Renate Kruse

Mediationen aus dem Reich der Engel, Feen und Elfen


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du in einen Spiegel schauen. Alles ist wie immer, bis auf einen einzigen Unterschied: Anstelle deines erwachsenen Ichs befindet sich dir gegenüber – in deiner Parallelwelt - ein kleines Kind. Dieses Kind bist du.

      Entscheide selbst, in welchem Alter sich dein Kind befindet. Sieh dir seine Kleidung an, seine Haare. Ist es fröhlich? Oder ist es vielleicht traurig oder enttäuscht? Sieh dir alles ganz genau an.

      Du entscheidest, dass du dein inneres Kind heute glücklich machen möchtest. Allerdings weißt du nicht so genau, wie.

      Du würdest dir Hilfe wünschen von jemandem, der dir sagt, wie du alles richtig machen kannst.

      Du hast deinen Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, da erscheint vor deinen Augen, wie aus dem Nichts, eine Fee. Sie hat langes Haar, das wie Silber glänzt, helle durchscheinende Haut, und sie trägt ein wunderschönes weißes Kleid, das bis auf den Boden reicht. Auf ihrem zarten Kopf trägt sie eine silberne Krone, und auf ihrem Rücken ragen zwei durchscheinende Flügel hervor.

      Die Fee nimmt dich an die Hand, und gemeinsam mit ihr gehst du hinüber zu dem kleinen Kind, das auf der anderen Seite des Spiegels steht.

      Ihr schreitet durch die Spiegelwand und gelangt so zu deinem inneren Kind. Immer noch befindet ihr euch an deinem Wohlfühlplatz, einem Ort, den du mit angenehmen Assoziationen verbindest, von dem du weißt, dass er dir gut tut.

      Dir – und somit auch deinem inneren Kind.

      Du siehst dein Kind vor dir. Vielleicht siehst du es spielen. Vielleicht ist es einsam oder traurig; vielleicht auch zornig und wütend. Sieh es dir ganz genau an.

      Möglich, dass dir jetzt ganz spontan ein Bild vor Augen erscheint, in dem du als kleines Kind Hilfe und Schutz benötigt hättest und niemanden hattest, der für dich da war.

      Jetzt kannst du deinem Kind helfen.

      Es ist noch lange nicht zu spät, die Seele deines Kindes zu heilen und somit auch die Seele deines erwachsenen Ichs. Vielleicht verspürst du nun den Wunsch, dein Kind in den Arm zu nehmen. Du möchtest es trösten. Du möchtest es beschützen vor allem Bösen. Gehe hin zu deinem Kind. Fühle dich in es hinein. Nimm es in den Arm. Lasse dir Zeit zu erkennen, was du deinem Kind jetzt geben und sagen möchtest.

      Du empfindest tiefe Liebe für dieses Kind. Es ist so süß, so liebebedürftig, so zart. Die Fee nimmt ihren Zauberstab, den sie immer bei sich trägt. Sie hüllt euch beide damit in einen durchsichtigen Umhang, der getränkt ist mit ganz viel Liebe, Vertrauen und Zärtlichkeit.

      Unter diesem Umhang fällt die Kontaktaufnahme noch leichter. Alles fühlt sich so selbstverständlich an, so einfach. Sage deinem Kind all die Dinge, die du in dieser Situation gerne gehört hättest. Lasse dir Zeit. Genieße die Zeit mit deinem Kind.

      Langsam wird es Zeit, sich zu verabschieden.

      Lasse dir auch hierbei Zeit.

      Sage deinem Kind, dass du wiederkommen und in Gedanken immer bei ihm sein wirst.

      Wenn du nun bereit bist, wird deine Fee dich wieder zurückbringen hinter die Spiegelwand, in deine Welt, an deinen Wohlfühlplatz.

      Lasse dir Zeit anzukommen.

      Wenn du so weit bist, recke und strecke dich, bewege deine Arme, deine Finger, deine Beine. Öffne deine Augen und sei wieder ganz im Diesseits - im Hier und Jetzt.

      ********

      In deiner Vorstellung gehst du durch einen Park. Weiße Steine auf einem breiten Weg zeigen dir deine Richtung an. Eine Rosenhecke schließt den Park auf der einen Seite ab. Du bist auf der Suche nach etwas ganz Bestimmtem, und du schreitest die Rosenhecke entlang, bis du gefunden hast, wonach du suchst.

      In der Rosenhecke erscheint plötzlich ein weiß glühender Ring, von dessen Außenseite so viele Strahlen abgehen, wie du Jahre zählst. Der Strahlenkranz ist so groß, dass du bequem hindurch schlüpfen kannst. Es kostet dich erst noch etwas Überwindung, aber nach kurzem Überlegen springst du durch diesen Lichtreifen hindurch.

      Auf der anderen Seite empfängt dich eine vollkommen andere Welt. Dort gibt es Bäume, Pflanzen und Tiere, die dir völlig fremd erscheinen. Alles ist erfüllt von einer stillen Ruhe, von einem dir unnatürlich vorkommenden Glanz.

      Zwei Rehe, wie in Gold getaucht, kommen auf dich zu. Ihr Fell strahlt und glänzt in einer Farbe, wie du sie sonst noch nie bei einem Tier gesehen hast.

      Sie begrüßen dich, sprechen dich mit deinem Namen an und bitten dich, sie zu begleiten.

      Euer Weg führt euch durch hohes Gras, durch Felder mit Blumen, von solch einer Pracht und Schönheit, von so intensiver Farbe und Größe, wie du sie noch nie zuvor gesehen hast. Voller Begeisterung, aber auch voller Demut folgst du den Rehen. Die Luft ist erfrischend und rein. Das Atmen fällt dir so leicht. Du inhalierst den Duft des Grases, den Duft der Blumen. Atme tief ein, um möglichst viel von dieser energetisierenden Frische in deine Lungen zu bekommen.

      Euer Weg führt euch einen Berg hinauf, und wieder spürst du, wie erfrischend und stärkend diese Luft ist. Das Klettern fällt dir leicht. Wie eine Gazelle springst du den Berg hinauf. Du springst von einem Absatz zum nächsten. Nichts kann dich aufhalten. Dein Atem ist leicht und beschwingt, und du gehst immer weiter und weiter den Berg hinauf. Mittlerweile begleiten dich noch andere Tiere, und du stellst fest, dass ihr ein und dieselbe Sprache sprecht.

      Ihr seid lustig und vergnügt. Die Tiere erzählen dir lustige Geschichten aus ihrem Leben, und du erzählst ihnen etwas von dir. So vergeht die Zeit wie im Flug, und ehe du dich versiehst, bist du gemeinsam mit den beiden Rehen auf der Spitze des Berges angekommen. Schaue dich um: Ist die Landschaft nicht fantastisch?

      Und während du dir in Ruhe alles ansiehst, bemerkst du plötzlich in der Ferne einen weiß leuchtenden Tempel.

      Du weißt, dass dieser Tempel dein Ziel ist.

      Er ist so weit weg, und du fragst dich, wie du ihn jemals erreichen sollst. Noch ehe du deinen Gedanken zu Ende gedacht hast, siehst du einen riesigen Adler auf dich zufliegen. Er landet direkt vor deinen Füßen. Ein wunderschönes Tier, stolz in seiner Haltung, mit riesigen Flügeln und Federn, die schimmern wie gesponnenes Gold.

      Mit Hilfe deiner vierbeinigen Freunde steigst du auf den Rücken des Tieres. Dir bleibt kaum Zeit, dich von den beiden Rehen und von deinen anderen tierischen Begleitern zu verabschieden. Denn kaum bist du aufgesessen, erhebt sich der Adler auch schon in die Lüfte und fliegt mit dir über die wunderschöne, friedfertige Landschaft.

      Du siehst tiefe Schluchten unter dir, lange breite Flüsse und Wasserfälle. Die Sonne spiegelt sich in ihnen und lässt riesige Regenbögen entstehen, die aussehen, als hätte ein Maler sie dorthin gemalt. Immer weiter und weiter geht der Flug auf dem Rücken deines gefiederten Freundes, und du genießt es immer mehr. Du fühlst dich vollkommen sicher und beschützt. Es ist so bequem.

      Ganz leicht und sanft sind die Schaukelbewegungen des Adlers. Von hier oben sieht alles ganz klein aus, und trotzdem erkennst du riesige Blumenfelder in den verschiedensten Farben. Du spürst, wie du immer mehr in dir ruhst. Die friedliche Atmosphäre überträgt sich auf dich. Du bist vollkommen ruhig und entspannt.

      Lasse dir Zeit und genieße den Flug.

      Als der Adler sein Ziel erreicht hat, bedauerst du es fast ein bisschen, dass der Flug vorbei ist. Du steigst von seinem Rücken und siehst vor deinen Augen eine breite weiße Treppe, die zum Tempel hinaufführt.

      Du machst dich an den Aufstieg, und wieder stellst du fest, dass du so gestärkt und mit Energie angefüllt bist, dass du die Treppenstufen mit Leichtigkeit und Schwung hinaufläufst.

      Auf der oberen Treppenstufe erwartet dich Maria, die Mutter Gottes. Auf ihrem sanften Antlitz zeigt sich ein liebevolles Lächeln. Sofort hast du das Gefühl, geliebt zu werden mit all deinen Fehlern und Schwächen. Maria sagt zu dir: “Ich habe auf dich gewartet, mein Kind! Gib mir deine Hand und begleite mich ein wenig.“

      An