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Klaus Melcher
Wie im Paradies
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Inhaltsverzeichnis
5. Wie eine Fliege unter einem Glas
7. Gott bewahre, dass wir jemals so werden
9. Wundervoll glattes, festes Fleisch
11. Pharisäer ham wir nich, nur Kaffe
14. Manchmal konnte Preuss unglaublich albern sein
15. Willkommen im Möbelparadies
16. Wasch dir das Gesicht, und dann geh!
17. Es war doch alles noch da, in seinem Kopf
34. Er hätte besser aufpassen sollen
36. Eitel war er eigentlich nicht
40. Lebkuchen und andere Köstlichkeiten
1. Gefangen
Die erste Nacht in diesem Gefängnis!
Als er über den nachtdunklen Flur schlurfte, der nur von einem grässlichen grünlichen fluoreszierenden Licht erleuchtet wurde, befiel ihn wieder die Beklemmung, die er schon einmal verspürt hatte, vor ein paar Tagen oder Wochen, so genau wusste er es nicht mehr, als er in einem ihm unbekannten Zimmer aufwachte. In den Betten neben seinem lagen fremde Menschen, ordentlich aneinander gereiht.
Nachdem er sich so weit zurechtgefunden hatte, dass er vermuten konnte, er befände sich wohl in einem Krankenhaus oder wenigstens einer Krankenstation, zermarterte er sich sein Hirn darüber, wie er wohl hierher gekommen war, was der Grund seines Aufenthaltes war und – nicht weniger wichtig – in welchem Krankenhaus er sich überhaupt befand.
Er fischte nach der Klingel, die, wie er sehr wohl wusste, an jedem Krankenbett entweder von dem Galgen über dem Bett herunter baumelt oder an dem eisernen Nachtisch befestigt ist. Und während er mit seinem Arm vergeblich herumruderte, den ganzen Luftraum über und neben seinem Bett erkundete, ohne eine Klingel zu entdecken, befiel ihn eine ihm bisher unbekannte Beklemmung.
Er wollte aufstehen, fliehen aus diesem Käfig mit schnarchenden, röchelnden, rülpsenden und stinkenden Leibern, die aufgedunsen unter ihren Decken lagen oder zusammengekrümmt vor sich hin wimmerten.
Er wollte - wen auch immer - fragen, wie man dazu käme, diese Menschen, die sich nicht kannten, wie Vieh zusammenzupferchen, aber er hatte nicht die Kraft und wusste nicht, an wen er sich wenden konnte.
Er ließ noch einmal seinen Blick über seine Nachbarn gleiten, und