Martin Klonnek

Chronologie Österreichs 10


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gegen die Ungarn.

      Damit geht die Herrscherdynastie der Mojmiriden in Mähren zu Ende.

      Herrscher:

Kaiser: Papst: Sergius III.
Westfranken: Karl III. Ostfranken: Ludwig das Kind
Baiern: Ludwig das Kind / Arnulf Karantanien: Luitpold
Erzbf.Salzburg: Theotmar / Pilgrim Bf. Passau: Burkhard

      Ereignisse des Jahres 907:

      04.07.-06.07.907

      Schlacht von Pressburg (Bratislava):

      In der Schlacht wird der baierische Heerbann, unter Führung des Markgrafen Luitpold, von den Ungarn, unter ihrem Großfürsten Arpad vernichtend geschlagen.

      Außer Markgraf Luitpold kommen bei der Schlacht noch Erzbischof Theotmar von Salzburg, die Bischöfe Utto von Freising, Zacharias von Säben-Brixen sowie 19 Grafen ums Leben.

      Die baierische Ostmark (Marcha orientalis) geht bis an den Fluss Enns an die Ungarn verloren.

      21.07.907

      Der in der Schlacht von Pressburg gefallene Erzbischof Theotmar von Salzburg wird im Dom von Salzburg beigesetzt.

      07.09.907

      Pilgrim wird zum neuen Erzbischof von Salzburg ernannt.

      Arnulf wird zum Herzog von Baiern ernannt.

      Ereignisse im Ostfränkischen Reich:

      11.05.907

      Egilmar, der Bischof von Osnabrück stirbt.

      Sein Nachfolger wird Bernhard.

      Dracholf wird neuer Bischof von Freising.

      Meginbert wird neuer Bischof von Säben-Brixen.

      Ereignisse in Europa:

      01.02.907

      Nikolaus, der Patriarch von Konstantinopel, wird von Kaiser Leo abgesetzt und durch Euthymios ersetzt.

      18.04.907

      Karl III. (der Einfältige), König des Westfrankenreiches, heiratet Frederuna.

      Oleg, der Fürst der Kiewer Rus, beginnt mit einem Heereszug gegen Konstantinopel.

      Er segelt mit 2000 Schiffen und 80.000 Mann den Dnjepr entlang und durch das Schwarze Meer in Richtung der byzantinischen Hauptstadt. Sein Heer wird durch eine Reiterabteilung begleitet, die sich auf dem Landweg der Hauptstadt nähert.

      Oleg beginnt mit der Belagerung, die Umgebung von Konstantinopel wird geplündert und verbrannt.

      Kaiser Leo VI. zahlt an Oleg einen hohen Tribut für seinen Abzug und bietet den Kiewer Rus Handelsprivilegien an.

      Arpad, Großfürst der Magyaren (Ungarn) stirbt.

      Keiner seiner Söhne kann sich als Herrscher durchsetzen, die sieben Magyarenstämme und die chararischen Chabaren bekriegen sich in der Folgezeit gegenseitig.

      Arnulf I. (der Böse)

      Herzog von Baiern 907 - 937

      * ?

      + 14.07.937 in Regensburg

      Begraben: Kloster St. Emmeram in Regensburg

      Vater: Luitpold (+ 04.07.907 in der Schlacht von Pressburg),

      Markgraf in Karantanien und Oberpannonien

      Mutter: Kunigunde

       Ehefrau:

      Judith von Friaul, Tochter des Grafen Eberhard im Sülichgau

      Kinder:

      Eberhard (* um 912, + um 940), Herzog von Bayern 937–938

      Arnulf II. (* um 913, + 22.07.954), Pfalzgraf von Bayern

      Hermann (+ 954)

      Heinrich

      Ludwig (* um 930, + nach 974)

      Judith (+ nach 984)

      Tochter?

      Würdigung:

      Herzog Arnulf erneuerte das baierische Stammesherzogtum und verfolgte eine eigenständige baierische Politik gegenüber den ostfränkischen Königen Konrad und Heinrich.

      Nach der verlorenen Schlacht von Pressburg 907 gegen die Ungarn, unternahm er die Reorganisation des baierischen Heeres. Um die nötigen Mittel dafür aufzubingen, zog er auch kirchliche Güter ein, wofür er den Beinahmen "der Böse" bekam.



907 Arnulf wird von König Ludwig zum Herzog von Baiern ernannt.
11.08.909 Herzog Arnulf besiegt die aus Alamannien zurückkehrenden Ungarn in einem Gefecht an der Rott.
910 Arnulf heiratet Judith von Friaul
22.06.910 Arnulf gelingt ein Sieg gegen die Ungarn in der Schlacht bei Neuching (bei München).
912 Sohn Eberhard wird geboren.
913 Sohn Arnulf II. wird geboren.
Frühj. 916 König Konrad fällt in Baiern ein, erobert Forchheim, verbrennt Regensburg und vertreibt Herzog Arnulf, der nach Kärnten flüchtet.
Herbst 916 Arnulf kehrt nach Regensburg zurück.
921 Vertrag von Regensburg: König Heinrich I. zieht mit seinem Heer gegen seinen Rivalen, Herzog Arnulf und belagert ihn in Regensburg. Es kommt jedoch zu einer Einigung: Arnulf erkennt Heinrich als König an, dafür erhält Arnulf die uneingeschränkte Macht in Baiern und darf Bischöfe eingenständig einsetzen.
932 Baierische Provinzialsynode in Regensburg. Herzog Arnulf veranlasst die Rückgabe der kirchlichen Güter, welche unrechtmässig in Besitz weltlicher Herren gebracht wurden.
934 Arnulf zieht mit einem Heer nach Norditalien, um die Krone Italiens für seinen Sohn Eberhard zu gewinnen. Er wird jedoch von König Hugo von Arles zurückgeschlagen und muss sich wieder zurückziehen.