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CHRISTIAN BASS
DAS FENSTER ZUR WELT
Christian Bass macht das moralische Recht geltend, als Autor dieser Gedichte identifiziert zu werden.
Betrachten wir unser Leben doch einmal so, wie wir unsere Welt sehen würden, wenn wir aus dem Fenster schauen. Was sehen wir? Bilder? Sind sie bunt? Oder eher schwarz-weiß? Haben wir einen Blick für die Schönheiten dieser Welt oder gehen wir achtlos an ihnen vorüber?
Christian Bass ist Lyriker, Dichter, Denker. Er ist Schriftsteller, Reporter und Fotograf - und nicht zuletzt - Mensch. Und das "Fenster zur Welt" - nun - es ist Herzblut! Christian Bass stammt aus Hamburg und lebt auf Mauritius. Hält der Blick aus dem Fenster des Einen der Sicht des Anderen stand?
Diese Geschichte ist ein Werk der Fiktion. Namen und Personen sind das Produkt der Phantasie des Autors und jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig.
Für
Kurt Meyer
(1913 – 1995)
„In der Ruhe liegt die Macht,
die der Kraft überlegen ist!“
Christian Bass
„Die Definition von Erfolg ist Glück!“
Christian Bass
Zum Geleit
Bevor ich Sie nun in meine Seelenwelt eintauchen lasse, habe ich noch eine kleine Bitte an Sie. Nicht jedes dieser Gedichte ist autobiografisch, manche wurden aus der Inspiration geboren, die mir einige meiner Dichterkollegen und Kolleginnen schenkten.
Den größten Einfluss dabei hatte roxanneworks. Ihr sozialles Engagement war mir stets eine Quelle der Inspiration. Und auch meine Bekanntschaft mit der malaysischen Gedichtform Pantun geht auf ihr Konto. Auch die moderne Variante des Gedichteschreibens brachte sie mir näher.
Ebenso muss ich mich ganz herzlich bei Fleur de la Coeur bedanken, die mir immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stand. Sie brachte mir vieles über Metrik bei. Nicht immer gelang es mir, dies zu erfüllen, nicht weil ich mich nicht bemühte, sondern weil es manchmal in meinen Ohren einfach zu eigenartig klang. Sie trägt unter anderem auch Schuld daran, dass ich mit Tankas und Haikus in Berührung kam, die einen doch recht hohen Teil dieser Sammlung bilden.
Ganz herzlich möchte ich mich bei allen bedanken, die mit ihrer Inspiration einen großen Anteil am „Das Fenster zur Welt“ haben: Luanna, Carola Schulze, Britta Wisniewski, MysticRose und Seelenklang.
Und nun, ja nun, wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Entdecken meiner Seelenwelt!
Eine Vision. Ein Traum. Ein Leben
Ein autobiografisches Essay
Meine Vision ist es, Ihnen die Schönheit unserer Welt näher zu bringen, die das Verständnis für den Erhalt und den Schutz der Umwelt weckt und verstärkt. Ich möchte Ihnen von Begegnungen mit vom Aussterben bedrohten Tierarten erzählen, Sie an der einzigartigen Flora unserer Welt teilhaben lassen, aber auch dem Alltäglichen einen Raum widmen, um Sie entdecken zu lassen, für was sich unser Blick längst getrübt zu haben scheint.
Dies ist meine Vision, mein Traum, mein Leben.
Die Passion für die Schönheit der Natur und den Wunsch, diese für die Ewigkeit festhalten zu wollen, habe ich meinen Großvätern zu verdanken, aber auch meine Eltern haben ihren Anteil daran. Für uns Kinder gab es eigentlich nur eine regelmäßige Sendung, die wir im Fernsehen bestaunen durften. Die Sendung mit der Maus, mit ihren lehrreichen, kleinen Episoden. Ansonsten wurden viele Dokumentationen geschaut, die in mir den Traum auslösten, einmal selbst auf Entdeckungsreise zu gehen.
Besonders stark wurde dieser Traum nach der Lektüre von Rüdiger Nehbergs „Abenteuer. Abenteuer.“ So machte ich mich abseits von der Schule und ihren lästigen Aufgaben auf die Suche nach weiterem Stoff, der meine Wissbegierde stillen konnte und wurde in den Bücherregalen meines Großvaters mütterlicherseits fündig. Immer wieder versorgte er mich mit lesenswerten Büchern zu diversen Themenbereichen, aber auch abseits davon unterrichtete er mich in verschiedenen Dingen, die seine Bücher nur bedingt ansprachen oder erst gar nicht erwähnten.
Mit jedem Buch, das ich verschlang, mit jedem neuen Wissen, welches ich erlangte, wuchs in mir der Traum, einmal selbst die Vielfalt und Schönheit dieser Welt zu entdecken, meine eigenen Abenteuer zu bestehen und dann in Buchform zu veröffentlichen, oder einfach als Reportage im Geo-Magazin, welches sowohl mein Großvater als auch meine Mutter lasen. Dies war mein Traum, meine Vision. Dies sollte mein Leben werden.
Die Fotografie kam erst später in mein Bewusstsein, besonders hervorgerufen durch den Stiefvater meines Vaters. Schon immer herrschte eine Leidenschaft für Fotos in unserer Familie, unendliche Fotoalben und Kartons erzählen davon, jedoch kamen mit meinem Großvater die Gespräche über neue Kameras, die Veränderungen in Sachen Technik mit sich brachten. All dies lief abseits von mir ab, teils weil es mich nicht besonders interessierte, teils weil mein Großvater nur Englisch sprach und ich daher nichts wirklich verstand.
Seine Vorliebe für Canon hat auf mich abgefärbt, vermutlich wegen der guten Werbung. Doch selbst ohne diese Werbung hätte ich mich klar zu Canon bekannt, räume aber auch gerne ein, das Nikon nicht wirklich schlechter ist. Der Unterschied zwischen den beiden führenden Kameraherstellern ist längst enorm geschrumpft und vom Prestigeduell habe ich bisher noch nichts mitbekommen. Jeder verwendet einfach die Kamera, die er für die Beste hält und mit der er am besten zurecht kommt. In meinem Fall Canon, vermutlich durch meine Kindheit und Jugend beeinflußt, aber wer weiß das schon so genau.
Es spielt eigentlich auch keine große Rolle.
Nur langsam entdeckte ich die Fotografie. Begann mit Urlaubsfotos, eher zögerlich, da ich es hasste, vom eigentlichen Geschehen ausgeschlossen zu werden und wer sich hinter der Kamera versteckte, sah halt nur alles durch den Sucher, mies verkleinert und seiner eigenen Schönheit beraubt. Dennoch brachte es mir Spaß, hier und da ein Ereignis fototechnisch festzuhalten, besonders, da sich viele nicht gerne fotografieren ließen und der Kamera zu entkommen versuchten. Es war ein Sport und gerade diese Herausforderung gefiel mir.
Als Erwachsener ließ ich die Kamera jedoch wieder ruhen, versetzte sie sogar zeitweise in der Pfandleihe, wo meine Eltern sie auslösen mussten. Mein Leben hatte sich in einen Abwärtsstrudel verwandelt, den niemand mehr aufzuhalten vermochte. Nur manchmal brach ich aus, machte auf Familienfesten noch ein paar Fotos, ansonsten genoss ich es, mir Geschichten auszudenken, mein Leben zu träumen.
Erste Veröffentlichungen von Gedichten erfolgten, sporadisch, unregelmäßig. Ich kämpfte mit meinem Leben, einem Leben, das mich meiner Visionen beraubt hatte. Meine Träume waren allseits als unrealistisch eingestuft wurden. Selbst vom deutschen Staat, der meinen Wünschen immer wieder einen Riegel vorschub. ‚Als Brillenträger ist eine Laufbahn als Fotograf oder Kameramann leider nicht möglich.‘ ‚Ohne Mittlere Reife geht es seit letztem Jahr nicht mehr.‘ Egal, was ich versuchte, nichts war mir vergönnt und was sie mir gönnten, war von meiner Seite aus nicht erwünscht und wurde mit Mißachtung belohnt.
Ich rebellierte für diesen Traum, diese Vision, die ich längst begraben hatte, wurde zum Außenseiter, selbst in meiner eigenen Familie. Verlor mich im Alkohol und in Drogen, dachte über Selbstmord nach und genoss doch zwischendurch immer wieder die Schönheit der Natur. So sehr mir Radtouren und Spaziergänge zuwider waren, so sehr konnte ich ihnen doch etwas abgewinnen.
Es sollte Jahre dauern, bis ich mich selber kennenlernte, eine Möglichkeit fand, mit den manischen Depressionen umzugehen. Bis ich realisierte, dass die Sonne mich im Gleichgewicht hielt, auch wenn ich längst das Nachtleben befürwortete.
Die Geburt meiner Nichte brachte meine Fotografie-Leidenschaft zurück, gab mir den Willen, doch noch etwas aus meinem Leben zu machen. Ich kämpfte um einen Platz an der Abendrealschule, legte mich dafür sogar mit meiner Familie an, und dank einer guten Klassengemeinschaft und dem neuen positiven Lebensgefühl, konnte ich sie diesmal, im vierten Anlauf, sogar erfolgreich abschließen, nur um gleich darauf in mein nächstes