Erhard Schümmelfeder

DER SATZBAU VON BABYLON


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hard Schümmelfeder

      DER SATZBAU VON BABYLON

      Wirrtuose Flunkergeschichten, bei denen sich die Balken biegen

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       WEGBESCHREIBUNG

       GOETHE IM HIMMEL

       MEIN APFEL AUS NACHBARS GARTEN

       DENKANSTÖSSE DES LEBENS

       BRAINSTORMING FÜR (M)EINE GRABREDE

       DIE X-REFORM

       AUS DEM PAPIERKORB EINES ÜBERSETZERS

       PATCHWORK-SÄTZE REISENDER ZEITGENOSSEN

       DER SATZBAU VON BABYLON

       IRDISCHE MÖGLICHKEITEN

       ENDSTATION

       Impressum neobooks

      WEGBESCHREIBUNG

      Ich bin keinesfalls ein Geizkragen,

      wie manche Leute von mir sagen.

      Ich leihe gerne und auch reichlich.

      Das ist für mich selbstverständlich.

      Allen, die von Geldnot betroffen,

      steht mein Haus auch sonntags offen.

      Wer mich sucht,

      wird mich finden.

      Meine Heimatstadt heißt B.

      Man erreicht sie über W.

      an der neuen Autobahn.

      Aber da kann man sich leicht verfahrn.

      Ist man in der Stadt,

      biegt man gleich links ab.

      Dann bis zur Ampelanlage

      und sofort wieder links rein.

      Bis hierher: Keine Frage.

      Nächste Kreuzung rechts rum.

      Das ist ne Abkürzung.

      Beim Kreisel biegt man wieder links ein.

      Man kann auch rechts fahren

      oder geradeaus ins Zentrum rein.

      Nach der nächsten Ampel

      die dritte Straße rechts

      auf keinen Fall befahren,

      denn dort lauern Gefahren.

      Die vierte Abzweigung

      wäre eine gute Lösung,

      aber wegen der Umleitung

      - Vorsicht Baustelle! -

      erwartet einen die Hölle.

      Also nimmt man die 5. Straße

      und biegt dort links ab,

      fährt aber sofort wieder rechts

      in den Kreisverkehr,

      das ist nicht weiter schwer.

      Schwer wird es in der Ruhezone,

      denn die ist nicht ohne.

      Am Ende der Gasse steht links

      so ein – ein – ein Dings.

      Dort fädelt man sich ein

      in den Feierabendverkehr –

      Beziehungsweise: Nein, nein –

      Das wäre doch zu schwer.

      Also: Kommando zurück.

      Man kann mit etwas Glück

      auch durch die Kastanienallee –

      ach ne –

      Das ist ne Sackgasse.

      Gott, wie ich die hasse!

      Noch mal: Man fährt wieder links,

      nicht rechts in die Einöde,

      das wäre doch zu blöde.

      Einfach geradeaus zum Ortsende,

      wo man den Wagen wende.

      Dann geht’s zum Stadtinnern,

      wie wir uns jetzt erinnern.

      Schnurstracks bis zum ZOB

      und weiter im Galopp.

      Erste Ampel links,

      dann rechts,

      Kreisverkehr,

      wieder links,

      und sofort rechts:

      Sonnenscheinstraße.

      Dort steht ein Haus, hellgelb.

      Das ist es nicht.

      Mein Haus steht daneben.

      Dunkelgelb. Nummer Sieben.

      Langer Rede kurzer Sinn:

      Man kommt wirklich ganz leicht hin.

      Dabei fällt mir ein:

      Mit Navigationssystem

      wäre die Suche kein Problem

      und auch sehr bequem ...

      Aber wer ein solches besitzt,

      ist, wie mir scheint, auch recht gewitzt.

      ER könnte es samt Auto

      gewinnbringend verkaufen,

      müsste nicht fahren, nicht laufen,

      müsste auch nicht bei mir betteln

      und sich unnötig verzetteln.

      ER könnte mir sogar was leihen.

      Das wäre zu schön - und zum Schreien.

      GOETHE IM HIMMEL

      Als der Dichterfürst Goethe in den Himmel kam, ärgerte er sich über den Heiligen Petrus, weil dieser ihn nicht sogleich erkannte und mit „Herr Walther von der Vogelweide“ ansprach.

      Bei einem Nachmittagsspaziergang durch den sonnigen Paradiesgarten trafen Goethe und der Heilige