noch einigermaßen unabhängigen Fernsehkanal ARTE, der uns hin und wieder einen Blick in das Chaos in Palästina oder im Irak gewährt.
In Palästina machen die Israelis seit Jahrzehnten sowieso, was sie wollen. Der bekannt leistungsfähige Israelische Geheimdienst hat Todeslisten erarbeitet, nach denen arabische Terroristen planmäßig unter Verwendung schwerer Waffen liquidiert werden. Da der Terror von unten ja wirklich schrecklich ist und ganz überwiegend Unschuldige trifft – im Gegensatz zum Terror von oben, der hauptsächlich aus Kampfjets, Bombern und Helikoptern heraus ganz überwiegend Unschuldige trifft - wagt sich niemand mehr die Frage zu stellen, ob es legal oder wenigstens legitim ist, wenn ein sogenannter demokratischer Staat in dieser Weise agiert.
Es fällt einfach angesichts der permanenten Verletzung von Menschenrechten auf allen Seiten niemanden mehr auf, welche Verbrechen davon im Namen der Demokratie verübt werden.
Im Irak können die Alliierten nach ihrem Sieg bereits nicht mehr machen, was sie gerne wollen. Es herrscht in dem offiziell beendeten Krieg nach der Liquidation des Saddamschen Unrechtsregimes ein solches Chaos, dass es nicht einmal gelingt, die Ölproduktion in den Griff zu bekommen. Natürlich redet niemand mehr darüber, dass die Legitimation für diesen Krieg immer noch nicht nachgeliefert wurde . Nun war selbst dem blauäugigen Chronisten klar, dass es den Amerikanern um mehr ging, als nur das Saddam-Regime im Irak zu beseitigen. Auch hierbei ging es in Wahrheit um Weltstrategie.
Man stelle sich einmal vor, Saddam hätte mit den Iranern und den Saudis eine Allianz geschmiedet, um gegen die USA einen Präventivkrieg mit dem Ziel zu führen, die texanischen Energiereserven zu „sichern“ und den dekadenten Amerikanern eine heilige Gottesordnung islamischer Prägung zu bringen - soweit ist es gottseidank noch nicht gekommen. Der westliche Fundamentalismus ist seit zweihundert Jahren erfolgreicher, als andere kulturelle Strömungen dieser Welt und das ist gut so und sollte auch so bleiben. Freilich wird es nun Zeit für die westliche demokratische Allianz, dass auch der Grund für diesen Krieg endlich gefunden wird.
Eine nachhaltige geistlich-ideologische Argumentation für den überlegenen Westen bot dem interessierten Beobachter der ebenfalls am Internationalen Tag des Kindes zu Ende gehende 1. Deutsche Ökumenische Kirchentag in Berlin. Allerdings wagten die Christen beider Konfessionen noch nicht, gegen die päpstliche Bulle gemeinsam das heilige Abendmahl zu feiern. Dafür haben sie aber klargestellt, dass wir den christlichen Glauben als die wirklich allein selig machende Religion ansehen müssen - obwohl man den Dalei Lama eingeladen hatte!
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