, die man treffen kann, sind „organische Entitäten“ und „anorganische Entitäten“. Mit diesen Bezeichnungen werden Energien betitelt, die auf der einen Seite andere „Lebensformen“ imitieren können bzw. alle möglichen (anorganischen) Gebilde darstellen können. Hier findet man die verschiedenen Chimären wie „astrale Werwölfe“, „Vampire“ oder auch „Ghule“. Von den Ghulen (die man auch als Oger übersetzen kann) kommt man zu den Dschinns und von den Dschinns kommt man wieder zu anderen elementaren Entitäten.

      Und jetzt? Jetzt hat man eine Menge an Vokabeln, die wieder eigene Muster und Schemata bedienen. Egal, ob es nun die astralen „Werwölfe“, „Vampire“, „Ghule“ oder „Dschinns“ sind. Egal, welche Begriffe man verwenden will, sie sind alle falsch und alles rein menschliche Erfindungen, um Erlebnisse zu kategorisieren. Gleichzeitig sind es aber Muster, auf die man Zugriff