Andreas Maier

Leben mit der Krankheit


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      Leben mit der Krankheit

      Schlaganfall, Depression, Multiple Sklerose (MS), Morbus Parkinson, Schlafstörung, Alzheimer- Demenz, Hörsturz (Tinitus), Hirnblutung, Krebs …

      Gleichgültig welche Art von Krankheit – mit diesem Buch sollen neue Impulse und neue Ansichten angeregt werden, die das Leben wieder lebenswerter machen. Sie werden erkennen, dass eine Krankheit nicht automatisch das Aus bedeutet. Es kann auch eine zweite Chance sein.

      Leben mit der Krankheit

      beschreibt den Weg eines „Morbus Parkinson“ – Patienten. Er erfährt die Diagnose, fällt dabei fast aus allen Wolken, gibt sich geschlagen und akzeptiert irgendwann die Krankheit.

      Kurz davor hat man ihm mitgeteilt, dass er unter „Epilepsie“ und „Schlafapnoe“ leidet. Auch belastend, aber nichts desto trotz die leichteren Tiefschläge und ­Niederlagen. Er erkennt ganz klar, dass es weitergehen kann.

      Wie er damit fertig wird, was er tut um sich besser zu fühlen und wie er sich mit den Krankheiten arrangiert - alles das beschreibt dieses Buch.

      Hier geht es weniger um die eine oder andere Krankheit, sondern mehr um die nach vorn gerichtete Lebenshaltung. Ein Ratgeber der Mut machen soll. Ein Stück positives Leben trotz Krankheit.

      Die gesunde und vor allem positive Lebenseinstellung geben Mut für Andere – Betroffene und Angehörige.

      Dieses Buch wird Sie immer daran erinnern

      - wie großartig Sie sind

      - dass es nach einer Niederlage wieder aufwärts geht

      - wie wunderbar Sie Ihr Schicksal und Ihre Krankheit meistern

      - wie positiv das Leben ist

      Vorwort

      Ich habe die Krankheit. Ich hab sie erst abgelehnt, danach akzeptiert und mich dann arrangiert. Ich habe „Morbus Parkinson“.

      Das Wichtigste daran war die Erkenntnis, aus diesem Schicksalsschlag zu lernen. Denn nichts ist verdammter, als aus der Erkenntnis heraus, dieselben Fehler wieder zu machen. Erst der Schlag ins Gesicht, dann das Selbstmitleid, dann die Depression und dann… vielleicht die Erkenntnis und den Mut das Leben nochmal bei den Hörnern zu packen. Vielleicht die zweite Chance.

      Ich verliere nicht viel Worte über die Krankheit, denn es gibt ausreichend Publikationen, die sich zu diesem Thema äußern. Für mich war der Weg aus der Sackgasse – hin zum positiven Leben, der wichtigere Ansatz. Der Weg des Überdenkens, das in sich hinein Hören, das sich Fühlen und der Weg zu mehr Bewegung. Zu körperlicher und geistiger Fitness. Man muss sich fordern, man muss sich bewegen, man muss seinen Körper ertüchtigen.

      Ich hoffe, dass ich mit diesem Buch in Ihnen positive Gedanken entfachen kann, Sie zum Nachdenken bringe und ich es schaffe, dass Sie zumindest teilweise die Sichtweise ändern und das Leben für sich besser gestalten können. Das Leben zu leben und zu genießen, die Umwelt und sich selbst wieder wahrzunehmen. Dass die Welt nicht nur schwarz-weiß ist, sondern dass sie auch bunt sein kann – das ist Leben. Verändern Sie Ihren Blickwinkel – verändern Sie Ihre Einstellung.

      Gehen Sie positiv durchs Leben.

      Ihr

      Andreas Maier

      (Jahrgang 1962; Diagnose Morbus Parkinson mittels DaT-Scan 11/2010)

      E-Mail: [email protected]

      Diagnose „Morbus Parkinson“ und die Frage warum ich

      Ich habe Schwindel-Gefühle, ich habe einen Rechtsdrall, das rechte Bein zieh ich ab und zu hinterher, ich habe einen Schreibkrampf, ich fühl mich ausgepowert, ich habe Schlafstörungen, ich habe Gleichgewichtsstörungen, ich habe Sprechstörungen, ich habe…

      Sie haben „Morbus Parkinson“.

      Nahezu zwei Jahre hat es gedauert, bis die Diagnose feststand. Vorher war es Stress, Überarbeitung, Burn-out. Es war alles, was die Schulmediziner so kannten, alles was ins Schema passte, aber an „Morbus Parkinson“ hat niemand gedacht. Warum es so lange gedauert hat? Ich war nicht der „typische“ Parkinson – Patient. Ich war noch relativ jung für diese Krankheit (48 Jahre), ich hatte keine gebeugte Haltung, hatte kein Maskengesicht und war relativ frei von Schüttellähmung. Man sah es mir nicht unbedingt an.

      Aber für mich war die Diagnose der Hammer. „Morbus Parkinson“ – ich hatte schon davon gehört, aber auf einmal hat es mich selbst erwischt. Eine Krankheit von der ich nicht die leiseste Ahnung habe, wie sie mich, mein Leben und mein Umfeld mit dem drum herum verändern wird.

      Mein Neurologe, der mir diese Diagnose stellte, meinte zu mir, dass es eine schlechte und eine gute Nachricht gibt. Zum einen sei die Krankheit bis jetzt unheilbar, aber auf der anderen Seite würde die medizinische Forschung mit immens großen Schritten ­voranschreiten.

      Ich hatte also „Morbus Parkinson“. Laut Internet-Recherche ein Mangel an Dopamin, ein Ungleichgewicht der Botenstoffe, d.h. die Produktion des Botenstoffes Dopamin ist wesentlich eingeschränkt. Dadurch gewinnen andere Botenstoffe an Einfluss, werden dominanter. Es kommt dadurch zu Unter- und Überreaktionen. Da der Fehler, d.h. die eingeschränkte Produktion des Botenstoffes im Gehirn stattfindet, handelt es sich um eine neurologische Krankheit. Warum? Wieso? Weshalb? – auf diese Fragen weiß keiner so recht eine Antwort. Denn wäre das bekannt, könnte man die Krankheit auch aktiv behandeln und evtl. heilen. Aber da man den wahren Ursprung der Krankheit, also das warum, nicht kennt, kann man nur die Symptome verbessern, nicht aber die Krankheit selbst besiegen.

      Deshalb die motorischen Störungen und deshalb auch meine Launen, denn Dopamin ist auch ein Glückshormon und somit verantwortlich für die gute Laune. Der Körper bzw. das Gehirn produziert dieses Dopamin nicht mehr in ausreichender Menge, so dass dem Körper das Dopamin künstlich zugeführt werden muss. Da sich die Krankheit aber schleichend verschlechtert und auch keine Heilung eintritt, werden dem Körper zu anfangs und auch bei relativ jungen Patienten, sogenannte Agonisten (Ersatz-Dopamin) zugespielt, die die gleiche Wirkung haben, wie das reine Dopamin. Mit zunehmender Verschlechterung der Symptome wird es dann leider irgendwann soweit sein, dass diese Agonisten nicht mehr ausreichend sind und die Dosis erhöht bzw. auf reines Dopamin umgestellt werden muss.

      Alles war auf einmal anders. Warum gerade ich? Hab ich diese Krankheit geerbt? Wie groß ist meine Lebenserwartung? Muss ich sterben? Kann ich diese Krankheit weiter vererben? Was wollten meine Frau und ich noch alles erleben? Wollten wir nicht noch was von der Welt sehen? Was geschieht mit der Familie? Wie ist die Familie abgesichert? Wie ist der Verlauf der Krankheit? Werde ich mit der Zeit dement? Kann ich weiterarbeiten? Fragen über Fragen. Man glaubt nicht, was einem in solchen Momenten im Kopf umhergeht.

      Meine Frau und auch die erwachsenen Kinder reagierten gewissermaßen gefasst – äußerlich zumindest. Meine Frau sagte mir auch, dass sie immer für mich da sein wird (in guten wie in schlechten Zeiten).

      Die Diagnose – es war wie ein Schlag ins Gesicht, als wenn man gegen eine Betonmauer knallt und… Trotzdem ist es vielleicht auch eine zweite Chance.

      Tagaus tagein dasselbe Dilemma: ständig den Konzern im Nacken, ständig die Vertriebsziele erreichen, ständig schauen dass das Team erfolgreich ist, ständig irgendwelche Meetings besuchen und ständig Prognosen über Verkaufszahlen und Kostenreduzierungen abgeben. Das alles natürlich zu Lasten der Familie und der Freizeit. Trotz allem war es eine schöne Zeit, ich habe gern gearbeitet und mir dabei wenig Freizeit gegönnt. Es war keine Last, es hat mir Spaß gemacht, es war mein Leben… Es war alles so stimmig – bis zur ­Diagnose.

      Und dann kommen sie, die Selbstzweifel, die Ängste, die Sorgen. War das alles? Wollten wir nicht noch so viel erleben? Immer haben wir das Schöne vor uns her geschoben – das machen wir dann später, im Alter, im Ruhestand. War das, was