Haltestellen später aus, ging zur Bank und plünderte, soweit dies ohne Probleme machbar war, ihr Konto um dann mit Ramon im Bus zu ihrem ausgeliehenen Ferienhaus zurückzukehren.
Die Fahrt nahm sie kaum wirklich wahr und als sich endlich die Tür hinter ihr schloss, atmete sie tief durch. Sie wollte in einen anderen Raum flüchten um ihre Ruhe zu haben, doch Ramon zog sie einfach zu sich heran und nahm sie in den Arm.
Obwohl sie nicht unbedingt der Typ Mensch war, der sich gerne umarmen ließ, tat das diesmal gut. Sämtliche Selbstbeherrschung löste sich dabei allerdings in Wohlgefallen auf und Vanessa schossen die Tränen wieder in die Augen. Wie konnte es sein, dass ihr Haus nun einfach niederbrannte? Wie würde es weitergehen? Die Verzweiflung resultierte weniger aus dem Verlust, als mehr aus der Tatsache, dass sie einfach nicht wusste, wie es nun weitergehen sollte. Sie hatte Angst, Angst davor, dass man die Leiche finden könnte, Angst vor den Fragen. Würde man ihr glauben? Was, wenn man sich über sie erkundigte? Was, wenn man vielleicht sogar glaubte, sie habe das Feuer selbst gelegt? Sie spürte eine eisige Kälte, die durch ihre Glieder kroch und blanke Panik drohte sie zu übermannen, als sie an die Gespräche mit den Behörden dachte. Allein die Vorstellung sorgte dafür, dass ihr der Angstschweiß auf die Stirn trat und sich ihr Herzschlag beschleunigte. In diesem Moment vergaß sie sogar Ramon, an dessen Schulter sie sich immer noch ausweinte. „Das wird schon wieder”, flüsterte er an ihrem Ohr und drückte sie ein wenig fester an sich. Sie konnte nicht sagen wie lange sie so dagestanden hatten, eingehüllt in seinem angenehmen Geruch, aber irgendwann versiegten ihre Tränen und sie schaffte es, sich wieder zu fassen. Dann löste sie sich von Ramon, dessen Berührung und ihr nun etwas unangenehm wurde und ging wieder auf Abstand.
Sie wollte etwas sagen, doch ihr viel nichts Schlaues ein. Sie blickte ziel- und ratlos durch die Küche. Dort standen immer noch ihre Tassen von vorhin und fast schon glaubte sie den Geruch nach Kaffee und Tee noch wahrnehmen zu können. Es schienen schon Tage vergangen zu sein, dabei waren doch nur ein paar Stunden ins Land gezogen. Ramon hatte sich an die Arbeitsplatte zurückgezogen und beobachtete sie mit besorgter Miene.
„Was hältst du davon, wenn du irgendetwas zu essen besorgst und ich hier ein wenig aufräume und den Staub beseitige?” Sie brauchte etwas Zeit für sich aber sie wollte auch den Plan für heute nicht komplett über den Haufen werfen.
„Kann ich machen.” Er schien sich aber unsicher zu sein, ob das eine gute Idee war. Ohne zu zögern warf sie ihm das Portemonnaie zu und begann nach Putzmitteln zu suchen. Sie musste sich beschäftigen, einfach ablenken, aber sie wollte auch allein sein, nur eine Weile.
„Kann ich dich wirklich allein lassen?” Auch in seiner Stimme war Sorge zu hören und sie erkannte, dass er diese auch wirklich empfand und nicht nur vorspielte.
„Ja. Ich denke beim Putzen kann man nicht so viel Unheil anrichten.” Sie bemühte sich ein Lächeln auf das Gesicht zu bekommen, doch den tiefen Falten auf seiner Stirn nach zu urteilen, war es ihr wohl nicht besonders gut gelungen. Schließlich nickte er aber.
„Bleib bitte im Haus, halt dich von den Fenstern fern und öffne nicht die Tür.”
Vanessa nickte „Keine Sorge, ich mache keine Unsinn!”
Er ging zwar mit einem Nicken, aber sie bezweifelte stark, dass er sich wirklich keine Sorgen machen würde.
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