Carola Hipper

Clockwise - Reise durch Traum und Zeit


Скачать книгу

begann zu grübeln. Kaum eine halbe Stunde war vergangen, da hörte Emma ihre Mutter rufen. Sofort sprang sie auf und lief die Treppe hinab. Die Eltern warteten im Wohnzimmer. Mit den allerschlimmsten Befürchtungen betrat das Mädchen den vom winterlichen Sonnenschein hell erleuchteten Raum. Titus Clock deutete auf einen Stuhl und gebot seiner Tochter, sich zu setzen. Kaum hatte Emma Platz genommen hatte, begann er ohne Umschweife zu sprechen:

      »Mein Kind, wir müssen dir etwas mitteilen, das auch dich betrifft. Die Entscheidung ist uns sehr schwergefallen. Aber die Angelegenheit duldet keinen weiteren Aufschub, und daher ist es an der Zeit, dir die Wahrheit zu sagen. Deine Mutter und ich haben einvernehmlich beschlossen, uns für eine Weile zu trennen.«

      Emma sah erst ihren Vater, dann ihre Mutter entgeistert an. Elizabeth Clock blickte zu Boden. Schließlich sagte sie mit einem tiefen Seufzer:

      »Emma, du mußt wissen, daß wir uns schon seit längerem nicht mehr verstehen. Wir haben diese undankbare Entscheidung immer und immer wieder vor uns hergeschoben, aber glaube mir, meine Kleine, es ist sicher das Beste für uns alle, wenn dein Vater und ich von nun an getrennter Wege gehen. Und für dich, mein Schatz, wird sich diese Lösung auch ganz bestimmt als gut erweisen, davon sind wir überzeugt.«

      Emma saß wie erstarrt auf ihrem Stuhl. Nun ergriff ihr Vater das Wort:

      »Deine Mutter wird im Frühjahr zu einem Kongreß in die Vereinigten Staaten reisen. Ich werde sie begleiten. Vielleicht ergibt sich währenddessen die Gelegenheit zu einem Neuanfang für uns beide. Sollte allerdings auch dieser letzte Versuch ebenfalls scheitern, so werde ich von Chicago aus direkt nach Schottland fliegen. Ich werde also möglicherweise nicht mehr nach Deutschland zurückkehren.«

      »Aber du kannst deinen Vater selbstverständlich jederzeit in Schottland besuchen«, ergänzte Emmas Mutter hastig.

      »Habe ich etwas falsch gemacht?« fragte das Mädchen zaghaft.

      »Aber nein, mein Liebling! Dein Vater und ich haben, jeder für sich, einige Fehler begangen, die mit der Zeit dazu führten, daß wir uns auseinandergelebt haben. Niemand außer uns beiden trägt dafür eine Schuld«, sagte Emmas Mutter sanft. »Es ist nun einmal geschehen. Damit du aber unsere ewigen Zankereien nicht länger ertragen mußt, haben wir uns überlegt, daß dir ein Ortswechsel sicher gut täte. Also darfst du deine Großmutter in Rumänien besuchen. Ist das nicht aufregend?! Dort, in Transsylvanien, wirst du zunächst für ein paar Monate, vielleicht sogar ein ganzes Jahr lang, die Schule besuchen. Das wird sicher wunderbar: ein neues Land, andere Menschen – und Grandma Tallulah freut sich sehr auf deinen Besuch!«

      »Ich erinnere mich nicht an sie«, sagte Emma kleinlaut.

      »Das ist nicht weiter verwunderlich. Immerhin warst du noch ein Baby, als deine Grandma dich das letzte Mal gesehen hat. Sie wird sich über das Wiedersehen mit dir ganz bestimmt sehr freuen!«

      »Ich muß doch hier zur Schule gehen.« Zwei winzige Tränen liefen stumm über Emmas schmale Wangen. Ihre Verzweiflung war offenkundig. Dennoch verzog sie keine Miene. Eine starre Blässe stand über Emmas Gesicht, doch hinter den leicht geröteten Augen pulsierte dieselbe schreckliche Vorahnung, die sie in der Vergangenheit stets als einen bloßen Traum verkannt hatte.

      »Den Schulwechsel haben wir bereits organisiert. Es ist alles gut geregelt«, erklärte Titus Clock. »Du wirst ein rumänisches Internat besuchen.«

      »Kann ich Pepperoni mitnehmen?« fragte das Mädchen verstört.

      »Nein. Die Katze bleibt hier!« antwortete ihr Vater langsam. »Deine Großmutter besitzt irgendeinen exotischen Raubvogel, der sich ganz sicher nicht mit Katzen vertragen würde.«

      »Es geht leider nicht, Schatz. Aber deinen kleinen Kaktus, den kannst du gern mitnehmen«, ergänzte Emmas Mutter rasch. »Sieh mal, Emma, so ist es wirklich das Beste für dich«, fügte sie besänftigend hinzu.

      »Woher willst du das wissen?« fauchte Emma zurück. »Du bist ja sowieso nie zu Hause!« Mit diesen Worten sprang sie vom Stuhl auf und rannte aus dem Zimmer.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAXC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDzSgda KUdaxNkLuxQpy1Ncc0qigoVgKbgUrCmkU0BIAKTGKaCcUopgKRTcYp+R6imsRnrQISjtRRQgG4qQ UgFOwfShgIaVOKQ0ppIYrGm5JpO/NOGKYDCpIoVcVJnI6Uh6UAJSE4pMknpTsetBLEByaUtxRhR3 FJigQ2lFBGDQKAFp4NNpM0FDy9ND4pQuaay0AKHppfmnhM00pz0oJsANJ1NPC00j0oCwBadspFPr UmRjqKAG7eKYRUhNM57igBU6UA80DgU3ndQNEhPFMA+Y07tSD71BaY0rzUinAFGMmkbOOhoJY4tU ZFNyc1KBQQhBwppmc05vSmgYoGKF704UgNKaACjNIOtJzmgLikZpFXBp3amlsVLGmSdqaRTFfil3 Ui0xQKXOKQNS4zVCEB5p+6mY5oIpgO2ikwKbk0ZoIFzQTxTc0HpQAbqUc0gFSKvPSgBhHFNqVhio t2DQDDmjJzTxz2pSuTQTYQHijdxSkUwjmgY4GmnrSrjvQ2KBoAaQUc07FAxe2KYRilzSE5oJaANi jcc0oxRxmgEOBJoNAIoNAxrHGKTdxQwzik2nHSmAoOacw4pi8GpOMUwsIo4pTSjpTWNILDe9OzTc H0pDmkFh4NNIpQaU49aBjAKcRgU4CggYoAaDTicikxRigYhXIpgHNLvOcU8AYoE1cGPy1Dty1Sc5 6GnKBnmgXKIq4pGPNSnGODURHfFAWsNFBNPUCkK80CEU0U5VpdooAbmnA00igUAOY8ULSE0LQApG aTGKXOKXrQAw80YpxGKSqQCAUuKUUcetACE/Limg4NPxmkKn0pgLmmNSjig4oJGFjShieKDilWgS FFKTxQaaTQWPHSmnrSjOKYwOaQDhig00A04CgBuOaUrkUY5pScUwI8YpQOaXrThigBKQdacabSAU mlLZphz6UuDQAw9acGxTtopjCgljt2aUUwA05eOtMaHGkpSRjrSUDDOKTdzSkU3FIB3UUgFB4poJ oAkI4qPNO3UAZoACOKZinsOKbtPoaAHqKUimAkU7dyKAExSEZFSGmHigQgWlxigGhskdKAENIBSg Gl6UAGKTpSk03n0oADSgUAU7acdDQAlGaQ5pBnPSgB2KMGlFSMR2xQBDk0ooJ56UCgBDSjgUd6Sm gFxzSEU4Cg0AMxk08AYpuM07aaAEJApMA0hXnmjBFADxxSk0we9KaAFPSm0p6UAH0oAU0A0rU0Hm gYGk7UppBQIUCginDFIcUAMA5pSOlLinYoExgFL2pTTTQITvT1OKaB7Upz6GgaHE5puOaVacRQUN pDS0GgljAOafSAUvXpQIKKDx1ooAUdaRqUUGgCLFO6ClIpDTAUGlNMGc9KkHSgBKKDRQMBTiaQEe tIaBi5pCeaM03PNBI6gnFFFAADmgjAzR0pc5oAYrHNAOTTgBmmscHigB/amMOaQMc9DTutAXGGgL nmpNo70nAOMigByrQRigGkck9KBChqTNIg9aeVoAbu5p33qjIpy5A5pjEK4OaQUMx3YpRSYCijHN KtL3qVuAq9DUbnFP6U0gGrAahqTPFMC4p+BjrQAmc0dKB96lYjHWkMaTmgCkXk0+gYw0oFJ3qQYx QSxpFNPFS4GKhfrQSLR0pBTj04pjEzQeaMH3oANA0AFB604CkbrQNiCgjPNApc8UEjQKeKjyc9Ke OlIBDSgig0zaRQA8qDzSUq5pWB9KYADxQTTc8