Melody Adams

Blue


Скачать книгу

werd sehen was ich tun kann“, sagte ich, bemüht meinen Widerwillen zu verdrängen den ich bei der Erwähnung des Prinzen verspürte.

      Prinz Somarias war ein Sammler exotischer Schönheiten. Doch er war auch ein äußerst grausamer und sadistischer Mann. Er liebte es, seine Frauen bis an den Rand des Todes zu foltern, nur um sie dann vom Medizinroboter wieder zusammen flicken zu lassen.

      „Wir sehen uns in etwa einem Mond“, sagte ich.

      „So sei es. Oha, Razor.“

      „Oha, Akalo.“

      Die Verbindung wurde unterbrochen und ich stürzte meinen Drink hinab. Die Summe von der Akalo gesprochen hatte überstieg meine kühnsten Erwartungen. Mit dem Verkauf von diesem Weib allein könnte ich endlich genügend Credits zusammen haben, um meinen Bruder freizukaufen. Seit vier Solarzyklen verkaufte ich Sklaven, da es die schnellste Methode war, Credits zu beschaffen. Ich musste Sword frei kaufen. Viel länger würde er die Gefangenschaft in den Kilitano Minen nicht überleben. Die Zeit drängte. Ich musste an die Credits denken. Das Schicksal des Weibchens sollte mir nichts ausmachen. Sie war lediglich ein Mittel zum Zweck.

       Kapitel 2

Image

       Blue

      Ich war orientierungslos, als ich erwachte. Ich lag im Bett, doch es war nicht mein Bett. Die Decke über mir war aus Metall. Verwirrt setzte ich mich auf und schaute mich um. Wo war ich? Alle Wände waren aus Metall. Der Raum war wohnlich eingerichtet mit dem großen Bett auf dem ich lag, einer Sitzecke und Regalen, auf denen seltsame Dinge standen, die ich nie zuvor gesehen hatte. Wessen Bett war dies. Hatte ich …? Ich sah an mir hinab und meine schlimmste Befürchtung bewahrheitete sich: ich war nackt!

      „Fuck!“, rief ich und fuhr mir gestresst mit der Hand über meine kurzen Haare. „Was zum Teufel ...“

      In diesem Moment glitten die Türen auf und der Teufel persönlich betrat den Raum. Mit einem Schlag kamen die Erinnerungen zurück. Ich war irgendwie vom Shuttle auf dieses Raumschiff gebeamt worden. Eine Horde von Teufeln – Sklavenhändlern – wollte mich auf dem Sklavenmarkt auf irgendeinem mir unbekannten Planeten verkaufen, Und der Hurensohn, dessen gelbe Augen nun auf mir ruhten, hatte mich bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Er musste mich hierher gebracht haben. In seine Kabine? War dies seine Kabine? Hatte er mich geschändet während ich bewusstlos gewesen war? Ich verspürte kein Wund sein zwischen den Beinen, doch das war kein Beweis dafür, dass der Hurensohn mich nicht auf die eine oder andere Weise belästigt hatte.

      „Du bist wach. Sehr gut. Dann können wir uns unterhalten und deine Situation erörtern“, sagte der Teufel ruhig.

      „Meine Situation erörtern?“, wiederholte ich ärgerlich. „Wenn du mir wieder erzählen willst, wie du eine brave kleine Sklavin aus mir machen willst – vergiss es! Ich werde dich bis zum letzten Tropfen Blut bekämpfen! Du hast dir die falsche Frau für deine Pläne ausgesucht. Ich würde eher sterben, als mich irgendeinem Mann zu unterwerfen. Ich tu was ICH will und nicht, was andere von mir wollen.“

      Der Teufel hatte während meiner kleinen Rede mit vor der Brust verschränkten Armen da gestanden und mir mit unbewegter Miene zu gehört.

      „Bist du fertig?“, fragte er trocken, die Hände in die Hüften stemmend.

      „Oh, nein, Baby, ich fange gerade erst an“, erwiderte ich kalt lächelnd und setzte mich in Bewegung.

      Es war ziemlich eindeutig, dass der Hurensohn nicht damit gerechnet hatte, dass ich ihn aus der Distanz angreifen würde. Ich sprang in die Luft, um meinen Fuß direkt vor seine Brust zu pflanzen. Unvorbereitet wie er war, fing er an zu schwanken und stolperte rückwärts. Ohne ihm die Gelegenheit zu geben, sich von dem Schock zu erholen, trat ich ihn hart in die Kniekehle und er knickte ein. Ein Fausthieb zerschmetterte seine Nase und er brüllte vor Schmerz und Wut. Ich setzte an, ihm mein Knie in die Weichteile zu rammen, doch der Überraschungseffekt begann nachzulassen und er fing mein Knie ab und beförderte mich mit einer schnellen Bewegung zu Boden. Ehe mich wieder aufrichten konnte, kniete er über mir und ergriff meine Handgelenke, um sie über meinem Kopf festzuhalten. Gelbe Augen blitzten mich wütend an, als er auf mich hinab starrte. Blut von seiner gebrochenen Nase tropfte mir ins Gesicht.

      „Beeindruckend, doch nicht genug, um gegen mich anzukommen, Kleine“, knurrte er leise. „Ich bin größer und stärker als du. Du hast keine Chance, also tu dir selbst einen Gefallen und gib auf.“

      „Fick dich! Ich gebe niemals auf!“

      „Dann kämpfe, doch sei gewarnt – du wirst am Ende verlieren!“, erwiderte er und presste seine Lippen auf meine.

      Zuerst war ich einfach nur überrumpelt, doch dann kam mir der Gedanke, dass dies meine Chance war, wieder die Oberhand zu bekommen. Ich gab mich weich und nachgiebig und arrogant wie der Bastard war, fiel er tatsächlich darauf herein. Er drängte seine Zunge in meinen Mund und der Griff um meine Handgelenke lockerte sich. Für einen Moment geriet ich etwas aus dem Konzept, als mein Körper wider meines Willens auf den Kuss reagierte, doch ich bekam mich rasch wieder unter Kontrolle. Ich hatte im Kampftraining gelernt wo die Druckpunkte im Körper eines Menschen lagen und hoffte, dass dies auch für Teufel zutraf. Ich presste meinen Daumen hart auf den Druckpunkt unterhalb des Daumens und meinen Zeigefinger in den Punkt auf dem Handrücken. Der Teufel ließ meine Gelenke los und fuhr mit einem Knurren auf. Ehe er seine körperliche Überlegenheit wieder gegen mich ausspielen konnte, rammte ich meinen Handballen in seinen Solar Plexus. Die gelben Augen weiteten sich in Schock, als dem Hurensohn die Luft weg blieb. Ich gab ihm keine Zeit, sich von dem Schlag zu erholen, schubste ihn von mir und sprang auf die Beine. Hastig suchte ich mit den Augen die Umgebung ab und entdeckte eine Art Statue die schwer genug aussah, um als Waffe zu dienen. Ich ergriff das Ding und ließ es auf den Kopf des Teufels hinab sausen. Mit einem lauten Rums landete der Alien auf dem Boden und rührte sich nicht mehr. Für einen kurzen Moment verspürte ich einen Anflug von Reue, dass ich ihn vielleicht getötet haben könnte, doch dann erinnerte ich mich energisch daran, was er war und was er mit mir vorhatte. Der Bastard hatte verdient was er bekam.

      Ich musste hier raus, doch zuerst musste ich etwas zum Anziehen finden. Ich entdeckte eine Uniform, die achtlos über einen Sessel geworfen lag. Hastig kleidete ich mich an. Die Sachen waren viel zu groß, doch zu meiner Überraschung passten sich das Hemd und die Hose auf einmal automatisch meinem Körper an. Ich vergeudete keine weitere Zeit, mich darüber zu wundern, sondern rannte zur Tür und suchte verzweifelt nach dem Mechanismus zum Öffnen.

      „Verdammt, wie geht diese dämliche Tür auf?“, fragte ich mich halblaut.

      Ich wedelte mit den Händen, falls es einen Sensor gab, der die Tür öffnete, doch nichts passierte. Es gab keinerlei Schalter in der Nähe der Tür. Ich versuchte mich zu erinnern, wie die Türen in Science Fiction Filmen aufgingen. Manche wurden durch Stimme aktiviert.

      „Öffne!“, rief ich energisch und zu meiner großen Erleichterung glitten die Türen tatsächlich auf.

      Ich verließ die Kabine und sah mich im Flur um. Weit und breit war niemand in Sicht. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Ich befand mich auf einem Raumschiff irgendwo mitten im Universum. Es gab keinen Weg von diesem verdammten Schiff. Selbst wenn ich irgendwo eine Art Gleiter finden sollte, so konnte ich nicht einfach damit fliehen, wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, wie ich damit nach Eden finden sollte. Es war zum Verzweifeln. Doch ich wollte auch auf keinen Fall zurück in die Kabine zu diesem Monster. Falls er überhaupt noch lebte. Was würde die Crew wohl mit mir machen, wenn sich herausstellte, dass ich ihren Captain gekillt hatte?

       Razor

      Mein Schädel hämmerte als ich zu mir kam. Ich brauchte ein paar Sekunden um mich zu erinnern was passiert war. Das Weib mit den blauen Haaren! Dieses kleine Biest hatte mich tatsächlich außer Gefecht gesetzt. Bei allem Ärger den ich empfand, kam ich nicht umhin, Bewunderung für ihren Mut und ihren