Reiner F. Silberg

Lachen mit FRED B.


Скачать книгу

tion id="ubb05958a-0385-5746-b63a-0fe948b19270">

      Reiner F. Silberg

      Lachen mit FRED B.

      Humoristische Geschichten

      Dieses eBook wurde erstellt bei

Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Der Möbeltransport

       Die Fahrradtour

       Der Albtraum

       Fred kommt auf den Hund

       Fred in Russland

       Fahrschule

       Fred kauft sich ein neues Auto

       Autotour nach Tschechien

       Fred wird Segelflieger

       Fred fährt zur Kur

       Fred in Prag

       Fred auf Arbeit

       Fred erinnert sich an seine Lehrzeit

       Fred will eine Frau

       Fred in der Irrenanstalt

       Epilog

       Impressum

       Kapitel 1

      Gelangweilt sah ich eines Tages vom Balkon. Was ich sah, war nicht viel. Aber es war der Ansatz, darüber eine kleine Geschichte schreiben zu wollen. Es war die Geburtsstunde für „Fred B.“

       Der Möbeltransport

      Ich stand auf dem Balkon, hatte Langeweile und war begeistert, als sich vor meinen Augen ein Szenario abzuspielen drohte, dass viel Spaß versprach. Ich griff mir eine Flasche Bier und putzte die vergilbten Gläser meiner Brille. Die Darsteller da unten konnten beginnen:

      Aus einem Hauseingang trat eine kleine Gruppe Männlein, die den offensichtlichen Auftrag hatte, Mobiliar in das gegenüber befindliche Haus zu tragen. Es waren Helfer einer Familie, die gerade ihre Wohnung wechselte. Für die kurze Transportstrecke bedurfte es natürlich keines größeren Fahrzeuges. Ein kleines Handwägelchen und die eigenen vier bzw. fünf Glieder erschienen den Beteiligten als ausreichend. Nun kommt es im Leben sowieso immer anders, als es die Planung vorsieht. Zwei Männer - ein kleiner Dicker und ein langer Dünner - erschienen nach Passieren der Haustür im Sichtfeld. Das Handicap war nicht der Schrank, den die Beiden sozusagen von A nach B tragen zu wollen vorgaben, sondern ihre unterschiedliche Größe. Wie sich aber im Verlaufe des zum Scheitern verurteilten Unterfangens herausstellte, gab es einen weit wichtigeren Grund, aus dem alles ein einziges Dilemma wurde. Zunächst aber verursachte die unterschiedliche Körpergröße der beiden ungelernten Möbelträger ein bedrohliches Schaukeln des obendrein wackligen Schrankes. Der eine gab dem anderen lautstark kund, dass er es satt habe, sich zum Pavian der Wohngegend zu machen. Das war gut gesagt, denn es wurde zwar kein Pavian ersichtlich, aber etwas Ähnliches nahte bereits im Hinterland des Geschehens. Und zwar in Form einer älteren Dame, die von einem kleinen Wadenbeißer - ein Minihund - zum Gaudi der Fußgänger Gassi geführt wurde. Dem kleinen Hundekerl war das Hinterherzerren seiner Herrin auf Dauer nicht die Erfüllung, er konzentrierte sich mit blitzenden Augen auf die beiden komischen Gestalten, die vor ihm versuchten, unbeschadet ein bedenklich schwankendes Ding umher zu tragen. Die Hundeleine spannte sich surrend, gurgelnde Laute drangen von unten nach oben und die Dame musste achtgeben, nicht in den Straßenkot gerissen zu werden. Der Inhalt meiner Bierflasche zischte in engen Abständen meine Kehle hinunter und drohte, alsbald zu enden. Angesichts der sich entwickelnden, hervorragend humoristischen Situation, lief ich Gefahr, eine Trockenperiode meiner Kehle durchstehen zu müssen. Die Zeit war zu kostbar, um sie mit der Akquise einer neuen Flasche Bier zu vergeuden.

      Die Spannung stieg, als zunächst nur ich von meinem Hochsitz aus ahnte, was kommen könnte. Die Schrankträger waren mit sich und dem Schrank beschäftigt, die Dame hatte Mühe, ihren kleinen Hund, der nun sehr aggressive Töne von sich gab, dessen Pfoten beim Vorwärtsdrängeln Dreck nach hinten schleuderten, im Zaum zu halten. Sie musste Obacht geben, über ihr geliebtes Schoßhündchen nicht gänzlich die Kontrolle zu verlieren. Dieses kleine Tierchen war nämlich gerade im Begriff, sich in ein rasendes Ungeheuer zu verwandeln. Die Zeichen der Darbietung standen auf Sturm. Es ging los: Der hinten laufende Schrankträger hatte keine Chance. Er hörte hinter sich, ganz nahe, ein gurgelndes Röcheln, Scharren und Knurren. Es ist nachzuvollziehen, dass dem armen Manne aus der Sicht der Unwissenheit - er sah ja die ganze Zeit immerfort nur die wurmstichige Schrankwand vor sich - die vorgebrachten gefährlichen Laute, nur als das Angriffsgeschrei einer beißwütigen Kreatur deuten konnte. Dieser Gedanke konnte nicht zu Ende gebracht werden. Der kleine Wadenbeißer, der in seinem Wesen nun endgültig in eine Kreuzung aus Reiswolf und Blutgeier konvertiert war, riss sich vollends von der kreischenden Dame los, zerrte den Hundezwirn hinterher und konnte nun endlich seine messerscharfen Zähne in die haarigen und entblößten Krampfadern des gepeinigten Männleins schlagen. Der Transportmann trug kurze Hosen und ihn ereilte die Vorahnung, dass seine Waden und danach auch seine anderen Extremitäten auf der Stelle aufgefressen werden. Er warf völlig entnervt den Schrank von sich und ging akustisch explodierend seiner Wege. Nun muß der Leser sich vergegenwärtigen, dass der Vordermann von den Vorgängen, die sich hinter ihm entwickelten, nicht viel mitbekam. Er sah sich plötzlich auserkoren, den Schrank alleine tragen zu müssen, weil sein Spannemann hinten einfach zu dämlich für seine Aufgabe sei. Der Vordermann, der lange Dürre also, war ein Kämpfertyp. Sekundenlang jonglierte er den großen Schrank und glaubte fest daran, physikalische Gesetze zu seinen Gunsten aushebeln zu können. Daraus wurde aber nichts, denn der Schrank zog ihn einfach nach hinten und zerplatzte auf der Fahrbahn. Und mitten in dem Bretterhaufen nahm nun der Vordermann, also der lange Dünne, sein Bad in der Menge. Mittlerweile hatte aber die Dame, die nun endlich ihr geiferndes Reptil eingefangen hatte und kurz vor dem Dilemma eines Nervenzusammenbruches stand, restlos die Fassung verloren. Sie disziplinierte nicht ihren kleinen Psychopaten, sondern beschimpfte mit übelsten Ausfällen die verhinderten Schrankträger. Sie kreischte wie Verona Feldbusch und verblüffte die anwesende Gafferschar mit der vorgetragenen These, ihr Schoßhündchen sei unschuldig wie die liebe Daisy des leider verblichenen Herrn Mooshammer. Der angenagte Mann habe durch entblößen seiner schwieligen Waden mit diesen unappetitlichen Krampfadern den armen Hund provoziert. Mittlerweile hatte sich aber der andere Transportspezi vom Bretterstapel befreit. Sein Feindbild war zunächst so aufgebaut, dass sein Spannemann ein Blödmann sei. Dahingehend erwiesen sich seine lautstark vorgetragenen Argumente aber als falsch. Der angefressene Kumpan,