Götz Grohmann

Spreewaldlyrik


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       Boote am See

      

       Spätherbst im Spreewald

      

       Brücke durch den Himmel

      

       Spreewaldherbst

      

       Spreewaldstimmung

      

       Die Häuser nehmen Abschied

       Herbstlethargie

      

       Winter

       Der Zauberwald

      

       Die alte Birke

       Wintermorgen an der Spree

      

       Wunderbarer Wintermorgen

      

       Winterabschied

      Vorwort

      Lassen Sie sich entführen in eine der schönsten Flusslandschaften Europas. 100 km südöstlich von Berlin gelegen, ist der Spreewald eines der unberührten Naturparadiese mit seltenen Wasservögeln, einsamen Seen und wunderschönen schilfgedeckten Häusern meist mit Kletterrosen zugewachsen. Steigen Sie ein in mein Traumboot der Poesie und folgen Sie mir auf den Spuren von Theodor Fontane in die sonnendurchfluteten Wäldern der Spree vorbei an Lichtungen, romantischen Höfen und Gasthäusern mit Trachtenfrauen.Unüberschaubar das Netzwerk der kleinen Fließe, das selbst Einheimische nicht vollständig kennen. Schwäne, Eiderenten und Fährleute in seltsamen Kähnen begleiten Sie durch idyllischen Dörfer, deren Bewohner kaum Straßen kennen und nur Kähne als Transportmittel haben. Genießen Sie die schönen Sonnenuntergänge an den kleinen Seen, die oft wie das Licht in einem Kupfertiegel rotgolden glänzen und zählen Sie die Sterne in der Spree bei Nacht, wenn der Kahn Sie fast lautlos durch die Wälder trägt. Belauschen Sie die Fische gemeinsam mit dem Mond und nehmen Sie Ihre schönen Erlebnisse mit in Ihre Träume, bevor Sie die Schattenspiele der Blätter im Mondlicht in den Schlaf wiegen.

      Frühling

      Apriltag

      Des Regens glitzernde Fontänen

      streichen Stürme glatt.

      Blumenkelche gähnen

      von Wasserperlen satt.

      Der Regenbogen taut,

      das Himmelblau wird grenzenlos,

      und Luftschlösser von Träumen gebaut

      treiben in Wolken schwerelos.

      Des seltnen Naturschauspiels

      satte Farben zerfließen,

      und der Wolken zarter Schmelz

      legt sich auf die Wiesen.

      Schatten im Lichtnetz

      In der Wipfelsonne Zweige nicken,

      goldglänzende Nadeln stechend blenden,

      die Lichtmaschen in die Wellen stricken,

      gehalten von astigen Händen.

      An Seerosen spielen Insekten Haschen

      über lichter Wellennetznatur,

      Blattornamente, gefangen in Maschen,

      mit feinadriger Struktur.

      Wellen übers Ufer waschen,

      mit Sonnenlicht verquickt,

      unterm Netz lichtgoldener Maschen

      Pflanzenmuster in den Grund gestickt.

      Erwachen des Frühlings

      blumen

      kunstwerke der sonne

      lebendig durch tränen

      des himmels

      erweckt im morgentau

      zwischen grashalmen

      erstes vibrieren der luft

      im farbenspiel

      eifer der insekten

      durch ihren fleiss

      zum leben erweckter

      frühling

      in der mittagssonne

      konzert der grillen und

      vogelgesang in höchsten tönen

      Abschied der Blumenkerze

      viel zu schnell vergehen

      des frühlings schönste stunden,

      als hätte die sanduhr ihre hüfte

      nicht eng genug gebunden

      die zeit eilt

      wie der wind

      leiser hauch

      umgibt die blumenkerze

      schmetterlinge

      treiben mit dem winde scherze

      blütenpollen gehen auf reisen

      aus kelchen steigen düfte

      grillen zirpen ihre weisen

      sommertraum zieht durch die lüfte

      Sommer

      Abendstimmung überm Hafen

      Abendstimmung überm Hafen,

      alle Kähne liegen still,

      die Vögel fliegen schlafen,

      weil der Himmel es so will.

      Die Wellen sind dunkel geworden,

      und alles sinkt in Stille,

      ruhig fließt die Spree nach Norden

      in der Pracht farb‘ger Lichterfülle.

      Der Wolken rauchige Spuren

      schmiegen sich an den Horizont,

      und es scheint, als führen

      lauter Straßen um den Mond.

      Der