Abel Turek

Gefangen im Zuchthaus - Russische Erziehung


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hatten, war gemein und zeitgleich so geil gewesen, dass Anastasia mehrmals von einen Orgasmus in den nächsten gefallen war.

      Die drei Frauen grinsten breit, als sie losgebunden wurde und der Transporter endlich zum Stehen kam.

      Endlich wurden ihre Fesseln gelöst. »Viel Spaß im Lager«, hauchte ihr die eine noch ins Ohr, dann waren sie verschwunden, die Türen standen offen und die Hitze ballte sich in ihrem Körper.

      Verdammt, wo um alles in der Welt war ihre Haushälterin, wenn man sie einmal brauchte. Das war Absicht – pure Schikane ihrer Regierung. Zugegeben, sie hatte nie einen Handschlag tun müssen und auch ihre Noten bekam sie, weil ihr Vater den halben Ostflügel der Schule vor etlichen Jahren einmal finanziert hatte.

      Hätten ihre Eltern sie nicht einfach nach Europa schicken können, wie die Eltern ihrer Freundinnen es getan hatten?

      Partys in Barcelona, Clubs in Berlin und vielleicht der ein oder andere nette Typ in London – das wäre der perfekte Sommer gewesen. Stattdessen würde sie neckische Spielchen am Waldrand spielen, in der Nähe eines Kaffs, von dem sie bestimmt noch nie etwas gehört hatte.

      Sie war im Nichts gelandet. Und das hier war ganz bestimmt nicht Sibirien. Eher der Süden Kasachstans. Nicht, dass Sie dieses Gebiet einmal besucht hätte, aber so stellte sich die Party-Prinzessin diese Region vor. Da hatte sich die Richterin mit ihr einen fiesen Scherz erlaubt. Darum das dämliche Grinsen.

      Aber das hier war nicht besser, als die eisige kühle der sibirischen Weite.

      Ein kleiner Bahnhof, auf dem nur wenige Menschen ausstiegen, dazu ein Dorf, dass die Bewohner mit den Nötigsten versorgte und ein kleiner Pub schmiegten sich an den Waldrand.

      Als Anastasia ausstieg und den Koffer auf den Boden wuchtete, blies ihr die warme Luft direkt ins Gesicht. Sie war in einem verdammten Albtraum gefangen und für die nächsten Wochen gab es keine Möglichkeit aus diesem aufzuwachen.

      »Anastasia Comrowa?«

      Hastig drehte sie sich um. Ein junger Mann mit einem blauen Shirt, auf dem dick und fett die Aufschrift »Erzieher« prangerte, kam lächelnd auf sie zu.

      »Ja«, sagte Anastasia langezogen und musterte den Mann. Er war vielleicht 30, gut trainiert und braungebrannt. Das Wetter hatten sogar schon ein paar Furchen in sein Gesicht geschlagen, trotzdem wirkte das dunkle Haar mit dem Drei-Tage-Bart passend und irgendwie attraktiv.

      »Hy, ich bin Alexey und fahre dich zum Lager.« Als sie nicht antwortete, zog er seine Stirn in Falten. »Zieh das hier an!« Er warf ihr ein Bündel mit Lagerkleidung vor die Füße.

      Noch immer konnte sie nicht glauben, was sie her machte. Doch der Schlagstock in seiner Hand ließ sie sich langsam ankleiden. Was zum Teufel war das hier für ein Lager. Wie in Trance zog sie die Rock und das viel zu enge Top über ihre Brüste.

      »Geht das auch schneller? Oder hast du mich nicht verstanden?«, wollte Aufseher Alexey wissen.

      »Oh doch«, sagte Anastasia und ging schnurstracks auf den dreckigen Jeep zu, der ebenfalls das Emblem des Lagers trug. »Ich hoffe, du hast eine Klimaanlage, bei der Hitze hier.«

      Tatsächlich war es im inneren des Wagens um einiges kühler. Genervt von der langen Fahrt und den generellen Umständen, ließ sie sich in den Beifahrersitz sinken und wartete ab.

      »Können wir?«, wollte der Mann wissen.

      »Ist mir egal«, schoss es aus Anastasia hervor.

      Schlimmer konnte es nicht mehr kommen …

      Kapitel 3 – Eiserne Hand

      »Und das hier sind deine Mitbewohner«, sagte Alexey und breitete die Hand aus.

      Nachdem sie einige Meilen gefahren waren, und die Pforte des Lagers erreichten, wurde Anastasia klar, dass dieses Zuchthaus tatsächlich mitten im Wald gelegen war. Niemand würde ihre Schreie hören oder dabei einschreiten, wenn sie sich falsch behandelt fühlte.

      Verdammt, was war das hier nur für ein Mist!

      Die Mädels, welche in der viel zu heißen Hütte saßen, trugen Uniformen des Lagers. Blaue, eng anliegende Shirt, einen schwarzen Minirock und dunkle Schuhe. Dazu noch Strümpfe, die man zu den Knien hochziehen konnte.

      »Ihr könnt euch ja erst einmal miteinander bekannt machen. Die beiden kennen ja den Ablauf. Wir sehen uns dann später beim Abendessen.«

      Mit diesen Worten war Alexey verschwunden und Anastasia stand allein vor den beiden Mädels. Das erste, was ihr auffiel, war, dass sie mindestens zwei Jahre älter als sie waren. Mehr oder weniger lustlos betrachteten sie Anastasia von oben bis unten.

      »Du bist die Neue?«, sagte die rothaarige Schönheit und baute sich vor ihr auf.

      Anastasia nickte mit trotzigem Blick. »Ich bin Anastasia. Wie heißt ihr?«

      »Jekaterina«, sagte das Mädchen. »Und das ist Polina.«

      Nur kurz sah sich Anastasia die im Bett liegende Frau an. Sie hatte kurze, schwarze Haare und mehrere Tattoos bedeckten ihren Körper. Den Minirock hatte sie sich extra kurz geschnitten. Dabei war sie schlank und zwischen ihren Lippen konnte Anastasia mehrere Piercings erkennen.

      Bestimmt waren beide schon auf der Universität, oder hätten es in ihrem Alter zumindest sein können. Jekaterinas rote Haare waren wie Feuer. Sie hatte diese zu einem losen Zopf gebunden. Beide schienen nicht nur älter, sondern auch kräftiger als sie zu sein.

      »Du kannst das Bett dort hinten haben«, deutete Jekaterina an und nickte mit dem Kopf in eine Richtung. »Im Schrank müssten schon eine ganze Menge Lager-Klamotten in deiner Größe sein. Wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne an uns wenden. Wir haben keine Lust auf eine Strafe.«

      Gerade so bekam Anastasia dieses Wort noch mit, als sie sich auf das Bett legte und die Füße hochwuchtete. »Was denn für Strafen?«, wollte sie wissen.

      »Du kennst doch das Wort, oder?« Endlich richtete sich Polina auf und spielte weiterhin mit ihren Zungenpiercing. Dabei lachte sie Jekaterina an, als ob diese Bestrafung ein großes Geheimnis wäre. »Wenn einer aus der Hütte Mist baut, werden alle bestraft. So einfach ist das.«

      Die junge Frau trat näher an Anastasia ran, dabei funkelten ihre dunklen Augen. »Manche Strafen sind schön, andere wiederrum nicht. Doch das entscheiden wir – nicht du. Also bau keine Scheiße und alles ist in Ordnung.«

      Hatte sie da gerade richtig gehört? Was bildeten sich diese beiden Schnepfen eigentlich ein.

      »Was sollen denn das für Strafen sein, die einem noch gefallen?«, spottete Anastasia und begutachtete die Uniformen des Lagers in ihrem Schrank.

      Wieder wechselten Jekaterina und Polina Blicke. »Das wirst du schon noch sehen. Also, zieh dich um, wir müssen zum Essen.«

      Obwohl sie es nicht zugeben wollte, knurrte Anastasias Magen gewaltig. Sie ging kurz ins angrenzende Bad, welches klein, aber zumindest sauber war, zog sich anschließend um und stand schließlich wieder mitten im Raum.

      »Also, ich nehme nicht an, dass es ein Fünf-Gänge-Menü gibt?«

      Jekaterina legte den Arm um sie und führte sie hinaus. »Nicht wirkliches, Kleines.«

      ***

      Die beiden waren eigentlich war nicht so übel.

      Natürlich war es nicht wie zu Hause, wo sie auf der Diplomatenschule die Königin der Cheerleader war und, das musste jeder ohne Neid zugeben, das beliebteste Mädchen der Schule. Aber immerhin waren Jekaterina und Polina irgendwie cool drauf. Zumindest hatten sie denselben Geschmack, was Lästerei anging.

      »Was macht ihr eigentlich abends, nach dem Essen?«, wollte Anastasia schließlich wissen, als sie den Heimweg, zu ihrer Blockhütte antraten.

      Jekaterina zuckte mit den Schultern. »Unter der Woche wird ein Programm durch die Lagerleitung organisiert, heute steht Strammstehen auf dem Programm und Nähen und Putzen, wenn