Joy Dakinisun

Finde Aurora


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Menschen und Leben angehäuft hatten. Es waren Wissenschaftler, Forscher, Doktoren, Professoren, grösstenteils grosse Denker und Schreibtischtäter. Jedoch fehlte ihnen die Lebenserfahrung. Um wahre Veränderungen wahrzunehmen braucht es gelebtes Leben, gelebte Gefühle. Jeder von ihnen hatte sich überwiegend auf einem speziellen Spielfeld des Lebens aufgehalten. Tara hatte so ziemlich alle Rollen gespielt, die es im Leben gibt. Dienerin, Geliebte, Lehrling, Auszubildende , Studentin, Businessfrau, Führungskraft, Arbeitslose, Sozialhilfeempfängerin, Ersatzmutter zweier Kinder im Alter von 7 und 11 Jahren, Lehrerin, Therapeutin, Restaurateurin, Hilfsarbeiterin bei Renovationen, Gartenpflegerin, ayurvedische Köchin, Projektarbeiterin, Schriftstellerin, Künstlerin. Dazu kam, dass sie auf Grund dauerndem Wohnungs- und Ortswechsels immer wieder neu startete. In der Gesellschaft würde sie als lebensunfähige, erfolglose, unbekannte Gestalt bezeichnet werden. Zusätzlich hätte sie sicherlich die Diagnose „hyperaktiv“, „schizofren“, „chronisch krank“, „Borderliner“ und „Manisch Depressiv“. Heute hat sie sich selbst wieder entdeckt und ihren Selbstwert zurückerobert. Heute „ist“ sie einfach und bezeichnet sich selbst als Lebenskünstlerin. Für sie ist Wahrheit, dass es nicht auf die Quantität der Erfahrungssituation ankommt, sondern auf die Intensität des Einlassens, welche die Qualität der Erfahrung bestimmt. Sie hatte für ihre Rollen selten den finanziellen Ausgleich bekommen, den es gesellschaftlich wert gewesen wäre. Jedoch galt für sie innerlich immer die universelle Regel: “Das, was ich gebe, kommt auf natürliche Weise vielfach zu mir zurück.“

      Wir verraten uns selbst, wenn wir unser Potential nicht wirklich leben, weil wir es an uns nicht wertschätzen und lieben. Es ist keine Grösse, sich deshalb für das Wohl Anderer zurücknehmen, nicht wirklich unser Leben zu leben. Wir helfen damit niemandem. Im Gegenteil, wir leben etwas vor, das uns selbst unglücklich macht. Wer wahre Grösse und innere Stärke lebt, spiegelt anderen ihre eigene wahre Grösse.

      Tara kannte die Gefühle in vielen Lebenslagen und plötzlich wurde ihr klar, dass sie eine Lösung bringen konnte, wie die Menschen einen Übergang in ein neues Leben, eine neue Lebensqualität erreichen konnten. Die anderen schrieben darüber, was Alles verändert werden musste und sie konnte auf Grund ihres Lebens einen Weg aufzeigen, wie es praktisch erreicht werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt ahnte sie noch nicht, dass sie während der Umsetzung ihres Vorhabens erst noch etwas Wichtiges lernen würde.

      Mittlerweile war sie gewohnt, alleine zu sein. Natürlich hatte sie Wünsche, was sie alles im Leben noch gerne erleben würde. Aber es machte sie nicht unglücklich, es momentan nicht tun zu können. Ihr war klar, sie musste ihr altes Leben mit einem Buch abschliessen, einem Buch, das sie der Welt schenken wollte. Es sollte einen Impuls für alle darstellen, den Mut zu haben, neue unbekannte Wege zu gehen. Dann erst würde sie in ihr eigenes Leben gehen, denn sie wusste nun zu gut, was ihr gar nicht gut tat. So konnte sie wählen, wie sie jetzt leben wollte.

      Dass sie Nevio kennen lernte, war für sie ein Zeichen und es viel ihr nicht leicht, dieses finanzielle Geschenk von Nevio anzunehmen, zu vertrauen, dass es wirklich ein Geschenk ohne Erwartung war, egal, was jetzt geschah. Zu vertrauen, dass sie etwas nicht zurückzahlen muss, sondern es ihr einfach gegeben wird, weil sie so war, wie sie war, weil sie geliebt wurde, ohne Vertrag, ohne Erwartungen, war eine grosse Herausforderung für sie. Sie erinnerte sich, dass es einen einzigen Mann in ihrem Leben gab, mit dem sie eine ähnliche tief berührende Zeit gehabt hatte und geliebt wurde und geliebt hatte. Damals war sie noch nicht bereit, liebte sich selbst überhaupt nicht und konnte es nicht fassen, dass es einen Menschen gab, der sie einfach liebte, wie sie war. Damals hatte sie panisch die Flucht ergriffen und hatte diesen wunderbaren Mann aus Angst, nicht gut genug zu sein auf Dauer, einfach sitzen lassen.

      Heute wusste sie, dass sie sich bewusst einlassen konnte, aber nicht selbst darin verlieren würde. Wenn sie sich dennoch wieder in dem Leben des anderen verlieren würde, konnte sie nun auf Grund ihrer Erfahrungen vertrauen, dass sie immer zu sich zurückfinden würde. Heute brauchte sie keinen Mann mehr an ihrer Seite. Sie war frei und unabhängig, auch ohne viel Geld. Sie hatte wieder zu ihrem natürlichen Urvertrauen zurückgefunden und wusste, das Leben sorgte für sie. Heute wählte sie diesen Mann freiwillig und freute sich auf ein Miteinander, ohne sich selbst aufzugeben, ein „zusammen wachsen“, nicht „zusammenwachsen“ .

      Tara und Nevio in einer neuen unbekannten Lebensphase

      Tara und Nevio, diese beiden wundervollen Seelen, sollten noch viel zusammen erschaffen. Tara liebte das Leben in ihrem Trailor-Home. Sie unterrichtete tatsächlich an der neuen Schule das Fach „Lebensschule und Wahrnehmung“ und war auch allgemein integriert. Ihre Meinung zu der Art und Weise des Unterrichtens war gefragt. Sie konnte nicht sagen, dass sie jetzt glücklicher war als vorher. Präziser ausgedrückt hatte ihr Glück eine andere Ebene erreicht, eine andere Seinsqualität, noch runder als vorher. Es fühlte sich Alles leichter an. Um zu erfahren, wie sehr wir in Dingen ausgehalten haben im Leben, müssen wir den nächsten Schritt gehe, weil wir dann Vergleichserfahrungen auf der Gefühlsebene machen. Vorher war uns unser Leben bekannt und normal. Wir gewöhnen uns teilweise an Zustände, hören auf zu hinterfragen und halten viele Dinge einfach unbewusst aus.

      So trafen sich zwei Seelen mit völlig verschieden erscheinenden Lebensweisen und Erfahrungen. Jedoch waren beide an einem ähnlichen Punkt angelangt. Sie fühlten sich innerlich sehr zufrieden und vollständig und hatten eine ähnlich hohe Bewusstseinsstufe erlangt. Für Tara war es eine neue Erfahrung, von einem Mann so selbstverständlich geachtet und geliebt zu werden, gesehen und gehört zu werden, wahrgenommen zu werden. Für Nevio war die nächste Zeit mit Tara wichtig, weil er viel über die Weiblichkeit und ihr Mysterium, über das Gefühlsleben und die Selbstheilungskräfte erfuhr und sie ihn auch in fühlbare Situationen führte. Nevios Verständnis für das Verhalten vieler Frauen in seinem Leben wuchs und Vieles, was er früher in seinem Leben nicht verstand, konnte er jetzt in sich selbst klären.

      Kinder – die schönsten und magischsten Geschenke des Lebens

      In dieser Zeit erfuhr Nevio, dass Freunde von ihm sich aus dem Leben verabschiedet hatten. Es war ein schneller Unfalltod. Auf der rein menschlichen Ebene, vom Verstand her, war es tragisch und nicht zu erklären. Nevio und Tara hatten sich jedoch mit vielen nicht greifbaren Dingen beschäftigt und sie auch in gewisser Weise erfahren, so dass ihre Wahrheit war, dass es mehrere Lebensinkarnationen im Zyklus eines Menschen gibt und dass der Tod immer eine Bedeutung im grossen Ganzen, im Ablauf allen Lebens, hat. Tod gab es eigentlich gar nicht wirklich. Wie oft waren beide gefühlsmässig in ihrem Leben gestorben. Für beide war das Ende eines Lebensabschnittes sowohl ein kleiner Tod im Leben als auch ein Neubeginn. Immer ging es um Abschied und immer war Weinen und Trauer eine grosse Hilfe, Altes loszulassen und Neues zu beginnen.

      Seine Freunde hinterliessen 2 Kinder, Barbara und Savio. Tara und Nevio mussten sich nur kurz anschauen und sie wussten, sie würden diese beiden Kinder adoptieren. Nevio kannte die zwei schon lange und verstand sich gut mit ihnen. Er hatte schon ganze Ferien mit ihnen allein verbracht. Es waren sehr aufgeweckte, präsente Kinder. Tara freute sich auf diese Aufgabe und es erleichterte sie sehr, dass es für alle keinen finanziellen Druck gab, obwohl sie wusste, dass alle es auch meistern würden, wenn Geld nicht so im Überfluss da wäre, wie heute. Beide mussten schmunzeln, wie das Leben uns doch immer wieder ganz von selbst Spielfelder eröffnet, um das Erfahrene und Erkannte aus der Vergangenheit ganz neu anzuwenden.

      Am ersten Tag, als die Kinder zu ihnen zogen, bereiteten sie gemeinsam eine letzte Abschieds- und Lösungszeremonie von den geliebten Eltern der Beiden vor. Es dauerte noch eine ganze Weile, und Tara und Nevio begleiteten die Beiden durch ihre Trauer, sprachen viel über vergangene Erlebnisse, bis die Tränen trockneten und wieder Freude aus ihren Augen strahlte.

      Vom Schüler zum Lehrer und doch immer Lebensschüler - Ein neuer Präsident

      Nach einer entspannten schönen Zeit kam es jedoch nochmals anders im Leben dieser neuen Familie. Nevio wurde auf Grund seiner Kontakte eingeladen, eher aufgefordert, auch auf Grund seiner ganzen Aktivitäten und innovativen Projekte mit Tara in der Öffentlichkeit, sich zur Wahl