Beate Helm

Psychologische Astrologie - Ausbildung Band 15: Karmische Astrologie


Скачать книгу

dem vorliegenden Buch in der Medizin gebräuchliche Begriffe wie Heilung, Therapie oder Diagnose verwendet werden, so ist dies nicht im Sinne der Schulmedizin und des Heilpraktikergesetzes, sondern im auf den seelisch-geistigen Bereich übertragenen Sinn zu verstehen.

      Dank

      Mein Dank gilt in der Astrologie sehr vielen Autoren, die mich in den letzten 30 Jahren inspiriert haben. Eingestiegen bin ich mit Wolfgang Döbereiner. Am meisten beeinflusst hat mich immer wieder Peter Orban.

      Besonders danke ich meinen Eltern Karl und Irene und meinen Geschwistern Uwe und Claudia, die auf meinem sehr unkonventionellen Lebensweg immer fest an meiner Seite standen.

      Karmische Astrologie

      Die karmische Astrologie startet den Versuch, im Horoskop Kräfte, Eigenschaften und Verhaltensweisen aus früheren Inkarnationen zu erkennen.

      Ist das Potenzial des Menschen Ausdruck und Folge früherer Leben, so muss eigentlich das gesamte Horoskop karmischer Natur sein. Der Schwerpunkt bei der Deutung karmischer Faktoren in der psychologischen Astrologie liegt aus Erfahrungswerten heraus jedoch auf den Aszendenten und Mondknoten.

      Karma soll dabei nicht eine Bestrafung oder Belohnung aufgrund früherer Taten bedeuten, also die Wertung: "sind wir dieses Mal schön artig, wird uns das nächste Mal ein freudvolles Leben kredenzt", sondern es spürt den roten Faden heraus, der die Gesamtpersönlichkeit ausmacht und der sich jedes Mal nur in den verschiedensten Formen wiederholt. Dieser rote Faden wird durch den Aszendenten und die Besetzung des ersten Hauses symbolisiert. Das restliche Horoskop ist die Bühne, auf der dieses Mal die unsterbliche Seele ihre Aufführung machen wird. Die Konstellationen mögen ihren Ursprung in vergangenen Tagen und Leben haben, doch das muss jeder bei sich in individueller Weise finden (z.B. mit Hilfe von Rückführungen oder Karma-Arbeit). Ich möchte darüber nicht spekulieren.

      Die Ausarbeitung früherer Inkarnationen steht auch nicht im Mittelpunkt der psychologischen Astrologie. Was hier bei der karmischen Betrachtung wesentlich ist, sind wie gesagt 1) der Aszendent und erstes Haus als Symbol für die immerwährende Seele des Menschen und 2) die Mondknoten, die aufzeigen, in welche Richtung die Ursubstanz des Menschen sich in dieser Inkarnation entwickeln sollte, um bestmöglich zur Entfaltung zu gelangen, und welche Kräfte sie dabei fördern oder durch Spannungsaspekte reizen, zwingen und antreiben (harmonische und disharmonische Aspekte zum Mondknoten).

      Weitere astrologische Karmafaktoren wie Glückspunkt und rückläufige Planeten sowie karmische Beziehungen werden am Ende der Kurseinheit kurz angesprochen.

      Der Aszendent – Widder bis Fische / Das 1. Haus

      Der Aszendent und die Planeten des ersten Hauses stellen nicht nur in dieser Inkarnation, sondern in der Gesamtheit der Daseinszeiten des Menschen die Grundsubstanz, die energetische und körperliche Basis für sein Hiersein dar.

      Daher muss er, will er in die Tiefen seiner Seele, seiner Ursprünglichkeit sehen, sich dieser Grundenergie in intensivster Weise zuwenden und sie durchdringen. Damit gelangt er immer näher in die Geborgenheit seines Grundwesens, das er auch in der jetzigen Inkarnation wieder zum Ausdruck bringen soll und will. Dafür stehen ihm die Planetenkräfte seines Horoskops zur Verfügung.

      So gesehen (ein Vorschlag unter vielen) stellt jedes Leben eine Neuauflage der verfügbaren Grundsubstanz in ihrer vielfältigen Umsetzungsmöglichkeit dar, trägt quasi ein neues Mäntelchen, ein neues Gesicht, nimmt eine andere Gestalt an dessen, was unsere Ewigkeit, unsere Seele ausmacht, unseren immerwährenden Anteil an der endlosen Gemeinschaft aller Daseinsformen.

       Aszendent Widder

      Die Basis besteht aus einem lautstarken, rüpelhaften Kampfschrei. Man stelle sich Rambo mit seinem Buschmesser im Urwald vor, wie er sich wutentbrannt aufgrund der vielen Büsche und Äste, die er zuerst durchschlagen muss, um weiterstürmen zu können, mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper vorwärts kämpft.

      Immer in Bewegung, von höchster Triebhaftigkeit verwöhnt und rasch in Aktion und Handlung geht er dynamisch und voller Frohgemut durchs Leben, einem kleinen Kinde gleich, das seinen Kopf mit direkter Gewalt durchsetzen möchte, und dem man deshalb nur ganz schwer böse sein kann für seine Unternehmungen.

      Schnell steigt ihm die Galle, wenn es nicht in seinem Tempo voran geht oder er in seiner Kampfeslust gebremst wird. Er braucht absolut freie Bahn, um sofort und ohne einen Gedanken zu verlieren, seine Bedürfnisse zu stillen und seinen völlig geraden Weg zu gehen. Böse Zungen könnten ihm dabei Rücksichtslosigkeit und überschäumende Aggressivität unterstellen.

      Widder symbolisiert die unkanalisierte Urkraft im Menschen, die diesem Horoskopeigner als Grundlage für sein gesamtes Wesen dient und die stets weiterentwickelt werden kann von der blanken Aktivität um der Aktivität willen bis zur Hingabe dieser Energiekraft an eine höhere Aufgabe, zuletzt an jedermanns Form der göttlichen Führung, die dann durch diesen Menschen wirkt und handelt, ohne dass er sich mit seinem egohaften Ansinnen noch einmischt.

       Aszendent Stier

      Hier wird es gemütlich und ruhig. Man sitzt feist in seinem Sessel und freut sich ohne Überschwang über seine Güter und Besitztümer, seine Einschreibungen im Grundbuch und das abbezahlte Häuschen. Dank eines langjährigen Routinejobs ist auch die Rente gesichert und es bleibt nur noch darauf zu warten, dass seine Reichtümer gute Zinsen tragen.

      Aus dieser bequemen Position heraus wird voller Lust geschlemmt und man lässt sich verwöhnen, wird sich zurückgelehnt und ein Schlaraffenland geschaffen, in dem einem nach dem arbeitsreichen Tag die köstlich angerichteten Leckereien entgegenfliegen und satt machen, auffüllen, noch fetter machen, so fett, dass man sich nicht mehr bewegen kann. Böse Zungen unterstellen hier gerne Sturheit, mangelnde Flexibilität und Geiz.

      Stier symbolisiert eine tiefe Erdverbundenheit, Wärme, Bodenständigkeit und Versorgung mit Nahrung auf allen Ebenen. Nachdem er lange genug seine Sicherheit in der reinen Materie und seinen Genuss in allem Essbaren gesucht und gefunden hat, kann er lernen, sich in seinem inneren Reichtum sicher zu fühlen und die Gaben, die ihm das Leben unentwegt bietet, in jedem Moment des Lebens bewusst wahrzunehmen und uneingeschränkt zu genießen, ohne mit seinen persönlichen Gelüsten und Sicherheitsbedürfnissen störend dazwischen zu stehen.

       Aszendent Zwillinge

      Unter diesem aufgehenden Zeichen wird die Quasselstrippe par excellence geboren und in einen Zyklus hinausgeschickt, um Geist und Sprache aufzunehmen in allen Variationen und genauso schnell wieder abzugeben, im ständigen Austausch zu sein.

      Die eigene Beteiligung ist nicht gefragt, nicht gewünscht und auch nicht vorgesehen. Die Worte sollen in neutraler Form, ohne ihnen eine eigene Farbe zu verleihen, ohne sie zu verfälschen an den Nächsten vermittelt werden, wie wenn man einen Ball leicht beschwingt auffängt und wieder weiter wirft. Böse Zungen reden hier von Oberflächlichkeit und Sprunghaftigkeit.

      Zwillinge symbolisiert geistige Offenheit, Flexibilität und Austauschfreude. Dabei können Klatschgeschichten, neueste Informationen, Sachthemen aus der Umgebung oder die reine Intuition aus überpersönlicher (göttlicher) Hand aufgenommen und an die Mitmenschen weitergegeben werden.

       Aszendent Krebs

      In dieser Grundsubstanz liegt das empfindsame, weiche und sanfte Seelchen verborgen, das sich anlehnen möchte, aber auch selbst die Fähigkeit besitzt, sich und anderen Geborgenheit zu schenken.

      Heim, Familie und Innenwelt sowie der Austausch von Zärtlichkeit und Gefühlen stehen im Mittelpunkt dieses Wesens. Es fällt schwer, aus dieser inneren, innigen Welt hinauszublicken, sondern man zieht sich lieber in seine heimischen, vertrauten Gefilde zurück. Daher zählt auch die Fürsorge für sein