E.R. Greulich

Grimms Märchen, etwas modernisiert


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hab schön acht, was der Teufel spricht, wenn ich ihm die goldenen Haare zupfe."

      Der Teufel kam nach Haus und merkte es gleich. "Es riecht nach engelsreiner Unschuldsseele", sagte er, suchte und schnupperte in allen Ecken herum, aber wegen der großen Schlamperei in der Hölle konnte er nichts finden. Nachdem er gegessen und getrunken hatte, war er müde, legte der Schwiegermutter seinen Kopf in den Schoß und sagte, sie solle ihn lausen. Nicht lange, so schlummerte er ein. Da fasste die Alte drei goldene Haare und riss sie aus. "Deibel noch mal!" schrie der Teufel, "was machst du?" - "Ich hatte solch einen verrückten Traum", antwortete die Schwiegermutter, "da hab ich dir in die Haare gefasst." Neugierig gemacht, fragte der Teufel, was sie geträumt habe. Die Schwiegermutter erzählte ihm nun die Erlebnisse des Burschen und stellte die drei Fragen, obwohl sie befürchtete, der Teufel werde sie nicht deuten können. "Alles kleiner Schietkram", prahlte er. "Auf dem Grund des Marktbrunnens sitzt eine dicke Kröte unter einem Stein. Wenn sie mir die zueignen, wird auch wieder Wein fließen." Nun wollte die Alte wissen: "Und das mit dem verdorrenden Apfelbaum?" Der Teufel schnippte verächtlich mit dem Finger. "Die Dämlacks. Unter der Wurzel hausen die Mäuse. Man soll sie fangen und mir einen Kranz aus Mäuseschwänzen darbringen, dann wird der Baum wieder goldene Äpfel tragen." Die Schwiegermutter legte den Finger an die Nase mit der dicken Warze. "Aber der Fährmann? Da bist du überfragt?" Der Teufel warf sich in die Brust. "Wenn einer über den Fluss will, so muss Dummbart Fährmann dem die Stange in die Hand geben, und er ist frei."

      Nachdem der Teufel am andern Morgen wieder auf Seelenjagd ausgezogen war, gab die Alte dem Burschen seine menschliche Gestalt zurück und fragte: "Du hast alles gehört?" - "Ja", sagte er, "ich werde es nicht vergessen."

      Er bedankte sich und machte sich auf den Weg zurück. Noch beim Übersetzen wiederholte der Fährmann seine Frage. Da gab der Bursche ihm den Rat des Teufels, und der Fährmann sagte hochbeglückt: "Jaja, die Pfiffigen, die wissen immer, wie man harte Pflichten auf anderer Leute Schultern verteilen kann."

      Bei der nächsten Stadt ging unser Bursche gleich auf den Wächter zu. "Ihr müsst die Mäuse unter der Wurzel fangen und einen Kranz aus ihren Schwänzen ans Stadttor nageln. Dann trägt der Baum wieder goldene Äpfel." Da gab der Wächter ihm zur Belohnung für den guten Rat einen mit Gold beladenen Esel.

      Am nächsten Stadttor sagte der Bursche dem Wächter, sie müssten die Kröte unter dem Stein im Brunnen fangen und mit der nächsten Post an einen gewisser Herrn Pluto im Ort Hades senden. Dafür bekam der Bursche gleich zwei mit Gold beladene Esel und langte glücklich wieder in der Hauptstadt an.

      Dem König grauste es, als ihm sein längst gesotten geglaubter Gärtnergehilfe die drei güldenen Teufelshaare überreichte, doch größer als sein Schrecken war die Gier auf das Gold, denn was sind schon drei Teufelshaare gegen drei goldbeladene Esel. Deshalb wollte er genau wissen, woher das Gold stamme. Der Bursche beschrieb ihm den Weg zum Fluss, auf dessen anderer Seite die Steine am Strand aus purem Gold seien. "Am Ufer ist ein freundlicher Fährmann, von dem lasst euch übersetzen, so könnt ihr drüben eure Säcke füllen." Eilends rüstete sich der König zur Reise und nahm vorsichtigerweise gleich sechs Esel mit.

      Als der Gärtnergehilfe des nächsten Morgens wieder die Blumen brachte und von der Königin verführt ward, blieb ihr schönes Gesicht dennoch traurig und sie klagte, bald würde der König zurückkommen, und dann sei es aus mit dem fröhlichen Wechselspiel. Gleich erzählte er ihr, was es mit dem angeblichen Goldstrand und dem freundlichen Fährmann auf sich habe. Da klatschte sie vor Freude in die Hände. "Soll er dort Fährmann spielen, bis er schwarz wird!" Zum Dank für die kluge List aber verführte sie den Herzallerliebsten gleich noch einmal und wartete gar nicht erst den Mittag ab.

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