Sie fuhren Richtung Utlandshörn, wo das alte Gebäude von "Norddeichradio" steht. Ob bei diesem Brand jemand zu Tode kam, ist noch ungeklärt. Fest stand bisher nur, dass ein Objekt durch das Dach in den Heuschober von Bauer Jan Janssen gemangelt war. „Tiere sind da keine drin?“, fragte der Kommissar den neben ihm stehenden Jan Janssen. „Nee, nur ein oller Porsche Traktor vom Dörpverein und ein Erntedankfestwagen. Und das Heu.“, antwortete Jan Janssen. Er betrachtete sich die Katastrophe recht unaufgeregt. Mit den Händen in den Taschen seiner wenigstens 30 Jahre alten Cordhose, stand er da. Im Mundwinkel parkte eine erloschene Tabakspfeife, was man heutzutage nicht mehr häufig sah. Der Bauer war knapp über 60 Jahre alt. „Sie sind ja ziemlich gefasst!“, wunderte sich der Kommissar. „Ja, wat willst machen? Nützt ja nix.“, war die karge Antwort. „Bin ja versichert.“, schob er noch nach. „Ein typischer Ostfriese!“, dachte der Kommissar, „Nur kein Wort zu viel „proten“ und immer die Ruhe selbst.“ In dem Moment bog ein PKW in die Hofeinfahrt und parkte auf einem Grasstreifen am Rand. Ein Mann im Anzug stieg aus. „Ostfriesische Brandkasse“ war auf der Autotür zu lesen. Der Mann öffnete den Kofferraum und holte Gummistiefel heraus, die er anzog. Seine schicken Halbschuhe stellte er in den Kofferraum. Nun kam er auf sie zu. „Moin!“, grüßte der Mann und ließ beim Blick auf das brennende Gebäude ein „Auweia“, folgen. „Das tut mir ja leid, Jan, ich bin gleich losgefahren, nachdem du mich angerufen hast.“ Er schüttelte dem Bauern die Hand. „Nützt ja nix!“, gab dieser seufzend mit einer bedauernden Geste Richtung Brandherd von sich. „Nur schade um den schönen Porsche Traktor. Den können wir nicht ersetzen, der ist hin.“ „Ja, nützt ja nix.“, seufzte der Mann ebenso und man sah ihm das Bedauern über den Verlust des Porsche Traktors an. Nun reichte der Mann dem Kommissar die Hand zum Gruß. „Moin, Peet Petersen mein Name, ostfriesische Brandkasse“. „Kommissar Klaus Peter Fuchs, Moin.“, erwiderte er den Gruß. „Sie kommen ja wie aufs Stichwort!“, staunte der Kommissar. Sein angeborenes Misstrauen regte sich, ob des frühen Erscheinens des Versicherungsmanns. „Können Sie schon was zur Brandursache sagen?“, fragte Petersen. „Da müssen wir uns wohl noch ein wenig gedulden, Herr Petersen, bis wir einen genaueren Blick auf die Reste werfen können. Fest steht bisher nur, dass irgendetwas auf die Scheune gestürzt ist.“, antwortete Fuchs. „Das kann alles Mögliche gewesen sein. Vom Meteorit bis zum Wetterballon ist zwar alles denkbar, bleibt aber so lange Spekulation, bis wir genau nachsehen können.“ Zu Bauer Janssen gewandt fragte er: “Um wieviel Uhr war das genau, als Sie den Knall hörten?“ „Das war Punkt 5 Uhr. Ich war gerade aufgestanden und bei Radio Nordseewelle kamen Nachrichten. Da knallte es. Als ich nachgeschaut habe, sah ich, dass die Scheune brennt. Dann habe ich sofort die Feuerwehr angerufen und habe mich angezogen. Danach bin ich mit dem Rad zur Scheune gefahren. Da stand schon alles in Flammen, das ging rasend schnell.“ „Wie lange brauchten Sie vom Hof bis hierher?“, wollte der Kommissar wissen. „Also, mit telefonieren und anziehen, dann mit dem Rad hierher, etwa 15 Minuten, schätze ich“, antwortete Bauer Janssen, „und dann kam ja schon bald die Feuerwehr und Sie, Herr Kommissar.“ „Jetzt haben wir gleich 6 Uhr. Wieso sind Sie eigentlich schon so früh auf den Beinen, Herr Petersen?“, fragte Fuchs den Versicherungsmann. „Herr Janssen rief mich zu Hause an, wir kennen uns vom Dörpverein. Außerdem wohne ich nur 3 Kilometer von hier entfernt, am Norder Tief, bei der Schleuse. Da bin ich gleich hergefahren.“ „Das stimmt.“, meldete sich Bauer Janssen zu Wort, „Ich habe ihn mit dem Handy von hier aus angerufen. Ist das wichtig?“ „Nur damit ich den Ablauf weiß.“, murmelte der Kommissar und trug die Informationen in sein Notizbuch ein. Um 06:05 Uhr krachte es und die brennende Seitenwand der Scheune brach zusammen. Funken flogen durch die Luft, es qualmte fürchterlich. Die Feuerwehrleute hatten es nicht geschafft, die Flammen klein zu halten. Irgendetwas im inneren der Scheune fachte das Feuer immer wieder mit Macht an. Es brauchte eine Minute, bis der Qualm sich verzog und man wieder mehr sah. Als durch die eingestürzte Wand der Blick ins Innere möglich wurde, trauten die Anwesenden ihren Augen nicht. „Das ist aber kein Wetterballon, oder?“, fragte Bauer Janssen.
Die Sache mit dem Kacknest Roswell
Die Erde ist für Terraner seit Urzeiten ein beliebter Ausflugsort. Die Reiseunternehmer unterbieten sich gegenseitig immer mehr, um Kundschaft anzulocken. Der erbarmungslose Preiskampf führte bedauerlicherweise dazu, dass die Wartung der FLUGS Raumgleiter darunter litt. Die Raumgleiter flogen nahezu im Dauerbetrieb. Ein Hypersprung folgte dem nächsten, was deutlichen Verschleiß nach sich zog und zu Lasten der Sicherheit ging. Betrieben werden die hoch entwickelten Maschinen mit Gleitcreme, die bei zu hoher Reibung instabil wird, was zu Fehlern im System führt. Einige Betriebsunfälle gab es bereits, man denke nur an die Sache in diesem Kacknest Roswell. Im Erdjahr 1947 ging einem FLUGS Raumgleiter, beim Überflug der Kleinstadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexico, die Gleitcreme aus. Logischerweise musste der Pilot den Gleiter landen, was nicht ohne einiges Getöse und Kladderadatsch zu machen war. Als Roswell - Zwischenfall oder Roswell - (UFO) - Ereignis manifestierte sich dieses Missgeschick im irdischen Aberglauben. Dieses Malheur hatte einigen terranischen Vertuschungsspezialisten graue Haare bereitet. Ging aber gerade noch mal gut. Ein Vorteil war, dass dieses dumme Missgeschick in der Nacht geschah und ein großes Glück war es, das der FLUGS die neueste Strausselbert Eng Tasche mit Notsignal an Bord hatte. Die löste sofort Alarm aus, so dass eine Rettungseinheit die Verunglückten samt Raumgleiter von der Erde zurück nach Terra holen konnten. Das ermöglichte den terranischen Vertuschungsspezialisten noch vor dem Morgengrauen auf der Erde, das bewährte Gerücht vom abgestürzten Wetterballon zu verbreiteten. Das zog immer. Auf Terra wurde ein Untersuchungsausschuss beauftragt, die Ursache für die außerplanmäßige Landung zu ergründen. Die Untersuchung des Missgeschicks ergab, dass die Tankuhrnadel des FLUGS auf HALBVOLL hängen geblieben war, was glasklar auf mangelhafte Wartung zurückzuführen war. Leider führten kurzfristig eingeführte Neuregelungen nicht zu gewünschten Erfolgen. Es gab weitere Pannen. Und nun hatte es den Marktführer aus der Premiumklasse, IDEALL, erwischt. Absturz in Ostfriesland.
IDEALL – Reisen, Teil 1.
IDEALL – Reisen gilt als vertrauenswürdig. Ein alteingesessener Familienbetrieb mit Tradition. Der Firmengründer war Professor Furzbold Schnodderig. Er war auch Mitbegründer der angesehenen „Kackda Janethin Unität“. Die Unität für Reisende, Handelsprediger, Berufskraftpfarrer, Froschologen, Zusammenschustern von herumliegenden Bauteilen und Irgendwas mit Kunscht. Die hohe Bildungsanstalt wurde nach Kackda Janethin benannt, dem ersten sowjetischen Frosch im All. In der Bildungseinrichtung ging Furzbold Schnodderig jahrzehntelang seiner Fakultätigkeit als Dozent für stabile Seitenlage nach. Für seine Beiträge in der Friedensforschung wurde er mit der pazifistischen Kopfbedeckung ausgezeichnet, dem Friedhelm. Furzbold Schnodderig war um einige windige Ecken mit Schluppo dem Geknickten verwandt, was schon alleine für ungeheure Seriosität stand. Furzbold Schnodderig glitt im Jahr des dreibeinigen Karnickels aus dem Dienst an der „Kackda Janethin Unität“ in den verdienten Ruhestand. Dort verharrte er tief in sich zurückgezogen sinnend fast drei Klicks in Schockstarre. Dann gründete er IDEALL.
Kurzes Intermezzo: Firmenlegenden!
Meist ist die Legende einer Firma eine an den Haaren herbeigezogene romantische Geschichte, die nur dazu dient dem Bescheißverein einen seriösen Anstrich zu geben! So wie folgende, die sich so ein "Unternehmer" und seine Handlanger zusammenlogen:
Der hochbegabte Firmengründer XYZ begann, mit zwei ebenfalls bestens qualifizierten arbeitslosen Schulabbrechern, in der ungeheizten Garage seiner Oma, mitten im tiefsten Winter, seine Idee in die Tat umzusetzen und schuf ein Imperium! Heute ist die Firma Marktführer für beidseitig tragbare Unterbuxen. Im Gedenken an Oma wurde die Firma nach ihr benannt, Rosa Schlüpfer.
Alles nur Werbung! Darf man nix draufgeben!! Die Wahrheit sieht anders aus!!! In Wirklichkeit hat der feine Herr Enkel die Oma bei Minustemperaturen an die Luft gesetzt um mit seinen halbgaren Teenie Kumpels Pornos zu gucken und dabei Haschmisch zu rauchen. Und die Kekse haben sie der alten Dame auch noch weggefressen. Man sieht, solchen Firmenlegenden darf man nicht blind vertrauen.