Barbara Ernst

Wie Du Deine Träume deuten kannst


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Situationen, in denen wir ratlos oder unentschlossen sind. Wenn wir unsicher sind, können sie uns bewusst oder unbewusst in eine bestimmte Richtung führen. Oder sie können uns schlicht und ergreifend auch ein gutes Gefühl vermitteln, wenn wir etwas Schönes träumen.

       Der Zustand des Träumens entspricht einem Spielplatz, der unbeschränktes Experimentieren zulässt. Du hast die Chance, Gefühle auszudrücken und auszuleben, ohne dass diese Konsequenzen haben wie im Wachzustand. So bieten Träume Ausdrucksmöglichkeit für alle Deine Facetten, Deine Sehnsüchte und Dein Potential als spirituelles Wesen.

       Über Träume bietet das Universum Führung in allen Bereichen des Lebens an. In Beziehungen, gesundheitlichen Fragestellungen, Karriere und materiellen Dingen. Auch in spirituellen Fragen kannst Du Antworten finden, während Du schläfst, oder Ansporn erhalten, eine besondere Herausforderung anzunehmen. Neben den spirituellen und psychologischen Erkenntnissen, welche Träume bieten, haben sie jedoch auch die wichtige Funktion, uns bei der Verarbeitung von Emotionen und Erlebnissen aus dem Alltag zu helfen.

       Deshalb ist die Fähigkeit, unsere Träume interpretieren zu können ein kraftvolles Werkzeug. So kannst Du durch gezielte Analyse viel über Deine verborgenen Gefühle und Geheimnisse lernen. Niemand kann dies in Bezug auf Dich selbst besser als Du.

       In diesem Buch werden wir auf die Bedeutungen eingehen, die verschiedene Inhalte von Träumen haben können und auch deren wissenschaftliche Seite ausleuchten. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine definitive Anleitung, eher um eine Starthilfe, wie Du Deine nächtlichen Ausflüge für Dein Leben nützen kannst.

       Denke daran, dass ein Traum Körper, Geist und Seele mit einbezieht. Er bietet Dir einen ganzheitlichen Einblick in Dein Wesen und Unterbewusstsein. Sei wachsam gegenüber Deinen Träumen und Du wirst Dich selbst viel besser kennen und verstehen lernen. Erforsche, entdecke und hab Spass herauszufinden was es mit deinen Träumen auf sich hat!

      Haben wir schon immer geträumt?

      Dies mag nach einer dummen Frage aussehen, aber denke einmal über die ganz frühe Menschheit nach. Hat diese auch schon geträumt, als die Welt um sie herum im Vergleich zu heute noch sehr einfach war? Die Antwort ist: Ja. Während wir über die Steinzeit keine Aufzeichnungen haben, wissen wir, dass in der römischen Zeit dem Senat wichtige Träume zur Analyse und Interpretation vorgelegt wurden.

       Die Menschen damals taten also nicht anderes mit den eigenartigen Bildern die sie im Schlaf sahen, als wir heute: Sie versuchten, sie zu deuten.

       Es wurden Tontafeln gefunden, welche Traumdeutung bis 3000 – 4000 Jahre v. Chr. zurück dokumentieren. Dies zeigt, dass die Menschheit, seit sie ihre Träume kommunizieren kann, diese auch zu verstehen versucht.

       Der frühe Mensch war noch nicht fähig, zwischen der Realität und der Traumwelt zu unterscheiden. Er sah die Traumwelt als eine Erweiterung der Realität, die er jedoch als intensiver und farbiger erlebte.

       In der Griechisch-römischen Zeit im alten Agypten wurden Träume oft in einem religiösen Kontext gesehen und als Nachrichten der Götter verstanden. Tempel, genannt Asklepieion, wurden um die Macht der Träume gebaut.

       Man glaubte, dass Kranke, welche in diesen Tempeln schliefen, durch heilende Träume gesund wurden.

       In Ägypten arbeiteten Priester unter anderem auch als Traumdeuter. Dort wurden Träume auch in Hieroglyphen festgehalten und Menschen, mit lebendigen und klaren Träumen wurden als besonders und gesegnet angesehen. Zu den Traumdeutern wurde hochgeschaut, da man davon ausging, dass Gott Ihnen diese Gabe geschenkt hatte.

       In der Bibel werden Träume über 700 Mal erwähnt. Sie wurden als Prophezeiung und Omen angesehen. Deshalb suchten die Menschen seit jeher nach Zeichen, Warnungen und Rat in ihren Träumen. Teils wurden auch Nachrichten von Verstorbenen oder das Werk von Dämonen darin gesehen. So haben sie auch oft ihr Handeln nach den Interpretationen ihrer Träume gerichtet. Sogar das Handeln von politischen und militärischen Führern wurde oft durch sie beeinflusst. Die Griechen und Römer nahmen sogar Traumdeuter mit in die Schlacht, damit diese Ihnen bei Entscheidungen helfen konnten. Auch in der Medizin, kamen Traumdeuter zum Einsatz, welche die Medizinmänner bei Diagnosen und Heilung unterstützen sollten. Man erhoffte sich, in den Träumen wichtige Hinweise darauf zu finden, was mit dem Träumenden nicht in Ordnung war.

       Die Chinesen gingen davon aus, dass die Seele während des Träumens den Körper verlässt und einen anderen Ort besucht. Sie glaubten, dass die Seele es möglicherweise nicht schaffen könnte, in ihren Körper zurück zu kehren, wenn sie zu plötzlich aufwachten. Noch heute haben aus diesem Grund viele Chinesen Angst vor dem Wecker.

       Einige amerikanische Indianerstämme und Mexikanische Zivilisationen teilen die Auffassung von einer anderen Dimension für Träume. Sie glaubten, dass ihre Ahnen in Ihren Träumen lebten und dort andere Daseinsformen, wie beispielsweise als Pflanzen, annahmen. So konnten sie ihre Vorfahren besuchen, mit ihnen in Kontakt bleiben und in dieser weiteren Dimension Hinweise auf ihre Lebensmission und ihre Rolle auf Erden finden.

       Im Mittelalter wurden Träume als Übel und Versuchung des Teufels angesehen. Im verwundbaren Zustand des Schlafes füllte der Teufel den Geist des Menschen mit üblen Gedanken und verführte sie so zur Sünde.

       Im frühen 19. Jahrhundert wurde Träumen jegliche Bedeutung abgesprochen und sie wurden eher als Zeichen von Ängstlichkeit angesehen. Später im 19. Jahrhudert hat Sigmund Freud die Wichtigkeit von Träumen wieder hervorgehoben und die Analyse von Träumen revolutioniert.

       Sigmund Freud über Träume

       Sigmund Freud beschrieb Träume als „königlichen Weg zum Unterbewusstsein". Dieses Statement wird in der Psychologie vermutlich immer Gültigkeit behalten. Freuds klassisches Werk „Die Traumdeutung“ gehört zu seiner bedeutsamsten Arbeit. Freud war davon überzeugt, dass jeder Traum mit der Erfüllung triebhafter Bedürfnisses in Zusammenhang steht, die befriedigt werden sollen. Entweder weil sie zur Erhaltung des Organismus notwendig sind (z.B. Essen und Trinken) oder weil sie der Vermehrung dienen sollen (Sexualität). An dieser Theorie hielt er bis zum Schluss fest, verwarf aber seine erste Überzeugung, dass jeder Traum einen sexuellen Inhalt hat. Das Konzept der Bedürfnisbefriedigung bedeutete für Freud nicht zwingend, dass Vergnügen gesucht wurde, da eine Person genauso gut den unbewussten Wunsch nach Bestrafung hegen konnte. So oder so blieb die Theorie, dass verborgene Bedürfnisse durch das Träumen zum Ausdruck kamen, ein zentrales Element in der klassischen freudschen Psychoanalyse.

       Freud sagte, “Träume sind nicht vergleichbar mit dem unregelmässigen Ertönen eines musikalischen Instrumentes, das anstatt von der Hand des Spielers vom Stoss einer äusseren Gewalt getroffen wird, er ist nicht sinnlos, nicht absurd, setzt nicht voraus, dass ein Teil unseres Vorstellungsschatzes schläft, während ein anderer zu erwachen beginnt. Er ist ein vollgültiges psychisches Phänomen, und zwar eine Wunscherfüllung; er ist einzureihen in den Zusammenhang der uns verständlichen seelischen Aktionen des Wachens; eine hoch komplizierte intellektuelle Tätigkeit hat ihn aufgebaut."

       Freud selbst litt an Angstanfällen. Dies war mitverantwortlich dafür, dass er mit damit begann, den Zusammenhang zwischen Ideenassoziationen und Träumen zu erforschen. Im Jahr 1897 schrieb er an seinen Freund Wilhelm Fliess:

       "Es gärt und brodelt in mir, es wird nur ein neuer Schub abgewartet [....] Dagegen hat es mich gedrängt, mit der Bearbeitung des Traumes zu beginnen, wo ich mich sicher fühle und es auch nach deinem Urteil bedarf."

       Wenn Freud seine Patienten offen über ihre Assoziationen bezüglich Ihrer Träume sprechen liess, stellt er fest, dass sie dabei auch häufig hilfreiche Erkenntnisse gewannen. Je intensiver er sie dabei ihre Assoziationen vertiefen liess, desto augenscheinlicher wurde die Aussage des Traumes. Die Gespräche ermöglichten, den Patienten ausserdem, vergessene Erinnerungen wachzurufen.

       Freud begann sich auch seine eigenen Träume und die Assoziationen, die sie hervorriefen, sehr detailliert zu notieren. Er war der erste Mensch, welcher