meiner Seite nun leise Erklärungen über das Legen eines Hengstes, wie es vorher aussieht – und danach. Darauf erstaunter Ausruf von ihr: „Da habe ich nie einen Unterschied gesehen!“
Eine männliche Stimme hinter uns: „Sie Arme!“
M. C.
Der Milchmolch
Der Milchmolch und der Kellerkiller
sitzen still auf einem Ast.
Da sagt der Milchmolch zu dem Kellerkiller:
Sei doch – bitte – etwas – stiller.
Darauf der Kellerkiller zu dem Milchmolch spricht:
– – –
Wir hörn es nicht.
Er ist’s
Frühling lässt sein heißes Blut
wieder brodeln in den Lenden;
süße, wohlvertraute Säfte
strömen aus des Schoßes Glut.
Weibchen beben schon,
wollen heftig kommen.
– Horch: von tief ein lautes Lustgestöhn!
Frühling, ja du bist’s!
Du machst mich benommen.
Nach Er ist’s von Eduard Mörike
Deutschlandlied 2003
Deutschland, Deutschland, über alles,
über alles klagst du laut,
wenn sich Dunkel und Besorgnis
zu Gefahr zusammenbraut.
Ohne Maß und ohne Grenze
dir vor jeder Tiefe graut,
Deutschland, Deutschland, über alles,
über alles klagst du laut.
Deine Güter, deine Kräfte
nutzt du nur zu Wehgeschrei,
keine Weitsicht, keine Taten,
mutlos sehnst du Trost herbei. –
Oder ist es doch nur Täuschung,
Übertreibung, Heuchelei,
deine Nöte, deine Sorgen
relatives Wehgeschrei?
Wohlstand, Reichtum, Geld und Freizeit,
Deutschland einig Jammerland!
Stöhnend lasst uns alle klagen
an der Luxusinseln Strand.
Armut, Mangel, Not und Kummer
hast du lang nicht mehr gekannt.
Schlaf im Banne deines Unglücks,
schlafe deutsches Dämmerland!
Nach A. H. Hoffmann von Fallersleben
Lichtkind
Gräsergewirr.
Wie – das – riecht!
Eine Ameise schwankt
einen Halm hinauf – und macht kehrt.
Der Wind trödelt im Blumenbeet,
die Sonne grinst – und schwitzt.
Junigeflirr.
Endlich bin ich neun, liege,
das Kinn auf der Faust,
platt auf dem Bauch
auf der Wiese.
Vor mir Gräsergrün,
über mir unser Apfelbaum.
Lichtgeriesel.
Neben mir, zugeklappt, Robinson Crusoe.
Kein Vogel singt.
Stille – – –
Eine Hummel brummt müde heran –
und weg!
Wieder ... Stille.
Heu – das ganze Dorf riecht nach Heu!
Der Max von nebenan
ruft nach seiner Schwester –
keine Antwort.
Bruthitze brüllt.
Ich drehe mich auf den Rücken.
Oben zwischen den Blättern: blau.
Grün, blau, grün – blau.
Die Halme
pieksen im Nacken.
Kein Wolke zu sehen.
Die Luft schläft
und schmeckt nach heißem Stein.
Im Garten tobt der Sommer.
Die Uhr vom Kirchturm schlägt Zwei.
Oder Drei.
Von fern ... eine Taube.
Guguuh gu. Guguuh gu.
Wieder Stille.
Da!
Jetzt kreischen sie wieder,
die Mauersegler,
wie jeden Sommer.
So ein Jubel!
Sommergeschrei.
Ich schließe die Augen,
Licht – überall Licht!
Hell ... und heiß
... und hitzig.
Lichtgeflimmer.
Wie – das – leuchtet!
Nach Unvergessbare Sommersüße von Arno Holz
Kindergottesdienst
Die Osterglocken rufen
mahnend und laut.
Vorwurfsvoll?
Die Menschen strömen.
Buntes Gewimmel,
Rufen, Geschrei.
Ob es sonst
auch so voll ist?
Heiter der Pastor,
festliches Rot
Ist er den Eltern
katholisch genug?
Weihwasser, geschleudert.
Weihrauch, geschüttelt.
Kichern und Schnuppern.
Opium für’s Volk?
Trockene Hostien,
heilig und weiß.
Den Wein gibt’s nur
für den Pastor, warum?
Die Kleinen und Großen
singen und schweigen,
munter und scheu.
Der Segen. – Amen.
Kinder Gottes.
Vater unser?
Gottes Dienst.
Wer