Christiane Siegert

Jorris' Abenteuer in der Tiefsee


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an Deck, also im Freien, wo Jorris die Wellen beobachten konnte. Der Wind wurde langsam stärker. "Wenn der Wind noch stärker wird oder es anfängt zu regnen gehen wir rein, Jorris", stellte sein Vater klar. Jorris nickte, auf nass werden hatte auch er keine Lust.

      Das Schiff legte ab. Langsam verließen sie den Hafen und fuhren aufs offene Meer hinaus. In weiter Ferne konnte Jorris bereits die Insel sehen, auf der seine Großeltern lebten. Der Kapitän des Schiffs machte eine Durchsage, in der er seine Fahrgäste ermahnte, auf das Wetter zu achten und sich sofort nach drinnen zu begeben, wenn das Wetter schlechter werden würde. Eine Sturmwarnung liege ihm vor und er hoffe, dass sie die Insel noch vor dem Eintreffen des Sturms erreichen würden.

      Ganz aufgeregt erkundigte sich Jorris, was denn alles bei einem Sturm passieren könne. "Im allerschlimmsten Fall sinkt das Schiff", erklärte sein Vater.

      "Mach dem Jungen keine Angst", sagte die Mutter wütend.

      "Ich hab keine Angst", antwortete Jorris sofort, "außerdem weiß ich genau, dass die Fähre bei einem starken Sturm nicht ablegt. Da wir aber fahren, wird es schon nicht so schlimm werden. Deshalb gehen wir auch nicht unter."

      "Schlauer Bursch, unser Sohn", stellte der Vater fest und meinte: "Meistens wird den Leuten nur schlecht und sie müssen sich übergeben, aber wer nicht aufpasst, kann auch über Bord gehen."

      Der Sturm brach plötzlich und ohne Vorwarnung über sie herein. Innerhalb von Sekunden baute sich eine nachtschwarze Wolkenwand über der Insel auf und kam in beängstigender Geschwindigkeit auf die Fähre zu. Wind kam auf und zerrte an dem Schiff. Jorris griff nach der Reling, dem Geländer, das das Deck umgab und hielt sich fest. Wenige Sekunden später begann es zu regnen.

      Der Regen kam nicht von oben, sondern von der Seite, so stark blies der Wind. Jorris konnte sich kaum auf den Beinen halten und hielt sich krampfhaft fest. Doch die Reling war bereits nass und glitschig. "Wir müssen rein", brüllte sein Vater gegen den Wind an. "Hilf Jorris", schrie die Mutter zurück, die sich selbst festhalten musste um nicht über Bord geweht zu werden. "Jorris", rief der Vater, "ich komm zu dir rüber, halt dich gut fest." Jorris tat sein Bestes, während der Vater sich langsam gegen den Wind zu ihm durchkämpfte. Auch er hatte Mühe, Halt zu finden.

      Jorris hielt sich mit aller Kraft an der Reling fest. Der Wind zog an ihm, der Regen durchnässte Jorris. Wieder kam eine Windböe und riss an Jorris. Er merkte, wie seine Finger an der nassen Reling kaum noch Halt fanden. Der Regen wurde noch stärker. Jorris kämpfte um sein Gleichgewicht doch der nächste Windstoß war zu heftig. Jorris' Finger lösten sich, er verlor den Halt und rutschte das Deck hinunter. Verzweifelt versuchte er, etwas zu finden, an dem er sich festhalten konnte. In letzter Sekunde erfassten seine Finger eine der Sitzbänke. Verängstigt hielt Jorris sich daran fest und umklammerte die Beine der Bank so fest er nur konnte.

      "Jorris, halt dich fest", brüllte sein Vater. Doch dann passierte es. Die nächste Windböe riss ihn mit und Jorris rutschte unter der Reling hindurch und fiel in das tobende Meer. Der Aufprall auf das kalte Wasser trieb ihm die Luft aus der Lunge, er versuchte zu atmen, doch überall war Wasser. Wellen schlugen über ihm zusammen. Jorris versuchte, zu schwimmen, doch die Wellen waren einfach zu hoch. Immer wieder ging er unter, kam wieder an die Oberfläche und schnappte verzweifelt nach Luft. Eine weitere Welle kam und schlug über Jorris zusammen. Er merkte, wie seine Arme und Beine müde wurden und er stellte sämtliche Schwimmversuche ein. Jorris hatte einfach keine Chance.

      Das Meer zog ihn langsam, aber unbarmherzig in die Tiefe. Dunkelheit umfing ihn. Jorris' Lungen brannten, er konnte nicht atmen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er richtig Angst. Dann wurde alles schwarz.

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