L. Theodor Donat

der verstellte Ursprung


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rel="nofollow" href="#u95be33ff-e706-54c9-9794-c7df593b2628">— Kamel und Mücke zwei

       — nur ein einziger freier Mensch?

       4.3. eine Moral für Freundinnen von Jesus?

       — unmoralische Gesellschaft

       — Wertung der Sünde: Rkk und Jesus

       — fahrlässige Argumentation?

       — das Verbot der Sklaverei

       — Sexualität: „Kerngeschäft“ der Rkk

       — die Rkk im Brautgemach?

       — jesuanische Ehen

       — Ehebruch ist offenbar vergebbar

       — Arbeit und Rkk

       — Arbeit als notwendiges Übel?

       5. vom Traum einer katholischen Kirche

       5.1. eine frei machende Botschaft

       — Freiraum

       — was heisst Neuschöpfung

       5.2. Strukturen einer katholischen Kirche?

       — katholische Kirche als Massenbewegung?

       — hierarchische oder egalitäre Strukturen

       — nur eine katholische Kirche ohne Hierarchie?

       — eine egalitäre Kirche

       — Hauptinstitutionen der Gemeinde?

       — braucht es Verantwortliche?

       — komplementäre Funktionen

       5.3. Dienst an der Einheit

       — das Gemeinsame ist wesentlich

       — der Verrat ist der Skandal

       — eine erdrückende Opposition

       — Spaltpilze

       6. Epilog

       Abkürzungen und Begriffe

       Abk2

       Abk3

       Index

      l. theodor donat

      der verstellte Ursprung

      Ein Priester schreibt seiner Freundin über Dogma, Hierarchie und Moral des Vatikans

      Vorrede: Schlüsselerlebnisse

      Liebe Carole,

      Sind Dogma, Hierarchie und Moral der römisch-katholischen Kirche (in der Folge Rkk) tatsächlich gottgegeben, wie es der Vatikan unaufhörlich versichert?

      Dieses Sachbuch, einer eher ungewohnten Art, hinterfragt die wichtigsten Strukturen der Rkk, ein autobiographischer Teil jedoch möchte ganz konkret aufzeigen, was diese Strukturen in meinem Leben bewirkt haben. Und wie mich zum Teil sehr schmerzhafte Erfahrungen davon befreiten.

      Ein Sachbuch ist ein Buch, das ein bestimmtes Sachthema plausibel und sprachlich verständlich darstellt. Teils wird der Begriff Sachbuch synonym zum englischen „non-fiction“ verwendet und bildet dann das Gegenstück zur Belletristik im weiteren Sinne, entsprechend der „fiction“ im Englischen (von lateinisch „fictum“, erfunden).

      Ich denke, dass sich mein Blick auf meine Kirche auf eine fast abenteuerliche Weise geändert hat. Ich hätte als angehender Ordensmann nie und nimmer geahnt, dass ich die mir überlieferten Strukturen meiner Rkk einmal radikal in Frage stellen würde. Es wäre mir nicht im Traum in den Sinn gekommen, die Dogmen der Rkk oder ihre Moral zu kritisieren oder die zehn Gebote als unwichtig einzustufen. Ich habe mir Rechenschaft gegeben, dass die römische Kirche den Blick auf unseren Ursprung verstellt, dass es mit Hierarchen fast unmöglich ist, die Botschaft Jesu zu verstehen, obwohl sie natürlich das Gegenteil behaupten.

      Natürlich ist die Botschaft Jesu wichtiger als das System. Deshalb habe ich als ersten Band der Reihe „… an ihren Früchten“ das Buch „der andere Revolutionär“ (in der Folge daRev) geschrieben. Es handelt von meinem langen Weg zu einem neuen Bild von Jesus. Aber ein System, das vorgibt, auf der Botschaft Jesu aufzubauen, sollte eben von dieser Botschaft her kritisiert werden. Das ist das Ziel dieses Buches.

      Ist es nicht so, dass unsere existentiellen Einsichten mit einer Anzahl Schlüsselerlebnisse verknüpft sind? Und ich glaube, dass Denken, Erleben und Tun nie isoliert sind.

      Ich kann eine mathematische Aufgabe dank meiner Vorbildung lösen, aber die Lösung hängt auch davon ab, ob ich das vorhergehende Essen gut verdaut oder ob ich gut geschlafen habe. Der Schlaf wiederum kann durch Ärger erschwert werden. Meine Fähigkeit, Frust wegzustecken kann von meiner Erziehung herstammen. Und schon bin ich bei den Einflüssen auf die Kindheit meines Vaters oder meiner Mutter usw. Ich hätte ja ebenso den Aspekt Verdauung weiter entwickeln können!

      Für Deine Freunde: Mit 19 war ich römisch-katholischer Ordensmann, mit 37 ebenso römischer Ordenspriester. 27 Jahre verbrachte ich in einem Land Westafrikas. Nun bin ich 73 und habe das Privileg einer durch meine Gesundheit bedingten Auszeit. Es war für mich entscheidend, in meinen 27 besten Jahren, die Welt mit den Augen jener Menschen zu sehen, die heute die überwältigende Mehrheit ausmachen. Danach hatte ich einige Jahre Zeit, um die Welt von der Minderheit her zu betrachten.

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