Markus Langguth

Freunde fürs Leben


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      „Hm … ist mir gerade ziemlich egal“, erwidert Otto. „Ich habe hier nämlich ganz andere Sorgen. Der Weihnachtsmann scheint Probleme zu kriegen …“

      „Also ich finde die irgendwie seltsam“, meint Bibo. „Sitzt nur stumm am Fenster und guckt raus. Und du? Was meinst du? Findest du auch, dass die gut zu uns passt?“, will er von Lenny wissen.

      „Weiß nicht. Leute aus der Stadt sind manchmal komisch“, brummelt der Fuchs und blättert in einer berühmten Sportzeitschrift.

      Zwei Stunden später ist der Reisebus mit der 3. Klasse der Buntekuher Grundschule am Drachenhorn angekommen. Der Berg hat seinen Namen einer Legende zu verdanken. Diese besagt, dass hier früher Drachen gewohnt haben sollen. Angeblich konnte man diese nachts sogar schnarchen hören. Viele sagen, dass das totaler Quatsch sei … aber sicher ist sich da niemand. Dafür hat es ein paar tolle Strecken zum Rodeln. Und das ist schließlich das Wichtigste, Drachen hin oder her …

      Nachdem die Kinder aus dem Bus gestiegen sind, tragen sie ihre Taschen in die Schlafräume und gehen anschließend in die Vorhalle, wo die Schlitten stehen. Alle wollen so schnell wie möglich auf die Piste. Nur Lenny und Otto lassen sich Zeit. Das Erfinder-Wildschwein muss erst noch eine Steckdose finden, damit er seine ganzen Geräte anschließen kann.

      „Was ist denn mit euch los?“, fragt Frau Zwitscher. „Habt ihr etwa keine Lust auf Schlittenfahren?“

      „Doch … aber ich muss noch an meiner Wetterfee schrauben“, entgegnet Otto.

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      „Und eigentlich gibt es heute Basketball im Fernsehen“, ergänzt Lenny leise.

      „Aha … und das möchtest du lieber sehen, als mit deinen Freunden Schlitten zu fahren?“, fragt Frau Zwitscher leicht gereizt. „Das wäre doch schade, mein Lieber. Also los, ihr zwei. Nehmt euch jeder einen Schlitten und dann rauf auf den Berg zu den anderen.“

      „Okaaaay“, stöhnen Lenny und Otto leise. Sie trotten schließlich in die Halle und nehmen sich zwei Schlitten. Am Lift angekommen, setzen sie sich in eine Gondel und fahren hinauf. Direkt hinter ihnen Frau Zwitscher.

      „So was Blödes“, meckert Otto. „Ich wollte eigentlich noch meine Wetterfee reparieren. Und jetzt fahren wir bei dieser eisigen Kälte den Berg runter.“

      „Und ich verpasse das Spiel!“, schimpft Lenny. „Dabei spielen heute die Plumpsdorfer Piraten gegen die Rübenstädter Riesen! Das ist DAS Spiel des Jahres!“

      Oben sitzen die anderen Kinder bereits zappelig auf ihren Schlitten. Doch bevor die wilde Sause losgeht, erläutert Frau Zwitscher noch schnell die Regeln.

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      1 Nicht absichtlich vom Schlitten fallen!

      2 Nicht unterwegs auf der Strecke anhalten!

      3 Nicht andere Schlitten absichtlich berühren!

      „Wir sind hier schließlich nicht auf der Rennstrecke“, ermahnt die Eule.

      „Also passt bitte ein bisschen auf euch auf, ja? Und wer unten angekommen ist, kann wieder den Lift nach oben nehmen. Wir drehen so viele Runden, bis es Zeit fürs Abendessen ist.“

      Alle Kinder nicken unruhig, jetzt kann es endlich losgehen! Als Erste macht sich Frieda Ferkel auf die Reise. Todesmutig stürzt sich das Schweinchen den Hang hinunter und grunzt laut vor Freude. Yippie! Die Maus Kiki Gonzalez ist die Nächste. Sie versucht mit ihren kurzen Beinen, Schwung zu holen, was allerdings nicht so gut klappt. Der Schlitten kommt nur sehr langsam in Bewegung. Nicht so Knut Knabberer! Der Hase legt seine Schlappohren an, verkantet seine Schuhe im Schnee, damit er sich kraftvoll abstoßen kann … und rast wie vom Esel getreten megaschnell vom Startplatz weg. Schon ein paar Sekunden später ist er nicht mehr zu sehen. Nun ist Fussel an der Reihe. Doch auch sie kommt nicht so recht vom Fleck, weshalb Frau Zwitscher etwas anschieben muss.

      „Oh je“, lacht Lenny. „Ich schmeiß mich gleich weg …“

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      Das hat Fussel natürlich gehört und guckt ihn böse an, bevor sie den Hang langsam hinunterrutscht. Doch Lenny und Otto ignorieren das einfach und stecken tuschelnd und grinsend die Köpfe zusammen. Irgendwas scheinen die beiden auszuhecken …

      KAPITEL 3: DER „VOLLTREFFER“

      Mittlerweile saust der Bär Gustav Geschwind den Hang hinunter. Er ist richtig schnell und macht sich möglichst klein auf dem Schlitten, damit er NOCH schneller wird. Doch plötzlich trifft ihn ein Schneeball! BATSCH! Mitten ins Gesicht! Der hat gesessen!

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      Der Bär verliert die Kontrolle und schlägt mit seinem Schlitten rechts an einen Schneehaufen an. Von dort rast er einmal quer über die Bahn und haut mit der linken Kufe an einen Baum. Gustav fliegt im hohen Bogen vom Schlitten, knallt mit dem Hintern auf den vereisten Boden und bleibt auf dem nächsten Schneehügel liegen. BÄM!

      „AUAAAA“, jammert er leicht benommen, als Frau Zwitscher angelaufen kommt.

      „Was ist denn hier passiert, Gustav?“, fragt sie. „Hast du dir wehgetan?“

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      „Ich glaube nicht“, antwortet er gequält. „Ich bin voll schnell um die Kurve gefahren, als mich plötzlich ein Schneeball ins Gesicht getroffen hat!“, berichtet er empört. „Mitten auf die Nase!“

      „Das darf ja wohl nicht wahr sein!“, ist die Lehrerin schockiert. „Wer um Himmels willen macht denn so was?“

      Die Eule mustert die Unfallstelle und sucht alle Bäume und Schneehügel ab. „Aha“, zeigt sie in Richtung zweier Bäume. „PFIFFIKUS! GRABOWSKI! Kommt SOFORT raus! Ich weiß, dass ihr euch da versteckt habt!“

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      Mit einer gehörigen Portion schlechtem Gewissen kommen die beiden langsam hervor. Gustav schaut sich währenddessen traurig seinen kaputten Schlitten an. Die linke Kufe ist völlig verbogen. Dieser Schlitten wird heute keine Abfahrt mehr fahren, so viel ist sicher.

      „Das wollten wir nicht! Ganz ehrlich! Wir haben nur eine kleine Schneeballschlacht gemacht! Zuhause liegt doch kein Schnee. Und als Otto geworfen hat, habe ich mich geduckt. Und dann … dann ist der Schneeball über mich drüber geflogen. Und dann direkt auf Gustav“, berichtet Lenny.

      „Tut mir echt leid“, entschuldigt sich Otto traurig.

      „Ist ja schon gut. Kann ja mal passieren“, beruhigt sich Gustav wieder. „Aber mein Schlitten ist jetzt trotzdem kaputt. Wie soll ich denn jetzt rodeln?“

      „Das ist jetzt sicherlich das kleinste Problem, Gustav“, meint Frau Zwitscher. „Ich denke, dass dir einer der beiden seinen Schlitten gerne ausleiht“, schaut sie Otto und Lenny auffordernd an.

      „Ja … gut … du kannst meinen haben“, sagt Otto zögerlich und hält Gustav seinen Schlitten hin.

      „Prima“, sagt die Eule. „Aber ihr müsst den kaputten Schlitten trotzdem beim Herbergsleiter abgeben.“

      „WAAAAS?“, ist Lenny schockiert. „Bei DEM? Der zerreißt uns doch in tausend Stücke, wenn wir mit dem kaputten Ding ankommen!“

      „Das glaube ich kaum“, meint Frau Zwitscher. „Aber freuen wird er sich