Sabine Keller

Die Angelsächsin


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      Sabine Keller

       Die Angelsächsin

      Historischer Roman

      Imprint

      Die Angelsächsin

      Sabine Keller

      published by: epubli GmbH, Berlin

       www.epubli.de

      Copyright: 2012 Sabine Keller

      Umschlagfoto: Sabine Keller

      ISBN: 978-3-8442-3192-2

      Außerdem lieferbar von dieser Autorin:

      Im Epubli Verlag: Kampf um Englands Krone: Wilhelm der Eroberer (26775)

      Weitere Romane sind in Vorbereitung

      Inhalt

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       Nachwort

      Die blasse Frühjahrssonne fiel flach in die weitläufigen Außenanlagen der großen Festung und spiegelte sich auf den glänzenden Rüstungen erbittert kämpfender Ritter. Blitzende Lichtreflexe zuckten von den polierten Schutzpanzern über die mächtigen, unüberwindlichen Mauern und das mehrfach gesicherte Tor, vor dem das heftige Gefecht tobte. Verzerrt und unheimlich hallten die Rufe der Krieger, das helle Klirren der Schwerter und die dunkleren Geräusche der von einem Schlag getroffenen Schilde von den Burgmauern wider. Der Lärm der wilden Gefechte klang von dem steinigen, mit schütterem Gras bewachsenen Platz bis hinauf zu den Wachen hoch oben auf den Wehrgängen, die die Kämpfe aus der Vogelperspektive beobachteten.

      Hartnäckig und unbeeindruckt von kleineren Verletzungen, den ausgelösten Schmerzen und ersten Anzeichen von Erschöpfung drangen die gegnerischen Ritter immer wieder aufeinander ein, mal dicht vor dem Portal, dann in größerer Entfernung. Im Augenblick erschienen die Kräfte ausgewogen, noch gab es keine Sieger oder Unterlegene.

      Im Kampf Mann gegen Mann hatten sich Paare gebildet, die verbissene Zweikämpfe ausfochten. Mit Kettenhemd, Brustharnisch und Helm bekleidet hieben die streitenden Ritter mit aller Kraft mit ihren großen zweischneidigen Schwertern auf ihre Gegner ein, gleichzeitig bemüht, die Hiebe des Widersachers mit dem Schild abzuwehren, denn jeder direkte Treffer würde trotz Schutzkleidung böse Verletzungen zur Folge haben.

      Am Rande der Gruppe, dicht vor dem Burgtor, kämpften zwei hochgewachsene Ritter beharrlich gegeneinander. Breite Schultern und das Spiel der Muskeln an den unbedeckten Unterarmen ließen ahnen, welche Kräfte in den schlanken Kriegern stecken mussten, die unermüdlich und unter Verwendung aller ihnen bekannten Kampftechniken und Kniffen mit ihren Schwertern aufeinander einhieben. Von etwa gleicher Statur und die Gesichter unter den Helmen verborgen, waren die beiden in ihren schmucklosen und mittlerweile nicht mehr so glänzenden Rüstungen auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden. Nur wer genauer hinsah, konnte abweichende Einzelheiten und einen geringen Größenunterschied ausmachen.

      Die Zweikämpfe vor der Festung dauerten an. Verbissen kämpfend schenkten sich die Krieger keinen Zentimeter des hart umkämpften Bodens. Einige leichte, ungefährliche Verletzungen hatten sie schon hinnehmen müssen. So langsam machte sich auch die Anstrengung bemerkbar und auf beiden Seiten wurden die Bewegungen merklich schwerfälliger, doch aufgeben kam nicht infrage, für keinen von ihnen.

      Bei den beiden Rittern am Tor hatte der etwas größere Kämpfer offenbar die bessere Ausdauer, und wie es schien, gewann er langsam die Oberhand. Er spürte die nachlassenden Kräfte seines Gegners und nutzte seine Chance sofort. Gnadenlos bestürmte er den Widersacher so heftig, dass dieser kaum standhalten konnte. Dem Bedrängten gelang es zwar, die wuchtigen Schwerthiebe mit seinem Schild abzufangen, ohne getroffen zu werden, aber er musste vor der Gewalt des Angriffs zurückweichen. Schritt für Schritt wurde er zurückgedrängt, bis er schließlich mit dem Rücken gegen die Burgmauer neben dem Portal stieß.

      So in die Enge getrieben blieb dem Ritter nur noch eines: Er musste selbst angreifen und den Kampf zu Ende bringen, solange seine Kräfte noch dazu ausreichten. Er atmete tief durch, mobilisierte seine letzten Energien und täuschte ein Ausweichmanöver zur Seite vor, um dann blitzschnell zum Gegenangriff überzugehen. Sein Schwert stach vor. Aber sein erfahrener Gegner hatte wohl schon mit einer Finte gerechnet und ließ sich nicht in die Irre führen. Seinen Schild schützend erhoben sprang er mit einer raschen Bewegung zurück und der Schwertstoß des Bedrängten glitt wirkungslos an seinem Schild ab.

      Noch aus der Abwehrbewegung heraus griff der große Krieger sofort wieder an, bestrebt, den Druck auf den müde werdenden Widersacher aufrechtzuerhalten. Diesem hatte das kurze Zurückweichen jedoch genügt, sich von der Wand abzustoßen. Er stand wieder frei und fing den Hieb des Angreifers mit seinem Schwert ab. Hell klang das Metall auf, als die Waffen aufeinanderprallten. Die Schwerter gegeneinandergedrückt und Schild an Schild rangen die Männer miteinander.

      Die Muskeln zum Zerreißen gespannt, keuchten beide vor Anstrengung. Dann sprangen sie wie auf ein geheimes Kommando auseinander und maßen sich einen Augenblick schwer atmend durch die Schlitze ihrer Helme hindurch. Sie waren inzwischen beide erschöpft, aber freiwillig würde keiner aufgeben, das war offensichtlich.

      Und schon griff der größere Kämpfer wieder an. Das Schwert erhoben, stürmte er auf seinen Gegner los, der ihn in leicht geduckter Haltung ruhig erwartete. Erst im letzten Augenblick, damit der Angreifer nicht die Möglichkeit hatte, sich auf seine Aktion einzustellen, wich der bedrängte Ritter aus und stieß gleichzeitig im Sprung mit aller Kraft seinen Schild gegen den Angreifer. Der geriet durch den unerwarteten, harten Stoß aus dem Gleichgewicht,