Claus Beese

Poesie der Meere


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       Heimweh nach dem Meer

      Stets denke ich dran, immer und immer,

      nichts ist schöner und zugleich schlimmer

      als das Heimweh nach dem weiten Meer,

      nach dem ich mich sehne, so stark und so sehr.

      Die Wogen gehen hoch im Sturmesgebraus,

      ich kann hier nicht bleiben, muss wieder raus.

      Die See so glatt im Abendsonnenschein,

      zu eng ist’s an Land, ich geh hier noch ein.

      Das schwankende Schiff, das vibrierende Deck,

      das ist mein Leben, hier muss ich weg,

      muss zurück an Bord, egal wohin ‘s geht,

      wenn der Kompass-Kurs einfach nur seewärts steht.

      Es klopft der Klabautermann im Laderaum,

      wacht über das Schiff, hält die Ladung im Zaum.

      Und wenn es denn sein soll, und ›Er‹ holt mich raus,

      so ist es nicht schlimm, denn dann bin ich Zuhaus.

       Das Meer

      Das Meer ist wie ein Buch,

      und wer zuhört,

      wenn es aus seinem Inhalt vorliest,

      erfährt tausende wunderbarer Geschichten.

      Mal wispert und raunt es,

      mal plätschern die Wellen lustig ans Ufer,

      mal rauscht und brüllt es,

      und erzählt uns

      von seiner wilden Unendlichkeit.

       Ewigkeiten

      Das Meer ist ewig, es kommt und es geht

      seit ewiger Zeit, seit die Erde sich dreht.

      Mal ist es düster und grau und es droht,

      es tost und schäumt und bringt den Tod.

      Das Meer ist ewig, es kommt und es geht.

      Das Meer ist ewig, es singt seine Lieder.

      Nicht alle, die fuhren, kehrten auch wieder.

      So manch stolzen Klipper zog es hinab,

      die unheimliche Tiefe wurde ihr Grab.

      Das Meer ist ewig, es singt seine Lieder.

      Das Meer ist ewig, es wiegt dich ganz sacht,

      es umschmeichelt dich und versteckt seine Macht.

      Dann ist es glatt und von schimmerndem Schein,

      und entfacht den Wunsch, einfach frei zu sein.

      Das Meer ist ewig, es wiegt dich ganz sacht.

      Das Meer ist ewig, es kennt keine Zeit.

      Den einen ist’s Freud, den anderen Leid.

      Es spiegelt die Wolken, die am Himmel ziehen

      und beflügelt den Geist, weit fort zu fliehen.

      Das Meer ist ewig, es kennt keine Zeit.

      Das Meer ist ewig, es rauscht an den Strand,

      es plätschert die Welle, es flüstert im Sand.

      Millionen Geschichten, und wer zu hören vermag,

      dem erzählt es von Schicksalen, Tag für Tag.

      Das Meer ist ewig, es rauscht an den Strand.

      Das Meer ist ewig der Atem der Welt.

      Wie der Tag sich erhebt, die Nacht herabfällt,

      wie der Mond auch scheint, wie der Wind auch weht,

      welche Wünsche ein Mensch von Gott auch erfleht,

      das Meer ist ewig der Atem der Welt.

      Das Meer ist ewig, es kommt und es geht

      seit ewiger Zeit, seit die Erde sich dreht.

      So wird es noch sein in fernen Äonen,

      wenn Menschen die Erde nicht mehr bewohnen.

      Das Meer ist ewig, es kommt und es geht.

       Sehnsucht

      Allein mit vielen

      auf einem Schiff,

      gewiegt von

      den Wellen der See,

      getragen vom

      Atem des Meeres,

      gefangen in der Sehnsucht

      nach Weite, Freiheit

      und Abenteuer.

       Fernweh

      Wenn der Wind von Norden kommt,

      riecht man das Salz in klarer Luft.

      Sie schmeckt herrlich kühl nach See,

      trägt einen ganz besonderen Duft.

      Er weckt das Fernweh in der Seele,

      hör nur, wie das Meer dich ruft.

      An Bord, an Bord, gleich geht es fort,

      die Flut trägt dich hinaus.

      Schön ist’s an Land, doch ist das Meer

      nun einmal dein Zuhaus.

      Der Nordwind treibt dein Schiff voran

      mit heulendem Gebraus.

      Es tobt die See, der Wogen Nass

      stürzt über deinen Kahn,

      es gilt für alle, die an Deck jetzt sind:

      Rette sich, wer kann!

      Für des Schiffes Heil im Sturm

      sorgt der Klabautermann.

      Angst ist des Seemanns Fluch,

      doch stirbt die Liebe nicht,

      wenn sanft des Meeres Atem wiegt

      ihn in des Schiffes Plicht.

      Der Sonnenuntergang umschmiegt ihn sacht

      mit seinem warmen Licht.

      Wenn der Wind von Norden kommt,

      riecht man das Salz in klarer Luft.

      Sie schmeckt dann herrlich kühl nach See,

      Seeleute lieben diesen Duft.

      Er weckt das Fernweh in der Seele,

      hör nur, wie das Meer dich ruft.

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