(Pseudonym) Gottesgeschenk

Zeit des Erwachens


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      Zeit des Erwachens

      

      Gottesgeschenk

      

      

      

      

      

      

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      Zeit des Erwachens

      Gottesgeschenk

      published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

      Copyright: © 2012 Gottesgeschenk

      ISBN 978-3-8442-2113-8

      "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.

      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."

      F. Nietzsche

      Expose

      In ihrem Roman beschreibt Gottesgeschenk ihre Erfahrungen während ihres körperlichen und seelischen Entzuges von harten Drogen.

      Sind die ersten Tage wesentlich geprägt von den massiven körperlichen Erscheinungsbildern, so drängt sich in der seelischen Entzugsphase eine für sie existenzielle Frage in den Vordergrund „ Wie konnte es soweit kommen“ was hat sie so tief in die Sucht abgleiten lassen, was nährt in ihr die Sucht.

      Diese Frage wird zum zentralen Punkt, da sie ein weiteres Scheitern unbedingt vermeiden will.

      Sie sucht nach Antworten und Sie gräbt in ihren Erinnerungen- immer tiefer.

      Eine Erkenntnis reiht sich an die nächste; und wie in einem Puzzlebild setzen sich die seit Jahren tief vergrabenen und durch die Drogen verdrängten Erkenntnissen. Diese sind zutiefst schmerzhaft und Gottesgeschenk kämpft stets mit sich, nicht wieder zu Drogen zu greifen.

      Ihr eröffnet sich eine ganz spezielle Welt von Gewalt, Missbrauch und Verleugnung. Doch sie weiß, dass sie sich diesen stellen muss und während dieser Phase von Erkenntnis macht sie einen erneuten Prozess durch.

      Bis hin zu dem für Sie wohl bedeutsamsten Schritt der Erkenntnis, den Sie als Kind so nie sehen konnte. Dieser ermöglicht ihr eine neue Perspektive einzunehmen, eine für sie befreiende Sicht über ihre Selbstwahrnehmung.

      Diese ermöglicht ihr, ihr Selbstbild zu korrigieren und die Sucht in ihr loszulassen.

      Die Sucht loslassen, das war schon immer ihr Ziel. Völlig erschöpft, doch mit dem Gefühl der Hoffnung und Befreiung will sie in ihr abstinentes Leben starten.

      Das Erwachen

      Das Erwachen

      Zu Beginn möchte ich noch einige Sätze zu den damalig vorherrschenden Normen und Werten in der Pädagogik sagen.

      Das dritte Reich war zu Ende, aber in ihren Köpfen blieb der Nachkriegsgeneration Ihrer Erziehung blieben sie auf dem Stand auf dem

       Stand der Nazis, oder auch besser gesagt der schwarzen Pädagogik.

      Deren Interesse galt vorwiegend der starken Rollenverteilung von Mann und Frau und vor allem in der Pädagogik, dem Brechen des Willens des Kindes.

      Diese Form der Erziehung galt natürlich nicht mir allein, sondern es betraf eine ganze Generation.

      Ein Kind hatte zu gehorchen, sich unter zu ordnen, keinen Widerspruch zu leisten und bei Allem den Eltern zu Dienste zu sein. Auch was die weitere Lebensplanung anging. Die entschieden die Eltern.

       Vornehmlich dem erstgeborenen Sohn galt das Interesse und die bestmögliche Ausbildung.

      Individualität gab es nicht, das Gemeinwohl, die Masse war Maßstab des eigenen Status. Der erstgeborene wurde stets bevorzugt.

       Alle nachfolgenden Kindern waren zweitrangig, dienten der Zuarbeit im Haushalt.

       Für Alle galt Disziplin, Ruhe Ordnung, Sauberkeit und Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit.

       Fleiß ging über alles und das Lustprinzip war das Werkzeug des Teufels.

      Wohlbemerkt galt dies für die Kinder. Die Eltern ließen es sich mit zunehmendem Wohlstand gutgehen.

      Was die Sexualität betraf, so war es bloß den Männern gestattet sie auszuleben; Frauen oder besser gesagt Mädchen hatten keine Sexualität.

      Wurde ein Mädchen auch bloß beim geringsten „ Anlass „ erwischt, was auf sexuelle Handlungen hinweisen könnte, war sie für immer als Schlampe verpönt.

      Die Aufgabe der Mädchen war es, die Hausarbeit zu erlernen, eine gute Partie zu machen und als vollwertiges Wesen wurde sie erst anerkannt, wenn sie Mutter geworden war.

      Sie hatte kein Recht auf eine eigene Meinung, keinen eigen Lebensentwurf. Sie hatte sich anzupassen, unterzuordnen und kam in der Hierarchie der Familie an letzter Stelle. Sie hatte sich der Meinung des Ehemannes anzupassen, zu gehorchen und selbst noch im Jahre 1958

      musste sie ihren Ehemann fragen, ob sie einer Berufstätigkeit nachgehen darf Ich zumindest und alle weiblichen Vertreterinnen meiner Generation erging es so.

       war quasi gezwungen zwei Identitäten auszubilden.

       Eine die man nach außen zeigte und eine andere, die das eigentliche ICH darstellte.

      Erwischte mich meine Mutter mit einem Buch in der Hand anstatt mit dem Putztuch, presste sie mir dieses so tief ins Gesicht bis die Brille auf den Wangen sich abzeichnete und es begann weh zum Tun.

      Meine Eltern, in ihrem Denken immer noch kleine Nazis in dem so etwas wie ein Individuum nicht vorkam, gerade Mädchen nicht

      Ich war kein Wunschkind und nach der Meinung meiner Mutter, geboren um Ihr das Leben zur Hölle zu machen und Leid über ihr Dasein zu schütten.

       Die Ausgeburt des Teufels nannte sie mich immer.

      Über Ihre Ehe war sie sehr enttäuscht, doch wurde dies nie angesprochen oder dass sie Konsequenzen zog.

      Nein, Ihren Frust ließ sie an mir aus, an der Kleinsten, an der, die sich am wenigsten wehren konnte.

       Und mein Vater mischte sich nicht ein, er war froh aus der Schusslinie zu sein.

       Insgesamt gab es den Begriff des Individuums nicht.

      In der Masse hatte man aufzugehen, dies prägte ihre Gedanken und ich internalisierte sie, obwohl ich sie schon früh als krank erkannt hatte. Mir immer wieder vornahm, sie nicht in mich eindringen zu lassen, doch es gelang mir nicht. Ich internalisierte dieses kranke System, obwohl ich schön im frühen Alter die

      Gedanken hatte, dass ich mich gegen sie wehren muss, dass sie nicht in mich ein dringen sollen.

       Doch es gelang mir nicht.

       Das zeigte sich daran, dass ich Schuldgefühle hatte, entsprach ich nicht den familiären.

       Normen.

      Nach außen hin gab man sich im Wirtschaftswunderland