Horst Buchwald

Vertraue niemandem


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Erklärung darauf das Interview aufbauen würden.“

      Holzhausen trollte sich, nahm das Papier und las die anderthalb Seiten. Zwischendurch machte er sich einige Notizen und sagte dann: „Ihre Zeit ist knapp, darum will ich sie nicht verschwenden, ich habe fünf Fragen.“

      Das Interview begann:

      „Frau Außenministerin, Sie wollen mit Hilfe einer Elitetruppe der Bundeswehr die Terroristen in Kongo vertreiben, damit dem Morden ein Ende bereiten und die Versorgung mit dem strategischen Rohstoff Tantal zu marktüblichen Preisen gewährleisten. Dabei gibt es verschiedene Risiken – beginnen wir mit den militärischen. Ist die deutsche Truppe in der Lage, die Terroristen zu besiegen?“

      „Ja, die Terroristen besitzen weder die Feuerkraft noch die Erfahrung unserer Spezialisten. Mir liegt ein Gutachten unserer Bundeswehrgeneräle vor. Das Fazit: Sie werden etwa einen Monat dafür benötigen, um die Terroristen zu schlagen.“

      „Wenn Sie von Feuerkraft sprechen, was meinen Sie?“

      „Das bleibt vorerst geheim. Aber wir werden mit den effektivsten Waffen antreten, über die wir derzeit verfügen.“

      „Können Sie die Kosten für diese Intervention benennen?“

      „Es entstehen nur Kosten aus der direkten militärischen Auseinandersetzung. Sie werden etwa eine halbe Milliarde Euro betragen. Wir müssen jedoch auch bedenken, welche Gewinne wir durch den Sieg erzielen. Diese ergeben sich zunächst daraus, daß unsere Unternehmen nicht mehr die durch Spekulation und Manipulation extrem hohen Preise für Tantal zahlen müssen, sondern einen Marktpreis. Wir rechnen damit, daß die Preise um etwa 60 Prozent fallen werden. Die deutschen Unternehmen sparen somit pro Jahr etwa fünf bis acht Milliarden Euro. Außerdem hat die Regierung des Kongo angekündigt, daß deutsche Unternehmen im Kongo den gesamten Infrastrukturausbau übernehmen sollen. Das bedeutet vor allem Straßen- und Eisenbahnbau, Stromleitungen und Telekommunikation. Die daraus entstehenden Gewinne schätzen unsere Ökonomen auf über 100 Milliarden Euro.“

      „So positiv sich das anhört – Sie müssen sich das nach dem Willen der Kanzlerin morgen in einer Klausur genehmigen lassen. Offensichtlich mißtraut Ihnen die Kanzlerin?“

      „Wenn das so ist und sie sich gegen meine Pläne wendet, dann kann ich nur feststellen: Ihre Motive für eine derartige Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Aber sie bestimmt die Richtlinien der Politik.“

      „Wie werden Sie reagieren, wenn Sie bei der Abstimmung keine Mehrheit erhalten?“

      „Daran denke ich überhaupt nicht, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß ich für meine Position keine Mehrheit erhalte. Die Begründung habe ich bereits zu den ersten beiden Fragen gegeben.“

      Neunzehn

      Am Tag darauf erschienen mehrere Umfragen. Entscheidend war, wie die Deutschen zur Position der Außenministerin stehen. Sie erhielt eine knappe Mehrheit. Zugleich wurde das Interview in den deutschen Medien vorwiegend positiv kommentiert.

      Karin rief die Kanzlerin an und bat um ein Vieraugengespräch. Doch die schob einige Termine vor.

      „Versuch es in zwei Stunden noch einmal.“

      Beide forderten daraufhin ihre Mitarbeiter auf, herauszufinden, wie die einflußreichsten Politiker in der Partei sich positionierten. Nach anderthalb Stunden war klar, daß Karin mehr Zustimmung in der Partei fand als die Kanzlerin.

      Sie rief Karin an und bot ihr ein Treffen an. Karin fuhr sofort ins Kanzleramt und sah sich einer blassen, überraschend eingefallenen Ruth Schroth gegenüber. Es gab keinen Cappuccino. Die Kanzlerin zog sofort ein Resumee: „Ich habe verloren. Die Kabinettsklausur fällt aus. Ich werde in einer Stunde zurücktreten.“

      Karin entfuhr nur ein verzweifeltes „Nein.“ Aber die Kanzlerin winkte ab.

      „Wir haben uns herausgefordert, wir waren beide gleichermaßen daran beteiligt. So ist das Leben. Wer verloren hat, der hat verloren. Ich hoffe, du wirst meinen Job übernehmen.“

      Sie erhob sich, Tränen rollten über ihre Wangen. Karin erhob sich ebenfalls. Sie fielen sich in die Arme. Karin spürte ein Zittern, daß sich durch den ganzen Körper zog. Dann löste sich die Kanzlerin und verabschiedete sie mit den Worten:

      „Ich wünsche dir viel Kraft und Mut. Denn so wie es aussieht, werden die Zeiten nicht besser, sondern sehr viel schwieriger.“

      Karin stand immer noch unter Schock. Sie stotterte vor sich hin, war jedoch unfähig, einen vernünftigen Satz zu formulieren. Beschämt drehte sie sich der Ausgangstür zu und schlich durch die Gänge, stieg in ihr Dienstfahrzeug und ließ sich ins Ministerium fahren. Während der Fahrt stellte sie sich immer wieder die Frage: Hast du das alles so gewollt? Nein, eigentlich nicht und eigentlich doch. Der Teufel hat mich geritten und ich habe mich ihm nicht widersetzt. Jetzt mußt du Farbe bekennen. Es gibt kein Zurück mehr.

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