ja so ein schönes Wetter. Hoffentlich kommt kein Regen, dachte er, und schaute in den blauen Himmel. Und dann sah er etwas, was Tadeus auf den ersten Blick gar nicht richtig begreifen konnte. Seine kleinen schwarzen Äuglein wurden groß und größer, das kleine Teddybärherz schlug immer heftiger in seiner Brust, und erfühlte wie ihm der Schweiß ausbrach.
Was er sah, das war nicht zu glauben! „Maaaaami, Hiiiilfe, komm schnell, bitte bitte – da fällt ein weißer Regenschirm vom Himmel“ rief er und zitterte am ganzen Körper.
Brigitte hörte ihren Teddybären um Hilfe rufen, und dachte nur: Ja, hört das denn heute nie auf. Eine Schreckensmeldung jagt die andere. Was hat denn Tadeus jetzt wieder gesehen. Ein Regenschirm fällt vom Himmel. Ich glaube jetzt geht die Phantasie mit ihm durch. Oder vielleicht will er nur wieder mir einen Streich spielen, und sich dann köstlich amüsieren wenn ich darauf hereinfalle.
„Maaami, Hiiiilfe, der Regenschirm fällt in unseren Garten!“
Und so eilte Brigitte durch das Wohnzimmer, auf die Terrasse, um den Regenschirm zu sehen, der Tadeus offenbar soviel Angst machte. Doch Tadeus hatte recht. Als die Teddybärmami nach oben blickte sah sie es auch. Noch ziemlich weit oben, vielleicht so 15 – 20 Meter, auf jeden Fall noch höher als das Haus, war etwas in der Luft, was auf den ersten Blick wie ein großer weißer Regenschirm aussah. Doch bei näherem hinsehen, war es – „Nein“ stieß Brigitte aus, „ nein, das glaube ich jetzt einfach nicht. Das gibt es doch nicht. Und so etwas passiert immer dann, wenn Kurt gerade nicht Zuhause ist.“
Was war das nur für ein Ding welches Tadeus und seiner Mami einen solchen großen Schrecken versetzte?
Der große golden schimmerte Fallschirm sank langsam hernieder auf den Rasen. Und an diesem großen, weißen Fallschirm hing, eine kleine, grüne Kugel, etwas größer als ein Fußball, die silbern im Sonnenlicht glänzte.
„Achtung Mami – jetzt fällt es auf den Rasen“ rief noch Tadeus aus, doch da war schon die silbern glänzende Kugel, auf der Erde. Dann machte es ein leises, kaum
hörbares: Klick – und die kleine Seile, welche die Kugel mit dem Fallschirm verbanden, lösten sich. Tadeus hatte ehrlich gesagt, schon etwas Angst, und Brigitte schaute auch nicht gerade erfreut. Immer solche Überraschungen – hört das denn heute gar nicht mehr auf? Doch dann hatte der kleine Teddybär eine grandiose Idee. „Das ist mein neuer großer Fußball!“ rief er erfreut – ist das nicht toll Mami. „Mein Fußball fällt direkt vom Himmel!“ Der Kleine war schon wieder guter Laune, doch ganz so sicher war er sich doch nicht. „Kann da jetzt was passieren Mami?“ fragte er, und blickte Brigitte fragend an.
„Ich weiß nicht“ antwortete Brigitte.
Auf einmal, völlig unerwartet, fing diese silberne Kugel an sich von der Stelle aus, wo sie im Gras lag, zu bewegen.. Erst rollte sie ein Stückchen vor – dann wieder ein Stückchen zurück. Ein Stückchen nach rechts – dann wieder ein Stückchen nach links. Angsterfüllt duckten sich Tadeus und Brigitte. Plötzlich ganz unerwartet, rollte die silberne Kugel ganz schnell unter einem Busch, und blieb wieder ruhig liegen.
„Ich glaube, ich rufe einmal die Feuerwehr, oder die Polizei an. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu“ meinte Brigitte.
Doch als sie dann erneut auf diese Kugel schaute, machte es plötzlich: „Plopp“, etwa so ein Geräusch, welches entsteht wenn man eine Flasche Sekt öffnet, und die Kugel fiel in 2 Hälften auseinander. Tadeus und Brigitte hielten beide vor Aufregung die Luft an, und vergaßen fast zu atmen.
Aus der geöffneten Kugel stieg ein kleines, dunkelbraunes, unerklärliches Wesen heraus. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein kleiner Hund, und Brigitte dachte noch: fallen jetzt schon kleine Hunde in Silberkugeln vom Himmel? Das kann doch nicht sein!
Doch es war kein kleiner Hund.
Etwas größer als der kleine Teddybär der Familie Knirsch, Tadeus, jedoch mit einem 4eckigen Kopf, der fast so aussah, als hätte das unbekannte Wesen einen braunen Würfel auf den Schultern. Oben auf dem Kopf waren 2 kleine silberne Fühler, welche auch Antennen hätten sein können, mit jeweils einer kleinen Kugel obenauf. Und eine Nase hatte das Wesen. Nicht so eine Nase wie ein Teddybär, obwohl es sonst fast wie ein Teddybär aussah, nein, sondern seine Nase war etwas länger, einem kleinen Rüssel ähnlich. Und diese kleine Nase, die wie ein kleiner Rüssels aussah, drehte sich plötzlich ganz wild im Kreise herum.
Brigitte und Tadeus, schauten gebannt auf den unbekannten Besucher in ihrem Garten. Beide waren aufgeregt, und zitterten doch etwas. „Mami schau mal, jetzt kommt das auf uns zu. Ist das gefährlich?“ Die Stimme von Tadeus bebte doch etwas unsicher.
Das kleine, braune Wesen mit dem Würfelkopf und der Rüsselnase, trat einige Schritte vor, holte tief Luft, so das man sehen konnte, wie sich der Brustkorb anhob und die Luft in den Körper ging, und fing an zu sprechen: „Hallo Erde.“
„Mami halt mich fest, ich glaub ich spinne – das Ding kann reden wie wir“, stammelte der kleine Teddybär.
Brigitte, die den ersten Schreck doch etwas besser überwunden hatte, nachdem sie das Wesen hatte sprechen hören, wagte dann auch zu sagen: „Wer oder was bist Du. Bist du gefährlich? Oder müssen wir vor dir Angst haben?“
„Keine Angst“ hörte man es aus dem eckigen Kopf. „Ich bin Gollup vom Stern Gollup, dem 5. Mond im Sternenquadrat 312, aus der Galaxy A-45-88, in dem Sternenhaufen Pusteblume, und du bist Erde.“
„Nein“ meldete sich Tadeus zu Wort, „das ist meine Mami und ich bin Tadeus der Teddybär.“
„Und wo ist Erde“ wieder diese dunkle Stimme.
Hier ist die Erde, sagte Tadeus und hüpfte auf und ab. „Der Boden da, und unser Rasen auf dem du gefallen bist, das ist die Erde. Hast du dich verflogen?“
„Ich weiß nicht so richtig“ antwortete Gollup, „auf der Weltraumautobahn, im Sternbild des Großen Bären, an der 4. Ampel, sollte ich eigentlich nach links abgebogen sein – oder bin ich vielleicht nach rechts abgebiegen? Oder geradeaus? Oder nach oben – nach unten? Ich weiß es wirklich nicht mehr,“ und auf einmal fing wieder die kleine Rüsselnase von Gollup sich an zu drehen.
„Also“ die Teddymami Brigitte hatte nun auch wieder ihre Sprache gefunden, „mein lieber Gollup, jetzt bist du erst einmal hier, und wir werden schon sehen wie das jetzt mit uns weitergeht. Ich weiß nicht, kann ich dich fragen, ob du müde bist – oder ob du Hunger hast?“
Gollub schaute Brigitte nur an. „Müde, Hunger – was ist das?“ Ja, nun hatte Brigitte ein Problem, wie erklärt sie einem Wesen von einem anderen Stern, was müde ist, oder was es heißt, Hunger zu haben. Doch Tadeus, der kleine Teddybär fragte plötzlich: „Du Gollup, magst du gerne Schokoladenpudding?“
„Schokoladenpudding“ Gollub blickte auf den Teddybär.
„Mami haben wir noch Schokoladenpudding? Gollup möchte bestimmt eine Schüssel essen, und ich auch.“ Und auf einmal tapste Tadeus auf Gollup zu, nahm ihn einfach an der Hand, und ging mit ihm durch das Wohnzimmer, in die Küche.
Gollub ließ alles mit sich geschehen, und lief einfach an der Hand von Tadeus mit. In der Küche angekommen, setzte sich Gollub, wie auch Tadeus auf ein kleines Stühlchen, so das er auch auf den Tisch sehen konnte. Brigitte lief hinterher, schüttelte leicht ihren Kopf und ihre Gedanken fuhren Karussell.
Doch mit dieser Einladung hatte es Tadeus geschafft, und dies war vielleicht, der Anfang einer wunderbaren Freundschaft, zwischen einem kleinen Teddybären und Gollub vom Stern Gollub.
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