Sabine Skala

Sterben und Werden


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Bestattungsunternehmen im offenen Sarg lag, hörten die Angestellten auf einmal ein lautes Stöhnen. Die scheinbar tote Frau machte die Augen auf und lebte. Da sie der Pflege bedurfte, konnte sie sich auch nicht äußern, dass sie nicht verstorben war. Allerdings verstarb sie dann nach einigen Tagen wirklich. Es gibt also einige Fälle, bei denen ein Scheintod eintritt, und dafür sind diese drei Tage auch vorgesehen, damit nicht ein Lebender fälschlicherweise beerdigt wird. Diese Frau hat jedenfalls für eine Anekdote in diesem Bestattungsunternehmen gesorgt, die wahrscheinlich noch in 100 Jahren erzählt wird, wenn man es mal von der humorvollen Seite sieht.

      Die Seele sollte sich bis zur Bestattung oder zur Verbrennung von ihrem Erdenkörper gelöst haben, sonst könnte es sein, wenn die Zeremonie zu früh beginnt, dass Verwirrung bei ihr auftritt. Auf keinen Fall sollte der Leichnam vor den drei Tagen bestattet oder verbrannt werden, auch wenn der sichere Tod festgestellt wurde. Wie der Prozess des Sterbens bedarf der Prozess der Loslösung von allem Weltlichen auch seine Zeit. Die Seele selbst kann zwar nicht verbrannt werden, wenn sie sich aus dem Körper nicht rechtzeitig hat lösen können, aber die Verwirrung und die eventuelle Wut, die bei der Seele auftauchen können, machen es umso schwieriger, sie dann ins Licht zu begleiten.

      Die Angehörigen haben in den ersten drei Tagen nach dem Tod viel Organisatorisches zu tun, für viele ist das eine Ablenkung des Geschehens, andere wiederum müssen vor Schock und Trauer diese Arbeit an ihre Mitmenschen abgeben. Es gibt in dieser Zeit der Trauer keine Richtlinie oder bestimmte Regeln, wie man sich verhalten sollte. Jeder handelt so, wie es für ihn stimmig ist und seinem Herzen entspringt. Gerade um Beileid auszusprechen fehlen uns oft die richtigen Worte, aber wenn wir auf unser Herz hören, finden wir immer die passenden für die Angehörigen.

      Als mein Onkel verstarb, hatte ich die Eingebung, folgende Worte auf die Schärpe des Kranzes unserer Familie schreiben zu lassen: „Viel Licht und Liebe.“ Dieser Kranz war aus orangefarbenen und gelben Blumen und strahlte sehr kraftvoll. Viele Kränze lagen auf dem Grab meines Onkels, doch unser Kranz lag immer noch auf dem Grab, als alle anderen Kränze bereits verwelkt waren. Als auch er verblüht war, ließ meine Tante die Schärpe am Grab, weil die Worte so schön waren und ihr anscheinend Kraft gaben. Am Anfang dachte ich kurz: „Oh nein, so einen Satz können wir doch nicht auf die Schärpe schreiben lassen“, aber ich konnte nicht anders, mein Impuls war so stark. Viele wunderten sich über die Worte, aber es waren genau die richtigen für meinen Onkel, für meine Tante, für uns und vielleicht noch für einige andere Trauernde. Es war also der richtige Impuls.

      Als Heilpraktikerin möchte ich noch ein Mittel erwähnen, das die Trauer in die richtigen Bahnen lenkt. „Ignatia Amara“ heißt es. Lassen Sie fünf Globuli in der Potenz C 30 auf der Zunge zergehen, das hilft, die Trauer in dem Moment besser zu verarbeiten. Bleibt der Schmerz lange nach der Beerdigung bestehen beziehungsweise ist so tief, dass der Hinterbliebene nicht mehr ins Leben zurückfindet, bedarf es einer anderen Potenz und eventuell eines anderen Mittels.

      Auflösung der Illusionsblase

      Die Illusionsblase ist eine Energie, die durch eigene Gedanken und Emotionen während des Lebens aufgebaut wurde. Sozusagen die eigene illusorische Welt, die sich jeder erschaffen hat. Diese beginnt, sich in den ersten drei Tagen nach dem Tod langsam aufzulösen. Die Phase dauert ca. zwei bis sechs Wochen, je nachdem, wie viel Bewusstseinsarbeit im Leben des Verstorbenen vorher geleistet wurde. Wenn der Mensch an ein Leben nach dem Tod glaubte, löst sich die Illusion schnell auf, und er sieht gleich das Licht und den Weg dorthin. Glaubte er jedoch nicht daran, wird die Illusion seines Lebens erst nach und nach aufgelöst. Das ist für manche eine nicht so schöne Phase, denn es eröffnet sich all das, was ihrem Ego und nicht ihrem Herzen entsprungen war. Der Verstorbene erkennt, was die göttliche Wahrheit ist und wo er sie nicht gelebt hat. Es fällt ihm schwer, diese Illusion des Egos loszulassen. Das Ego bleibt zwar im Körper zurück und ist eins mit der Krankheit, die derjenige eventuell hatte, doch wenn der Mensch stirbt, geht eine Restenergie mit. Diese Energie wird dann aufgelöst, um das wahre Sein sichtbar werden zu lassen.

      Während dieser Wandlung sehen viele keinen strahlenden Weg ins Licht wie die Wissenden, sondern irren umher und sind auf Hilfe angewiesen, die ihnen von der Erde aus von einem Medium oder von anderen Lichtwesen aus höheren Ebenen gesandt wird. Jeder erlebt das, was er glaubt zu erleben, wenn er gestorben ist. Die bereits vor ihm verstorbenen Verwandten und Freunde können ihn nur dann an der Tür zum Jenseits abholen, wenn er tief in seinem Herzen und in seiner Seele daran glaubt.

      Menschen, die bereits zu Lebzeiten viel an ihrem Bewusstsein gearbeitet und sich mit ihrer Seele und ihrer Wahrhaftigkeit beschäftigt haben, erfahren nur eine sehr kurze Phase der Illusionsauflösung, die eher wie eine Erleichterung wahrgenommen wird, weil sie das Leid des Egos endlich loslassen können, was sie vielleicht zu Lebzeiten nicht geschafft haben. Sind die Restenergien des Egos gelöst und in Wahrhaftigkeit transformiert, geht die Seele ins Licht. Jeder geht ins Licht – früher oder später.

      Diese Wandlung von der Illusion zum wahren Sein, zu dem, was wir immer waren und sein werden, nämlich die Wahrhaftigkeit Gottes, in treffenden Worten ausgedrückt, fand meine Mutter auf einem Sterbebildchen unserer Nachbarin.

      „Ich gehe langsam aus der Zeit heraus in eine Zukunft

      jenseits aller Sterne,

      und was ich war und bin und immer bleiben werde,

      geht mit mir ohne Ungeduld und Eile.“

      Drei bis sechs Wochen nach dem Tod

      Die ersten Wochen nach dem Tod haben die Seelen die Möglichkeit, auf Erden in einer Art Zwischenebene zu leben, um eventuell noch Dinge zu veranlassen, zu klären, sich selbst die Zeit des Abschieds zu geben oder ihren Angehörigen auf Erden durch ein Medium eine Botschaft zukommen zu lassen. Diese Zeit kann von zwei bis maximal sechs Wochen dauern. Es kommt auf die Entwicklung und das Bewusstsein der Seele, wie auch auf die Zeit vor dem Sterben an. Viele Seelen genießen die absolute Freiheit, Grenzenlosigkeit und Leichtigkeit, die durch das Verlassen des Körpers entstanden ist. Die Grenzenlosigkeit, die jeder Seele ermöglicht, dorthin zu gehen, wohin sie möchte oder sogar gleichzeitig an mehreren Orten zu sein, fasziniert viele.

      Einige Seelen möchten nur bei ihren Lieben sein und sie auf ihre Weise unterstützen, andere haben mit sich selbst zu tun oder können nicht aufhören (im positiven Sinn), die Freiheit und das leichte Schweben zu genießen. Oft sind es Seelen, die vorher aufgrund von Schwäche oder Krankheit in ihrem Körper gefangen waren. Menschen, die bereits viel an sich gearbeitet haben, gehen oft schneller ins Licht und haben bereits verstanden, worum es nach dem Tod geht. Andere brauchen noch etwas Zeit, um alles zu begreifen, zum Beispiel, dass es wahrlich weitergeht nach dem Sterben auf Erden.

      Es sind nie die gleichen Bilder, die ich von den Verstorbenen erhalte, die Zeit nach dem Tod ist individuell wie jede Seele auch. Einen Verwandten zum Beispiel sah ich eine Nummer ziehen wie beim Arbeitsamt. Er wartete, bis er an der Reihe war, ins Licht gehen zu dürfen. Viele Seelen mussten eine Nummer ziehen. Ich wunderte mich sehr über dieses Bild, aber ich weiß natürlich nicht, was vor seinem Tod in seinem Inneren vor sich ging beziehungsweise was er glaubte, wie es nach dem Tod weitergehen würde.

      Viele Seelen möchten noch etwas erledigen, was leider oft nicht mehr geht, aber sie versuchen dann auf ihre Weise, ihren Angehörigen zu helfen und sie noch eine Zeit zu begleiten.

      Die Dauer der Zeit, bis sie endgültig ins Licht gehen, ist unterschiedlich. Ich habe jedoch wahrgenommen, dass diese Phase des Hinübergehens in der Regel zwischen zwei bis maximal sechs Wochen dauert, oft sind es um die drei Wochen, in der die Seelen in dieser Zwischenebene verweilen.

      Einige Seelen waren bereits im Licht und nutzen diese Phase nach dem Sterben, um sich zwischen den Ebenen hin und herzubewegen, vom Licht zur Erde und von der Erde wieder zurück ins Licht. Diese Reise, die ihnen nur in diesen zwei bis sechs Wochen nach dem Tod ermöglicht wird, ist einzigartig, aber sehr ermüdend, weil die Schwingung im Licht höher ist als auf Erden. Es ist sehr anstrengend, sich immer zwischen den Ebenen hin und herzubewegen. Meistens schauen sie ein paar Mal bei ihren Lieben vorbei, um dann endgültig ins Licht zu gehen.

      Nach ungefähr sechs bis zwölf Monaten sind sie dann wieder in der Verfassung, ihre Lieben auf Erden zu besuchen, doch