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Aperçu
Armin Andreas Pangerl
Vorwort
Armin Andreas Pangerl lädt ein zu Alltagslyrik.
Ganz anders als alltäglich.
Gänzlich ohne Versmaß.
In ehrlichen, unverbogenen, nicht dem Reim geopfert verbogenen Worten, spricht er immer wieder Kritisches an und nennt Unliebsames beim Namen.
Den Finger immer direkt in die Wunde gelegt. Ohne Rücksicht auf Verluste dafür mit Herz und Schnauze.
Er regt zum „Selberdenken“ an, zwingt zu eigenen Meinungen und Einsichten.
Unverblümt und gerade heraus, sprunghaft und gerade deshalb nie langweilig - auch so kann Lyrik sein.
Dieter Fettel
Lahr
Danksagung
Mein Dank geht insbesondere an Dieter Fettel, der sich immer so selbstlos um meine Buchprojekte kümmert und auf alle Fragen eine Antwort und Meinung hat. Das trägt mich. Vielen Dank.
Armin Andreas Pangerl
Lahr
Wir putzen
Die Wohnung hat gebrannt.
Ich habe ein Bild gemacht.
Die Sterne waren zu sehen.
800 ASA und viel Bildrauschen
Auf meiner Haut ein Seebeben.
Bilder des Todes
und Sterben.
Mir war sehr eng.
Margit ist schwanger.
Ich verschicke Post
übers Internet
Briefe gibt es keine mehr.
1 Januar 2005
Gedanken
Webseite Kunsthalle Altdorf geht online.
Ich rühre die Menschen mit dem was ich tue,
aber ich werde nicht bezahlt.
Ich habe nur den Mittler gespielt
und habe gezeigt was ich kann,
oder auch nicht kann.
Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
lässt meine Gedanken
um den Machtmissbrauch kreisen
und ich schicke Botschaften
in eine Welt
die mir nicht antwortet
Es gibt Menschen, deren Geist
mir ein Leitfaden ist.
Dazu gehört vor allem
Isolde Wawrin
mit ihrem glasklaren Verstand
22. Januar 05
Deutschtumamt
Abwimmeln
wegdrücken
verschieben
warten lassen
So sind die deutschen Beamten.
Amt und Ärmeramt
werden nicht mein Leben bestimmen.
Eher sterbe ich.
Die große Lüge
Als ich jung war
sagte man mir
ich sei zu jung für die Kunst.
Als ich älter wurde
sagte man mir
ich sei nicht gut genug für die Kunst.
Als ich alt war
sagte man mir
es ist zu spät für die Kunst.
Als ich tot war
kauften sie meine Bilder
Die Idioten gehen zur Arbeit.
Idee:
Ein
nicht ganz
so ernst gemeinter
Vortrag
über
unsere Gesellschaft
und die Möglichkeiten
der Selbsthilfe.
Schriftsteller sind Menschen
Schriftsteller sind Menschen,
deren Gedanken
sich auf Papier fortpflanzen.
Ich lese und verstehe,
was jemand gedacht hat.
Das wird sich ändern
oder hat sich bereits.
Was vorher nicht ausgesprochen wurde
und nur in Gedanken vorhanden war,
wird über die Spracherkennung
in wenigen Jahren nicht mal mehr
von den Autoren getippt werden müssen.
Eine Quasselstrippe kann
den Rekord an Geschriebenem
locker überbieten.
Nebenbei kann ich
die Originalsprache
der Schreibenden auch hören
Das entspricht in etwa der Entwicklung
vom Fahrrad zur Rakete
oder ist es schon der Schritt,
dass es Bücher bald nicht mehr gibt?
Überall kann ich,
mit dem MP 3 Player,
dann ein Buch hören
und
zeitversetzt
die Gedanken
mit dem Ausdruck
des Künstlers hören.
Zum Glück sind dann
endgültig alle
Kritiker und Interpreter
am Ende
und jede Fehlinterpretation
ausgeschlossen.
Könnte man im Ersten Augenblick denken.
Oder auch nicht.
Inhaltlich
gibt es ja
immer was zu sagen
immer was zu schreiben.
Die Sprache
ist dann nicht mehr stumm
sondern lebendig,
zumindest
solange es Strom geben wird
und