Dietrich Knak

Der reiche Russe


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Schnell muss ich erkennen, dass das russische Alphabet ganz schön anders als das deutsche ist. Gleich der zweite Buchstabe, das ‚b‘ macht mir zu schaffen. So muss das russische ‚b‘ wie ;w‘ gesprochen werden. ‚Bodka‘ geschrieben und Wodka gesprochen! Ganz verrückt wird es bei Hans und Horst. Im russischen heißen sie ‚Xans‘ und ‚Gorst‘. Was daran liegt, dass die Russen wie die Franzosen kein ‚h‘ sprechen. Mal verwandeln sie es in ein ‚X‘ und dann wieder in ein ‚G‘. Aber nach welcher Regel? Verdammt, so etwas werde ich mir einprägen müssen. Allmählich beginne ich zu ahnen, auf was ich mich bei diesem Auftrag eingelassen habe.

      Kurze Zeit darauf überfallen mich erste Zweifel, ob jemand wie ich, der alles andere als ein Sprachkünstler ist und noch nie eine höhere Schule von innen gesehen hat, dieses total vertrackte Russisch wirklich in seinen Kopf hineinbekommt. Und dazu in nur einer Woche. Doch das schiebe ich zunächst einfach zur Seite. Natürlich könnte ich auch meine Strategie ändern und das Alphabet überspringen. Mich stattdessen mit knappen, einfachen Sätzen begnüge. Zum Beispiel: Wie geht es dir? Danke, es geht sehr gut. Entschuldigen Sie bitte vielmals! Heute scheint die Sonne. Als Anfang müssten hundert von diesen Sätzen reichen. Erst wenn ich sie aus dem Effeff beherrsche, kommen einfach die nächsten hundert Sätze dran. Natürlich ebenfalls einfache. Bis ich in meinem Kopf für jede Situation zwei, drei Sätze parat halte. Nachdem das geklärt ist, lasse ich mein kleines, graues Büchlein wieder in der Innentasche meines Jacketts verschwinden und schmeiße mich erschöpft auf ein quietschendes Feldbett. Umständlich ziehe ich mir eine am Fußende bereitliegende graue Decke über den Körper. Im Liegen hebe ich den rechten Arm und leiste einen eindeutigen Schwur: Marowski, du bleibst eisern dran! Bis du russisch zu deiner zweiten Muttersprache gemacht hast. Auch bin ich bereit, alles aus mir herauszuholen. Schließlich lohnt sich der Aufwand. Ich kann damit einen völlig neuen Kundenkreis kreieren, um endlich von den alten Männern mit ihren jungen Frauen wegzukommen. Bald wird mir bewusst, dass ich mein Vorhaben in dieser tristen Umgebung nicht wirklich starten kann. Ich brauche meine Wohnung, vor allem mein heißgeliebtes Sofa, Dr. Wohllebens Schritte über mir und Frau Welmkes Fernseher unter mir! Das ist mein Umfeld, das ich benötige, um schwierige Dinge zu lösen. Allein der Gedanke an meine eigenen vier Wände beruhigt mich dermaßen, dass ich bereits Sekunden später tief und fest eingeschlafen bin.

      Plötzlich spüre ich, wie jemand an meiner Schulter rüttelt. Ich schlage die Augen auf. Ein reichlich beleibter JVA-Beamter steht neben meinem Bett und schaut mich mit einem blassen, verschlossenen Gesicht, in dem kleine, wässrige Augen liegen, gleichgültig an. Wie nebenbei fordert er mich in einem kaum zu verstehenden Badisch auf, ihm zum Verhör zu folgen. Ich nicke verschlafen, erhebe mich schwerfällig und schreite in einem halben Meter Abstand brav hinter ihm her.

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