die antike Säule nicht zerstört wurde, ist dem Umstand zu verdanken, dass sie im Mittelalter als Grabmal Helenas, der Mutter Konstantins des Großen, fehlgedeutet wurde. Stolz verweisen die Einwohner von Igel mit einer Gedenktafel auf einen Besuch, den Johann Wolfgang von Goethe 1792 dem berühmten „Monument zu Igel“ abstattete.
Im Hauptbild zeigt die Igeler Säule die Familie der Secundinier mit Resten der Grabinschrift. Unmittelbar darüber sieht man in einem schmalen Band Reliefs mit Szenen aus der Küche und Anrichte sowie vom Familienmahl.
Wasserbillig und Tal der Sauer
Landschaftliche Idylle an der Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg
Der etwas mehr als 2000 Einwohner zählende Ort Wasserbillig liegt unmittelbar an der deutsch-luxemburgischen Grenze, wo die Sauer in die Mosel mündet. Die auf dem nächsten Foto abgebildete Brücke über die Sauer wird täglich von Autoschlangen aus dem Raum Trier überquert, die die günstigen Spritpreise im Großherzogtum Luxemburg für einen regen „Tanktourismus“ nutzen. Außerdem haben Tausende Rheinland-Pfälzer in Luxemburg ihren Arbeitsplatz und pendeln täglich über die Landesgrenzen.
Schon die Römer kannten den Ort unter der Bezeichnung „Biliacum“. Bevor man die Fahrt durch das Sauertal in Richtung Echternach antritt, lohnt sich ein kleiner Abstecher an die Sauermündung.
An diesem idyllisch gelegenen Platz vor der Brücke über die Sauer wartet eine Schar Enten und Schwäne darauf, von Vorbeikommenden gefüttert zu werden.
Zwischen Wasserbillig auf luxemburger und Oberbillig auf deutscher Seite verkehrt eine Auto- und Personenfähre.
Blick über den Grenzfluss Sauer auf das in Rheinland-Pfalz gelegene Moersdorf. Aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit ist das Tal der Sauer ein beliebtes Ziel von Rad-, Motorrad- und Autofahrern, Wanderern und Kanuten.
Echternach
Luxemburgs älteste Stadt: Kleinod an der Sauer
Nach etwa 20 Kilometern Fahrt saueraufwärts erreicht man Echternach, Luxemburgs älteste Stadt. Im Jahr 698 wurde sie vom Heiligen Willibrord, einem Wandermönch, als Abtei gegründet und erhielt 1236 das Stadtrecht. Im Mittelalter erlangte die Abtei dank ihrer exzellenten Buchmalerei Berühmtheit. Zu den bekannten Werken zählen das Goldene Evangeliar von Echternach (codex aureus epternacensis) aus dem 11. Jahrhundert, dessen Original sich seit 1955 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet, und das Goldene Evangelienbuch Heinrichs III.
Echternach konnte zu Recht als Luxemburgs erstes religiöses, geistiges und künstlerisches Zentrum betrachtet werden. Heute ist die Stadt Mittelpunkt einer bedeutenden Tourismusregion, der Kleinen Luxemburger Schweiz.
Internationale Berühmtheit verdankt der Ort zwei weiteren Besonderheiten: Jedes Jahr seit mehr als 600 Jahren findet am Dienstag nach Pfingsten die Echternacher Springprozession statt. Begleitet von Marschmusik springen die Teilnehmer in Fünferreihen einen traditionellen Drei-Schritt-Tanz, wobei sie mit Tüchern in den Händen den Kontakt zum Nachbarn halten. Der Tanz ist ursprünglich eine Art Sühne- und Bittgang zur Abwendung von Veitstanz und Pest.
Als zweite Attraktion lockt das jährliche internationale Musikfestival in den Monaten Mai bis Juli große Musiker und Orchester sowie eine grenzüberschreitende Zuhörerschaft nach Echternach. Weiterhin finden im September Jazzkonzerte statt.
Blick vom Echternacher Marktplatz in Richtung Willibrord-Basilika. Das Gebäude in der linken Bildmitte ist der „Denzelt“.
Blick von der Brücke über die Sauer auf Echternach und die vier Türme der Willibrord-Basilika
Eingangsportal zur Abtei Echternach. Das Kloster wurde im 7. Jh. von dem Wandermönch und Heiligen Willibrord gegründet. Es war später ein Benediktinerkloster. Der letzte Abt des Klosters starb 1793.
Ostflügel der Abtei. In Teilen der Anlage ist heute ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat untergebracht.
Der Marktplatz von Echternach, in dessen Mitte ein schönes Marktkreuz auf einem pyramidenförmigen Stufensockel thront.
Nicht nur wenn Markt ist, versammeln sich hier die Touristen und Einheimischen.
Zu den besonderen Attraktionen Echternachs zählt der 1236 erbaute „Denzelt“ (Sitz des ehemaligen Schöffengerichts). Er wurde 1444 durch Feuer zerstört und in späteren Epochen wiederauf- sowie teilweise umgebaut. Heute dient er als Sitzungssaal der Stadt. Die Statuen an der Fassade stammen von 1896 und stellen die Kardinaltugenden, die Jungfrau Maria, König Salomon und einen Abt dar.
Viertürmige Sankt-Willibrord-Basilika.
Im 2. Weltkrieg wurde die ursprünglich romanische, später im gotischen Stil umgebaute Kirche schwer beschädigt. Der Wiederaufbau, weitgehend in der ursprünglichen Gestalt, erfolgte von 1947-52.
An der Brücke über die Sauer, die Echternach mit der deutschen Nachbargemeinde Echternacherbrück verbindet, steht dieses ehemalige Zollhaus.
Stadt Luxemburg
Harmonie und europäischer Geist
Die Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg hat in etwa die Einwohnerzahl Triers, mit dem sie historisch eng verbunden ist und heute auf vielen Ebenen eng und freundschaftlich zusammenarbeitet.
Zur Römerzeit wurde das Gebiet von zwei Konsularstraßen durchquert, an deren Kreuzung ein befestigter Turm stand, um den ein kleines Kastell gebaut wurde. Die Geschichte der Stadt begann an diesem Ort auf dem Bockfelsen. Der Ardennergraf Siegfried erwarb 963 das Kastell und errichtete auf dem Bockfelsen eine neue Burg. Um diese „Lützelburg“ (daraus wurde später der Name Luxemburg) entstand eine Siedlung, die sich rasch vergrößerte. 1224 erhielt Luxemburg Stadtrecht.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt mit immer neuen Festungsmauern zum schwer einnehmbaren „Gibraltar des Nordens“ ausgebaut. Dennoch geriet sie unter wechselnde Fremdherrschaft durch Österreicher, Spanier, Franzosen, Bayern und Preußen. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Luxemburg Großherzogtum. Erst nach Schleifung der Festung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte sich die Stadt ausdehnen. Heute ist sie einer der drei Regierungssitze der Europäischen Union, Finanzmetropole