Bis zu diesem Datum war die Anwendung von DIN 18800-7 und der Nachweis nach alter Herstellerqualifikation noch möglich, setzte aber dann zwingend eine Bemessung nach DIN 18800:2008 [K1, K2] voraus.
Zu 1.5.3
Für Tragwerke mit verformbaren Anschlüssen ist ggf. bei der Schnittgrößen- und Verformungsberechnung der Tragwerke auch die Steifigkeit der Anschlüsse selber zu berücksichtigen, Hinweise dazu sind zum Beispiel in EN 1993-1-8 Kapitel 5 gegeben.
Gelenktragwerke sind auch solche Tragwerke, bei denen rechnerisch ein Gelenk, also keine Übertragung von Momenten, angenommen wird.
– Tragwerke mit verformbaren Anschlüssen, bei denen die wesentlichen Eigenschaften der zu verbindenden Bauteile und ihrer Anschlüsse in der statischen Berechnung berücksichtigt werden müssen;
– Tragwerke mit steifen Anschlüssen, bei denen nur die Eigenschaften der Bauteile in der statischen Berechnung berücksichtigt werden müssen;
– Gelenktragwerke, in denen die Anschlüsse nicht in der Lage sind, Momente zu übertragen
1.5.4 Tragwerksberechnung
die Bestimmung der Schnittgrößen und Verformungen des Tragwerks, die im Gleichgewicht mit den Einwirkungen stehen
1.5.5 Systemlänge
Abstand zweier benachbarter Punkte eines Bauteils in einer vorgegebenen Ebene, an denen das Bauteil gegen Verschiebungen in der Ebene gehalten ist, oder Abstand zwischen einem solchen Punkt und dem Ende des Bauteils
1.5.6 Knicklänge
Länge des an beiden Enden gelenkig gelagerten Druckstabes, der die gleiche ideale Verzweigungslast hat wie der Druckstab mit seinen realen Lagerungsbedingungen im System
1.5.7 mittragende Breite
reduzierte Flanschbreite für den Sicherheitsnachweis von Trägern mit breiten Gurtscheiben zur Berücksichtigung ungleichmäßiger Spannungsverteilung infolge von Scheibenverformungen
1.5.8 Kapazitätsbemessung
Bemessung eines Bauteils und seiner Anschlüsse derart, dass bei eingeprägten Verformungen planmäßige plastische Fließverformungen im Bauteil durch gezielte Überfestigkeit der Verbindungen und Anschlussteile sichergestellt werden
1.5.9 Bauteil mit konstantem Querschnitt
Bauteil mit konstantem Querschnitt entlang der Bauteilachse
1.6 Formelzeichen
(1) Folgende Formelzeichen werden im Sinne dieser Norm verwandt.
(2) Weitere Formelzeichen werden im Text definiert. Anmerkung: Die Formelzeichen sind in der Reihenfolge ihrer Verwendung in EN 1993-1-1 aufgelistet. Ein Formelzeichen kann unterschiedliche Bedeutungen haben.
x-x | Längsachse eines Bauteils; |
x-y | Querschnittsachse; |
z-z | Querschnittsachse; |
u-u | starke Querschnittshauptachse (falls diese nicht mit der y-y-Achse übereinstimmt); |
v-v | schwache Querschnittshauptachse (falls diese nicht mit der z-z-Achse übereinstimmt); |
b | Querschnittsbreite; |
h | Querschnittshöhe; |
d | Höhe des geraden Stegteils; |
t w | Stegdicke; |
t f | Flanschdicke; |
r | Ausrundungsradius; |
r 1 | Ausrundungsradius; |
r 2 | Abrundungsradius; |
t | Dicke. |
P k | Nennwert einer während der Errichtung aufgebrachten Vorspannkraft; |
G k | Nennwert einer ständigen Einwirkung; |
X k | charakteristischer Wert einer Werkstoffeigenschaft; |
X n | Nennwert einer Werkstoffeigenschaft; |
R d | Bemessungswert einer Beanspruchbarkeit; |
R k | charakteristischer Wert einer Beanspruchbarkeit; |
γ M | Teilsicherheitsbeiwert für die Beanspruchbarkeit; |
γ Mi | Teilsicherheitsbeiwert für die Beanspruchbarkeit für die Versagensform i; |
γ Mf | Teilsicherheitsbeiwert für die Ermüdungsbeanspruchbarkeit; |
η | Umrechnungsfaktor; |
a d | Bemessungswert einer geometrischen Größe. |