Peter Becker

Top-Reiseziel Trier. Band 1


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Zeit der französischen Besatzung Napoleon 1804 Trier besuchte, erteilte er die Anweisung, die kirchlichen Erweiterungsbauten abzureißen und die Porta Nigra wieder in ihren Ursprungszustand zurück zu verwandeln. Die entsprechenden Baumaßnahmen wurden in Angriff genommen und nach 1815 unter preußischem Einfluss weitergeführt. Jedoch ließ man die spätromanische Apsis stehen.

      Insoweit entspricht die gegenwärtige Bauform der Porta Nigra nicht mehr vollständig dem römischen Original.

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      Porta Nigra, Ansicht der Stadtseite. Ursprünglich hatten beide Türme die gleiche Höhe. Die mächtigen Sandsteinquader wurden ohne Mörtel aufeinander geschichtet und mit Eisenklammern verbunden. Der Name Porta Nigra (Schwarzes Tor) stammt aus dem Mittelalter.

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      Auf der nach Norden gewandten Seite der Porta Nigra sorgen die beiden vorspringenden halbrunden Türme für eine plastische Wirkung. Links sieht man die angebaute romanische Apsis mit Zwerggalerie und zierlichen Säulen. Am linken Turm ist oben ein hausförmiger Erker.

      Simeonstrasse

      Die Simeonstraße erstreckt sich von der Porta Nigra bis zum Trierer Hauptmarkt. Sie folgt dem Cardo Maximus, der Nord-Süd-Verbindungsstraße aus römischer Zeit. Der Cardo war jedoch wesentlich schmaler als die Simeonstraße, die ihre größte Breite an der Porta Nigra erreicht und sich dann in Richtung Hauptmarkt verengt.

      Im 18. Jahrhundert war es ein Privileg der Wohlhabenden, hier eine Wohnung zu besitzen. Heute ist die Simeonstraße eine belebte Hauptgeschäftsstraße.

      Mindestens so interessant wie die Auslagen der Geschäfte sind die durchweg gut erhaltenen bzw. renovierten Fassaden der in der Mehrzahl vierstöckigen Häuser. Der Kundige entdeckt eine Vielfalt der Baustile von Spätromanik über Neurenaissance, Barock, Neobarock, Klassizismus bis moselfränkisches Fachwerk und moderner Kaufhausbaustil.

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      Die Hausnummer 1 in der Simeonstraße hat das Hotel und Restaurant „Zum Christophel“, ein Eckhaus im neugotischen Stil mit zwei reich gegliederten Fassaden und der Figur des Heiligen Christopherus, der das Christuskind auf den Schultern trägt.

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      Simeonstraße. Lädt zum Flanieren, Einkaufen und – bei schönem Wetter – Draußensitzen ein.

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      Das an die Porta Nigra angrenzende ehemalige Simeonstift ist nach dem Mönch Simeon benannt. Es beherbergt das Städtische Museum und das Fremdenverkehrsamt. Der Innenhof (Brunnenhof) wird von einem romanischen Kreuzgang und dem ehemaligen Dormitorium eingeschlossen und für (musikalische) Veranstaltungen genutzt.

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      Zwei berühmte Häuser in der Simeonstraße (7 und 8). Links: „Alte Schmiede“, ein Frührenaissancebau mit Sinnsprüchen (siehe vergrößerter Ausschnitt auf nächsten Seite). Mitte (Euroshop): Eine Tafel weist darauf hin, dass in diesem Haus Karl Marx von 1819-1835 wohnte; geboren wurde er in der Brückenstraße.

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      Simeonstraße 54: Dreigeschossiges Wohnhaus mit klassizistischer Fassade. Etwa 1820 gebaut.

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      Dreikönigenhaus.

      Berühmtester Bau in der Simeonstraße. Es handelt sich um ein spätromanisches bzw. frühgotisches wohnturmartiges Patrizierhaus, das um 1230 erbaut wurde. Seinen Namen erhielt es 1680, als hier die Gastwirtschaft „Zu den drei Königen“ eröffnete.

      Seit dem 15. Jahrhundert wurde die palastartige Fassade mehrfach verändert. Die letzten Renovierungen fanden 1938 (Ladeneinbau) und 1973 (Wiederherstellung der originalen Farbfassung) statt.

      Der Haupteingang lag ursprünglich im 1. Obergeschoss oberhalb der jetzigen rechten Eingangstür und war nur über eine Zugtreppe zu erreichen. Im Gefahrenfall konnte diese Treppe hochgezogen werden, um sich vor ungebetenen Eindringlingen zu schützen.

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      Diese zu Beginn des 17. Jh. gebauten drei Fachwerkhäuser befinden sich am Ende der Simeonstraße im Übergangsbereich zum Hauptmarkt. Der Durchgang (Torbogen) im mittleren Fachwerkhaus führt zum einstigen Judenviertel („Kleine Judenpforte“).

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