ein Erbe sollte mir zurück zu meinem Traum verhelfen. Ein Erbe welches mich finanziell unabhängig vom Arbeitsamt machte und mir dazu noch das Journalistikstudium an der Fernakademie ILS Hamburg ermöglichte. Mit 30 war auch mir klar, dass der herkömmliche Weg nicht mehr funktionieren würde, wogegen die Fernakademie eine Chance bot.
Mit dem Beginn des Studiums kehrte ich erneut ins Leben zurück, veränderte, was verändert werden musste, gab meine Bruchbude mit ihrer Sperrmülleinrichtung auf, erfüllte mir meinen Traum von einem Laptop und entdeckte das Internet für mich. Dazu belegte ich noch vor meinem Abschluß einen weiteren Studiengang in digitaler Fotografie. Wo meine Noten als Journalist nur mäßig und durchschnittlich waren, sammelte ich Bestnoten in Fotografie.
Nach Abschluss meines Journalisten Lehrganges wanderte ich nach Mauritius aus, kehrte Europa den Rücken und erfüllte mir den langersehnten Traum von Afrika. Nun galt es, ein Abenteuer zu bestehen, mich weiterhin dem Studium der Fotografie zu widmen und dann vielleicht sogar noch eine Diplomarbeit zu verfassen.
Meine Vision wuchs erneut in mir, mein Traum wurde zum Leben und ich genoss jede Minute davon, fing aber auch an, mir ein neues Leben innerhalb dieses Traumes aufzubauen. Ich nutze jede freie und nicht ganz so freie Minute, um alles zu knipsen, was sich der Linse meiner Kamera näherte. Vieles davon war kaum zu gebrauchen. Aber es lehrte mich auch so manches. Und aus all diesen Fotos stachen besonders die Flora und Fauna Bilder hervor, dicht gefolgt von Landschaftsfotografien, wohingegen sich bei Portraits noch eindeutige Schwächen abzeichneten.
Gleichzeitig entdeckte ich die Kunstfotografie, formte Stillleben und versuchte mich in der Werbefotografie, ließ nichts unversucht. Doch meine Leidenschaft blieb bei Flora & Fauna, also beschloss ich, diese besonders zu promoten. Mit dem Entdecken von WhiteWall begann ich über diese Online Galerie meine erste eigene Galerie zu entwickeln, wobei die cbvisions photography entstand, der ich fortan meine Zeit widmete.
Vom Gedanken bis zur endgültigen Fertigstellung dauerte es Monate. Hervorgerufen durch die wiederholte Ablehnung meiner Bilder bei WhiteWall. Enttäuscht hängte ich zwischenzeitlich die Fotografie sogar an den Nagel, spielte mit dem Gedanken, mein Studium abzubrechen und konnte mich doch nicht dazu durchringen. Nur zögerlich begann ich im Februar 2011 mit der Entwicklung einer eigenen kleinen Fotogalerie, auf der ich meine besten Bilder anbieten konnte.
Aber schon der Name wurde zum Problem, obwohl mir recht schnell die Verbindung zwischen meinen Initialen und meiner Vision einfiel. cbvisions war geboren. Doch was wollte ich damit anfangen? Was konnte ich damit anfangen?
Da ich noch keine ausgereifte Antwort auf diese Fragen wusste, begann ich mit dem Gerüst der Galerie, wählte die Vorlage von WhiteWall aus und begann, Fotos hochzuladen. Ein weiterer Lernprozess begann und ich veränderte immer wieder die Texte, lud weitere Fotos hoch, löschte einige wieder. Versuchte, etwas zu entwickeln, was meinen Ansprüchen gerecht werden würde, ohne genau zu wissen, was ich wirklich wollte.
Hin und wieder warf ich einem Blick auf andere Fotografen, insbesondere darauf, wie sie sich und ihre Werke vermarkten, wobei ich bei fast allen immer auf den Zusatz photography stieß. Nach kurzem Zögern entschloß ich mich daher, diesen Zusatz ebenfalls zu benützen und die cbvisions fotogalerie, wie sie bisher hieß, noch ein letztes Mal umzubenennen.
Und jetzt endlich passte alles, nicht nur meine Werkgruppen überzeugten mich, nein, auch meine Werbetexte hatten eine klare Aussagekraft. Zufrieden beendete ich die Galerie, nur um am Ende festzustellen, dass vieles doch noch nicht so perfekt war, wie ich es gerne hätte. Aber das würde die Zeit schon richten, dessen war ich mir sicher.
Nun begann für mich die Suche nach einer Vermarktungsstrategie, wobei mir sofort Facebook in den Sinn kam. Natürlich brauchte auch ich jetzt eine Fanseite, eine Plattform auf der ich mit anderen Fotografen, aber auch Kunden und Fotoliebhabern kommunizieren konnte, ohne denen mein Privatleben aufdrängen zu müssen. Auch wollte ich eine klare Trennung zwischen Beruf und Familie schaffen, jedoch ohne die positive Strahlkraft meines Umfeldes dabei zu verlieren. Die Fanseite von Facebook war dafür genau das Richtige.
Längst hatte ich begonnen, Kontakte zu anderen Fotografen zu knüpfen, deren Seiten zu mögen und sie lehrten mich, worauf ich zu achten hatte. Ich sah Dinge die mir gefielen, die ich kopieren wollte, aber auch Sachen, die ich vermeiden wollte, von deren Notwendigkeit ich entweder nicht überzeugt war oder die einfach das Gesamtbild negativ beeinflussten.
Nach und nach gelang es mir, eine Seite zu entwickeln, die meinen Ansprüchen entsprach und sowohl mich, als auch cbvisions photography widerspiegelten. Was das Ende sein könnte, ist für mich vielmehr erst der Anfang. Auch wenn cbvisions photography nun abgeschlossen ist, so weiß ich, dass es nur einen Teil von etwas Ganzem ist, an dessen Entwicklung nun gearbeitet werden kann.
cbvisions ist meine Vision, mein Traum und es wird mein Leben sein. Meine Vision und mein Traum sind zu meinem Leben geworden, dessen hohen Ansprüchen ich nun gerecht werden muss, die mich fordern und immer wieder neu motivieren werden.
Erst wenn sowohl die Fotografie und der Journalismus zueinander gefunden haben, sich gegenseitig ergänzen, wird mein Ziel erreicht sein. Wie lange es auch dauern mag, egal welche Hürde ich auch noch zu überwinden habe, mein Weg ist jetzt endlich klar und vorgezeichnet. Was nicht heißt, dass ich die unbezwingbare Krankheit der manischen Depression bezwungen habe, doch ich habe klar damit zu leben gelernt und weiß inzwischen, wie ich die Folgen erträglich halten kann.
Nichts von alledem, was ich bisher geschaffen habe, ist wirklich neu und wahrscheinlich wird das, was in Zukunft noch kommt, auch nichts Neues sein, und doch weiß ich, dass ich dem Altbewährten neue Seiten abringen kann, die zu entdecken es sich lohnen wird. Nicht jeder Pionier muss eine neue Welt ergründen, manchmal reicht es schon, einfach neue Dinge in der bekannten Welt zu finden, neue Ansichten, die das Altbewährte in die Zukunft führt. Alles, was man dazu braucht, ist nur etwas von dem angestaubten Pioniergeist und eine klare Vision der Dinge, die da kommen werden.
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