Erfahrung wie man einen entsprechenden Trainingsplan baut, noch eine Idee davon wie und wann ich mit der Trainingsumstellung anfangen soll. Laut Informationen über das Internet, müsste es reichen, wenn man ein halbes Jahr vorher auf den Marathon hin trainiert. Auch solle man die Gesamtdistanz nur einmal im Jahr laufen - gut, wir reden hier nicht über Kenianisches Profiniveau. Den Marathon in der Zeit eines Kenianers zu laufen, wo der derzeitige Rekord bei 2 Stunden und 4 Minuten liegt ist für mich zunächst Utopie und auch kein realistisches Ziel. Wenn ich den Marathon zwischen 3 Stunden und 30 Minuten, bzw. 4 Stunden und 10 Minuten bewältige, dann ist das für mich eine enorme Leistung, noch dazu, da es mein erster Marathon sein wird. Ich weiß noch nicht wie ich mir die Kraft bestmöglich einteilen muss, was tun bei einem Tiefpunkt, kann man diesen vermeiden, etc. Fragen über Fragen und keine Antwort. Ja weit ist er, der Weg den ich mir hier ausgesucht habe, doch bin ich voller Zuversicht und Willensstärke. Ich denke mal ich werde zunächst einen Halbmarathon anstreben, das hat mir bislang jeder Läufer den ich kennengelernt habe und der schonmal einen Marathon gelaufen hat, bestätigt. Durch meine Hausärztin wurde ich zu einer Kollegin ihrerseits überwiesen, die sich mit Marathonlaufen auskennt, sie betreibt diesen Wahnsinn selbst. Sie soll nun herausfinden ob ich für diese Herausforderung überhaupt geeignet bin. Da ich durch meine vorher beschriebenen Panikattacken immer noch Probleme mit Blutdruckmeßgeräten habe, werde ich zunächst an diesem Problem arbeiten müssen. Ich habe keinen Bluthochdruck, das weiß ich jetzt sicher. Durch die damalige Situation war mein Blutdruck enorm hoch gewe-sen und wenn mir heute ein Arzt oder ich mir selbst so ein Gerät anlege, dann steigt mein Blutdruck in bedenkliche Höhen (170 zu 100). Dort bleibt der auch gut und gerne bei den Nachmessungen stehen. Da ich eine gute Hausärztin habe, konnte diese mit EKG das Problem lösen. Wenn ich Bluthochdruck hätte, könnte man dies dann an der Auslastung meiner Arterien wohl sehen, die wären dann geweidet oder sowas - ich bin auch kein Arzt, kann das nicht medizinisch korrekt wiedergeben. Fakt ist auch, dass sich ein Bluthochdruck nicht innerhalb von Minuten ständig ändert und bei der Nachmessung unter Umständen das krasse Gegenteil von dem ist was die erste Messung ergab. Um aber meine Untersuchungen nicht ständig so stressig zu gestalten und nicht jedem neuen Arzt den ich kennenlerne diese Story mit den verflixten Panikattacken erzählen zu müssen, will ich dieses Problem endlich beheben. Ich habe mir einen Blutdruckmesser gekauft und werde mich damit so lange quälen, bis es mir egal ist was er anzeigt. Wenn es mir egal ist, kann es mich nicht stressen, wenn es mich nicht stressen kann, kann ich keinen zu hohen Wert haben.
Gesagt, getan. Doch musste ich jetzt erstmal sehen, dass ich diese mistige Erkältung los werde. So eine Erkältung kann eine ziemliche Gefahr darstellen, wenn man einfach weiter trainiert. Es kann zum Beispiel zu Herzerkrankungen kommen. Ich musste also nach dem Staffelmarathon erstmal eine Woche pausieren und baute mich nun langsam wieder auf. Ich finde das Anfangs immer sehr demotivierend. Du arbeitest ewig an deinem Körper und hältst dich fit. Dann ereilt dich eine Erkältung, du liegst flach und musst praktisch wieder bei Null anfangen. Ich sage mir dann immer, ich muss langsam mit dem Training beginnen. Sobald ich aber im Sportstudio stehe oder meine Laufschuhe geschnürt habe, geht dieser Vorsatz irgendwie unter. Ich schlage los und stelle dabei fest, ich bin noch nicht so weit, der Körper kann noch nicht leisten was der Geist von ihm will. Nun setzt dein Verstand ein und er sagt dir, du musst es langsamer angehen lassen. Sicher gibt es Momente im Leben wo du dich zwingen musst, aber nicht in diesem Fall. Also mache ich langsamer und hoffe erwartungsvoll auf bessere Zeiten. Bereits 2 Wochen nach so einer Erkältung bin ich meist wieder vollständig kuriert und kann wieder mit voller Inbrunst trainieren. Dann kommt die alte Trainingslust, ja der Kampfgeist wieder zurück, die Erkältung ist abgeschlossen und es kann weitergehen. Nun gibt es zwei Eigenschaften die ich habe, welche mir mein Vorhaben nicht gerade leicht machen werden. Zum einen habe ich keine Geduld und zum anderen immer noch mit meinen vorhin beschriebenen Panikattacken zu kämpfen. Es geht hier keineswegs darum meine positiven oder negativen Eigenschaften aufzuzählen. Sollten Sie diese interessieren, fragen Sie einfach meine Frau, die kennt sich da aus. Aber eben diese beiden genannten Eigenschaften werden mir mein Vorhaben erheblich erschweren. Von dem Tag an wo ich begann an diesem Buch hier zu schreiben und wo mir erstmals der Gedanke kam einen Marathon zu bestreiten, denke ich kaum noch an etwas anderes. Ich habe dieses Ziel nun deutlich vor Augen. Über mein Fitnessstudio habe ich erfahren, dass es gut wäre sich vor solch einem Vorhaben gründlich checken zu lassen. Das sollte man aber nicht über den Hausarzt, sondern über das Sportmedizinische Institut in Frankfurt am Main abklären lassen, da die dort auf Sportler spezialisiert sind und weitaus präzisere Untersuchungen durchführen können, als dies der Hausarzt kann. Ein kleines Blutbild und ein EKG beim Hausarzt ist nicht aussagekräftig genug um abzuklären in welchen Pulsbereichen gelaufen werden sollte, wie die Sauerstoffsättigung im Blut aussieht und vorallem wird man beim Hausarzt nicht bis zum Versagen gefordert. Wer einen Marathon bestreiten will sollte in jedem Fall Top fit sein um gefährliche Risiken ausschließen zu können. Klar gibt es für nichts eine Garantie. Wenn Sie aber stark übergewichtig sind, mit dem Herz-Kreislauf-System Probleme haben oder Probleme mit dem Bewegungsapparat haben, ist ein Marathon nicht gerade das Wahre für Sie. Denn eines ist mir ganz bewußt und das sollte es jedem sein der so ein Vorhaben durchziehen will: Ein Marathon ist kein Spaziergang! Da mir genau das alles bewußt ist, habe ich auch ein wenig Angst davor, ob mir mein Vorhaben überlebend gelingen wird. Panikstörungen sind hier ein absolutes Problem, sie verfälschen nicht nur wichtige Meßdaten wie den Blutdruck, sie beeinflussen auch die Psyche des Menschen, klar, es ist ja auch eine psychosomatische Erkrankung. Also werde ich an meiner menthalen Stärke arbeiten müssen. Denn es wird der Punkt im Laufe des Marathons kommen, wo nur noch die Psyche darüber bestimmen wird ob du weiter läufst oder aufgeben wirst. Da Aufgeben nicht meine Art ist und ich das was ich mir vornehme auch schaffen will neige ich leicht dazu, mich damit unter Druck zu setzen. Daher versuche ich derzeit einen Weg zu finden, der sich irgendwo zwischen "nimm's leicht" und "bleib hartnäckig" bewegt. Ich bin schon mal glücklich darüber dass ich es geschafft habe, meine Blutdruckwerte zu normalisieren, ich habe mich langsam ans Blutdruckmessen gewöhnt. Wir schreiben heute den 17. November 2010 und nächste Woche werde ich mich im Sportmedizinischen Institut Frankfurt am Main auf Herz und Nieren prüfen lassen. Ich will versuchen ruhig zu bleiben und bei diesem Test bestmöglichst abschneiden. Wenn ich ein gutes Ergebnis erziele, so werde ich ein weiteres Stück Motivation erlangen, was mich meinem Marathonziel näher bringen wird. Außerdem erhoffe ich mir dort eine Antwort auf meine Frage, wie ich mir am besten einen sinnvollen Trainingsplan erstellen kann und worauf es ankommt. Im Sportmedizinischen Institut weiß man auf solche Fragen die Antworten. Und meine Ungeduld - ja, das ist in der Tat auch ein Problem. Ich bin jetzt natürlich ganz heiß drauf möglichst schnell los zu schlagen, will bald meine 30 Kilometer langen Läufe machen 1x pro Woche und befinde mich derzeit bei 16,5 Kilometer Maximaldistanz. Ich muss zwar mein Trainingspensum steigern aber so, dass ich dabei meine Gelenke nicht zerstöre. Denn sonst zerstöre ich mir nicht nur den Marathon sondern auch Ihnen als Leser da draußen die Freude an meinem Buch hier, es wäre dann ganz schnell alles für die berühmte "Katz". Genau aus diesen Gründen hoffe ich auf professionelle Unterstützung in dieser Sache, dass ich eine recht gute Chance habe, mein Ziel zu erreichen. Am 21.November 2010, also kurz vor meiner Untersuchung im Sportmedizinischen Institut, lief ich meine ersten 20 Kilometer. Es ging mir danach richtig gut, ich merkte lediglich meine Muskeln, was ja völlig normal ist. Schlimmer hätte ich es gefunden, wenn sich meine Gelenke beschwert hätten. Das gab mir Auftrieb, dass der Halbmarathon jetzt kein Problem mehr für mich darstellen dürfte. Ja, langsam wuchs jetzt sogar das Gefühl wieder in mir was ich früher schon einmal hatte, aber woran ich nicht mehr glauben wollte, weil ich falsch trainiert hatte und nach 10 Kilometern entsprechende Probleme mit den Gelenken bekam, dass ich wohl fähig bin, mein Ziel zu erreichen. Ich denke, dass ich mit dem richtigen Training, der richtigen Ernährung und den entsprechenden Erhohlungsphasen für den Laufsport prädistiniert bin. Das Laufen liegt mir, es macht mir Spaß und ich hatte von nun an das Gefühl, dass das Laufen bislang der einzigste Sport ist, für den ich wirklich geboren zu sein scheine. Klar werde ich begleitend neben meinem Lauftraining auch weiterhin boxen, skaten, schwimmen und radfahren, oder anderen Sportarten nachgehen, aber mich völlig barrierefrei entfalten zu können, glaube ich mich nur im Laufsport. Das Herz-Kreislauf-System gewöhnt sich schnell an die Dauerbelastung des Laufens, ebenfalls schaffen das die Muskeln. Gelenken, Bändern und Sehnen, hingegen muss man mehr Zeit widmen, sie brauchen länger um sich an diese enorme Belastung eines Langstreckenlaufes