Roswitha Gladel

Wir bauen eine Mittelalterküche


Скачать книгу

es wohl bei den Bauern eher Hühner und Gänse. Da man oft nur die Tiere schlachtete, die keine Eier oder Milch mehr gaben, wurde das Fleisch meist mit Gemüse gekocht, bis es weich war. Das Fleisch alter Tiere wird beim Braten ungenießbar. Der Adel aß übrigens besonders gerne Schwäne.

      Gegen Ende des Mittelalters setzte wieder eine kühlere Zeit ein, was bedingt durch die größere Bevölkerungsdichte zu Hungersnöten führte. Dieser Umstand löste die Bauernkriege aus, die wiederum die Gesellschaft total veränderten.

      Die Menschen im Mittelalter bezeichneten Ihr Zeitalter als das überlegene aetas christiana (“christliches Zeitalter“), das mit der Geburt Christi begann und erst mit dem Jüngsten Tag enden sollte. Die Gesellschaft war stark von der Kirche geprägt, technischer Fortschritt wurde unter dem Gesichtspunkt des Glaubens betrachtet. Die zahlreichen Kirchen, die in dieser Zeit entstanden, beweisen, dass die Menschen auf keinen Fall ungebildet waren. Zurück zum Projekt: Für uns war es zunächst schwierig, sich den Alltag im Mittelalter vorzustellen. In Museen erkennt man zwar, wie die Küchen aufgebaut waren, auch dass diese entsetzlich verrußt waren, aber wie die Menschen kochten, war kaum nachvollziehbar.

      Die Herde des frühen Mittelalters waren kniehohe gemauerte Platten, auf denen das Feuer vermutlich ständig brannte. Das Feuer diente der Beleuchtung, denn die Räume hatten nur kleine Fenster. Sicher wurden viele Speisen zumindest im Sommer im Freien zubereitet. Über den Herden gab es Bratspieße und Töpfe, die an Ketten aufgehängt waren. Diese waren aus Eisen, Bronze oder Kupfer. Auch Keramiktöpfe waren im Einsatz. Vermutlich standen auch hölzerne Fässer in den Räumen und Körbe. Teilweise kochte man auch in Töpfen, die neben dem Feuer standen und regelmäßig gedreht wurden. Die Küchen in den Museen wirken immer eigentümlich leer. Im Mittelalter waren zahlreiche Menschen darin beschäftigt. Auch dürften Ställe mit Kleinvieh und Becken mit Fischen darin gewesen sein. Man weiß von abschließbaren Schränken und Truhen, in denen Mehl und Brot gelagert wurden. Gewürze waren meist in einem separaten Raum unter Verschluss. In vielen Küchen gab es Hunde, die in einer Art großem Hamsterrad für den Antrieb des Bratspießes sorgten. Auch die heiße Luft, die über dem Herd aufstieg, wurde, zum Teil für den Antrieb des Spießes verwendet. In der Regel mussten aber Dienstboten der unteren Ränge diesen Spieß drehen. Hunde und Katzen waren in den Küchen keine Seltenheit, sie hielten Ratten und Mäuse fern, dienten also dem Schutz der Lebensmittel. Der über der Feuerstelle aufsteigende Rauch wurde genutzt, um darin Würste und Fleisch zu räuchern. So bewahrte man diese Lebensmittel vor dem Verderben, denn Kühlungen gab es noch nicht.

      Typische Gegenstände in der mittelalterlichen Küche waren Spieße, Bratroste, Töpfe, Mörser mit Stößel, Reiben, Fässer, Körbe, Lederbeutel und ein Blasebalg um das Feuer anzufachen. Wenn es nach unserer Fantasie gegangen wäre, hätten wir alles in unseren Küchennachbau gepackt, was es in den Küchen gab. Aber wir haben uns für eine Art Schaukasten entschieden. Eine Szene, die in der Nähe des Herdes stattfindet. Die Ställe und das Fischbecken sind nicht zu sehen. Der Betrachter der Szene steht also mitten in der Küche und schaut zum Herd.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCA5PC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5i