Spirituelle Hochsensibilität. Andrea Pirringer

      HSP fühlen sich wohl in einem ruhigen, harmonischen Umfeld, sind friedliebend und haben einen starken Gerechtigkeitssinn. Darüber hinaus sind eine hohe Empathiefähigkeit sowie ein intensives Erleben von Leid und Schmerz (sei es seelisch oder körperlich) signifikant.

      Zentral im Leben vieler HSM ist darüber hinaus das Thema Religion und die Frage, wie man spirituell wachsen bzw. sich weiter entwickeln kann. Leider besteht hier die Gefahr, dass man auf der Suche nach dem richtigen Weg auf eine falsche Spur gelangt und aus diesem „Irrgarten“ nicht mehr heraus findet. Depressive Gedanken, Verzweiflung oder sogar Selbstmord können die tragischen Folgen sein.

      Daher ist gerade für HSP eine gute religiöse Anleitung, Bildung und konkrete Hilfestellung für den Alltag von großer Wichtigkeit. Nur so können sie ihr Potenzial, ihren inneren Reichtum entfalten und ihre besonderen Fähigkeiten optimal nutzen; nicht nur für sich selbst und ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung, sondern auch für ihre Mitmenschen.

      HS kann daher als eine Art „Berufung“ betrachtet werden. Da viele HSM nach Perfektionismus und Idealismus streben, sollten sie dabei jedoch darauf achten, sich selbst nicht zu überfordern, sich keine überhöhten Ziele zu setzen und sich keinen engen Zeitplan auferlegen. Spiritualität entfaltet sich – wie der Duft einer Blume – nach und nach. Dazu bedarf es innerer Gelassenheit, der Fähigkeit zur Geduld und eines Glaubens, der sich aufgehoben weiß.

      Diese Fähigkeiten erlangt man nicht über Nacht. Sie entwickeln sich im Laufe von Monaten und Jahren. Hierzu empfehle ich Ihnen die Lektüre meines Buches Die christliche Beharrlichkeit (ISBN-13 978-3-7380-0214-0).