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Paris


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fragen, was all das Aufhebens soll.

      Aber die machen es falsch. In einem Mittags- oder Abendmenü hat Zwiebelsuppe nichts zu suchen; da ist man ja nach der Vorspeise schon satt. Am besten schmeckt sie, wenn man lang unterwegs war, für förmliches Essen zu erschöpft ist und auch ein wenig friert. Spätnachts findet das Pied de Cochon zu seiner eigentlichen Form: als Refugium für die tote Zeit zwischen dem letzten Cocktail und dem ersten Kaffee. Mitterrand und Chirac wurden hier schon gesehen, Gainsbourg und die Callas, Belmondo und Jeanne Moreau, auch berühmte Köche wie Paul Bocuse und Alain Ducasse. »Letzte Woche war Liza Minnelli da«, erzählt Bully. Isst die etwa auch Zwiebelsuppe? »Nein, die hatte den Schweinsfuß.«

      Zwiebelsuppe ist das Gegenstück zur großen Küche, Bescheidenheit à la Parisienne. Sie erinnert die Bürger der Hauptstadt daran, wie es an ihren Tischen zuginge ohne die Leckereien aus dem Umland: erstaunlich rustikal. Einmal sollte man sich auch als Gast diese Erfahrung gönnen. Und wenn man es schafft, sich nicht den Mund zu verbrennen, schmeckt am Tag darauf der Hummer doppelt so gut.

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      Restaurant-Tipps der Redaktion

      Authentische Küche und moderne Sterne-Kreationen: Diese vier Pariser Restaurants empfiehlt unser Restauranttester Michael Allmaier.

       VON MICHAEL ALLMAIER

      La Tête dans les Olives. Mikrogastronomie! Für ein paar Stunden am Tag steht ein Tisch in diesem liebenswert schrammligen Feinkostladen.

      Zwischen Weckgläsern vertilgt man beste sizilianische Spezialitäten wie Weißkohlsalat mit Thunfischwurst.

       2, Rue Sainte Marthe, 75010 Paris, Tel. 0033-9/51313334 Mo–Fr mittags und abends, Menü 30 Euro, unbedingt reservieren! www.latetedanslesolives.com

      L’Arpège. Kunstvoller Minimalismus von Alain Passard, dem Gemüsespezialisten unter den Drei-Sterne-Köchen. Bei mancher Kreation streift die erhabene Einfachheit das Triviale. Aber dann kommen Gänge wie die Bohnen mit rohem Rhabarber unter einer Minz-Fenchel-Emulsion und schmecken so intensiv, dass man auflacht vor Überraschung und Freude.

       84, Rue de Varenne, 75007 Paris, Tel. 0033-1/47050906 Mo–Fr mittags und abends, Abendmenü 320 Euro, Lunch 135 Euro, www.alain-passard.com

      Ze Kitchen Galerie. Bunte Ethnokunst an den Wänden, explosive Aromen auf dem Teller. Pfifferlinge contra Galgant – West und Ost prallen ungebremst, aber sehr kontrolliert aufeinander. Schön gelegen am Pont Neuf, Bobos an den Nebentischen.

       4, Rue des Grands-Augustins, 75006 Paris, Tel. 0033-1/44320032 Mo–Fr mittags und Mo–Sa abends, Abendmenü 80 Euro, Lunch 40 Euro, www.zekitchengalerie.fr

      Spring. Ein Amerikaner in Paris: Das Team von Daniel Rose motzt urfranzösische Saisonküche mit frischen Ideen auf. Unser Bild zeigt gegrillten Oktopus auf wilden Tomaten. Nicht zu sehen ist der Clou: die untergerührte Melonenmarmelade. Tolle Weine, herzlicher Service.

       6, Rue Bailleul, 75001 Paris, Tel. 0033-1/45960572, Mi–Fr mittags und Di–Sa abends, Abendmenü 64 Euro, Lunch 23 Euro, www.springparis.fr

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      Hotel-Tipps der Redaktion

      Unser Hoteltester Tomas Niederberghaus hat in Paris nach romantischen Hotels gesucht. Seine Empfehlungen für Pigalle, Saint-Germain-des-Prés und das Quartier Latin.

       VON TOMAS NIEDERBERGHAUS

      Pigalle. Ein bisschen Kreuzberg in Paris. Die Zimmer – von Künstlern gestaltet. Jedes für sich eine kleine Geschichte über die Liebe. Mal poetisch – mit Bonmots an den Wänden. Mal frivol – als Darkroom, ganz in Schwarz, mit Matratze auf dem Boden und frei stehender Badewanne vor einem großen Spiegel. Wie das die Besucher inspiriert, sieht man beim Frühstück: Paare schauen sich verträumt in die Augen. Oh, là, là, das war eine Nacht!

      Hôtel Amour, 8, Rue de Navarin, 75009 Paris, Métro: Saint-Georges. Tel. 0033-1/48783180, www.hotelamourparis.fr, 26 Zimmer. DZ ab 155 Euro

      Saint-Germain-des-Prés. Teppiche aus Tausendundeiner Nacht, saftige Feigen und kleine Vögel auf Stofftapeten, Vorhänge aus rotem Damast – das vom französischen Innendesigner Jacques Garcia gestaltete L’Hôtel ist eine einzige Verführung. Spätestens in den Katakomben des Hauses, wo sich ein von Kerzen gesäumter Pool befindet, ist man der Intimität dieses Hotels erlegen. Kann doch kein Zufall sein, dass der Meister des guten Geschmacks, Oscar Wilde, in diesem Gebäude verstorben ist.

       L’Hôtel, 13, Rue des Beaux-Arts, 75006 Paris, Métro: Saint- Germain-des-Prés. Tel. 0033-1/44419900, www.l-hotel.com, 20 Zimmer. DZ ab 285 Euro

      Quartier Latin. Ein Tor fällt ins Schloss. Und schon steht man im Garten einer charmanten Stadtvilla. Zimmer mit Blick ins Grüne. Kaffee und Croissant inmitten von Hortensien, Rosen und Männertreu. Keine Hektik, kein Verkehrslärm. Nur Marie Simoes, die sich seit fast 30 Jahren um die Gäste kümmert – und beim Auschecken »et maintenant votre petite signature« so herzlich singt, als würde sie zur Unterschrift der Hochzeitsurkunde auffordern. Dabei ist es nur die Kreditkartenabbuchung.

       Hôtel des Grandes Ecoles, 75, Rue du Cardinal Lemoine, 75005 Paris, Métro: Cardinal Lemoine. Tel. 0033-1/43267923, www.hotel-grandes-ecoles.com, 51 Zimmer. DZ ab 118 Euro

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