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Schmelzpunkt


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möchten wir sie, Frau Mallo, um den Schlüssel bitten. Betreten Sie dieses Haus nicht mehr, bevor ihr Künstler wieder da ist, oder wir Ihnen das gestatten.

      Die Einbrecher suchen wir noch nicht, vielleicht hat Herr Seliger seine Höhle selbst verwüstet.

      Vielleicht aber auch schwimmt er schon als Wasserleiche im Kanal. Entschuldigung, in meinem Beruf muss man mit allem rechnen, auch mit Wasserleichen. Übrigens, ehe ich es vergesse, wann haben Sie Herrn Seliger zuletzt gesehen? Am letzten Montag. Na ja, warten wir noch einen Tag. Also bis morgen.

      Szene 11

      Die Bierleitungen in der Gaststätte Zum Absacker waren wieder funktionsfähig, die Schläuche ausgetauscht. Viel Lob bekam der Dicke, der Wirt dieser gemütlichen Gaststätte, weil er gestern die Ruhe behalten habe und weil heute der Schaden wieder behoben war.

      Das Komitee hatte sich wieder versammelt, man ist ja flexibel. Es waren aber auch wichtige Dinge zu besprechen. Schließlich befand man sich in der Endphase des Projektes. Die Fundamentierung des Denkmals sollte beschlossen werden. Kostenvoranschläge zweier Baufirmen lagen auf dem Tisch. Wer bezahlte eigentlich das Fundament? Grasemacher hatte, wenn man es genau nahm, nur davon gesprochen, die Figur zu finanzieren. Das alles war bald zu klären. Gedankenspiele zur Einweihungsfeier wurden langsam auch schon sinnvoll.

      Aber, aber. Leider sprach gerade Hans Kippel. Er redete und redete noch immer über die Figur des Denkmals. Weil es ja an die Wiedervereinigung Deutschlands erinnern sollte, wünschte Kippel sich die Darstellung einer stürzenden Mauer. Seltsamerweise stand er mit seiner Meinung nicht allein. Das war ja das Schlimme. Wäre er allein gewesen, hätte man seine Argumente schnell abwürgen können. Aber so?

      Da waren unter anderem auch einige junge Leute auf seiner Seite. Hitzig und immer wieder plädierten sie für die Mauer. Aber so ein Blödsinn. Das Ding war doch schon in Bronze gegossen! Sie waren doch fast alle in der Kunstgießerei dabei gewesen. Und am Abend hatten sie den Guss gefeiert, hier, mit Herrn Grasemacher. Und jetzt dieses Affentheater. Warum ereiferten die sich nur so? Das war ja schon unangenehm.

      Einmal musste doch entschieden werden. Das war geschehen bei der Abstimmung vor etwa einem halben Jahr. Na gut, es hatten einige dagegen gestimmt, vor allem diese Kerle da, die jetzt noch immer etwas anderes wollten. Es war doch alles demokratisch abgelaufen, denn die große Mehrheit hatte den Entwurf angenommen. An dem Abend damals hatte Grasemacher, der zu dieser Sitzung eingeladen und gekommen war, zugesagt, die Figur zu finanzieren. Mit selbstgefälligem Lachen, es hatte schon fast überheblich geklungen, hatte er noch bemerkt: Sonst reiße ich immer ab. Jetzt baue ich mal was auf.

      In diesem Augenblick, gerade jetzt, als immer noch über die Plastik gestritten wurde, meldete sich ein älterer Herr zu Wort. Er hatte das eigentlich noch nie getan. Deshalb wurde es leise im Gastzimmer. Verlegen nahm er seine Brille ab. Sie sprechen alle über Grasemacher. Der ist tot. Ermordet. Ich habe seine Leiche auf einer Betonkugel gesehen. Am Aa-See. Heute morgen.

      Stille. Stille, die man hören konnte. Dann ein völliges Durcheinander. Unsicheres Lachen. Das kann ja gar nicht sein. Wer war das? Warum? Erzähl mal.

      Und der Zeuge erzählte von den Betonkugeln, von Grasemachers Bauchlage auf einer von ihnen, von den Absperrungen der Polizei, und davon, wie der bereits steife Körper Grasemachers von der Kugel gezogen und weggeschafft worden war. In einem Sack. In einem Leichenwagen.

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