zu sehr und es geht dir nicht gut dabei.“
„Es ist nicht Julians Schuld, wenn mir sein Schicksal nahegeht.“
„Julian.“
„Komm Tom, du weißt, wie es ist, wenn man sich über persönliche Dinge spricht. Er hat mich gebeten, ihn Julian zu nennen, wenn wir uns unterhalten und ich sehe kein Problem darin.“
Er schüttelte unwillig den Kopf.
„Wenn du glaubst, was du mir da erzählst, dann belügst du dich selbst.“
„Hast du ihn deshalb am Donnerstag gefilzt?“
„Was? Glaubst du, ich bin eifersüchtig?“
„Bist du’s?“
„Warum ist es Sorge um einen Häftling, wenn du ihn alle zwei Stunden von der Nachtschicht aufwecken lässt und Schikane, wenn ich ihn auf gefährliche Gegenstände überprüfe? Beim letzten Mal hat eine Scherbe gereicht, um ihn beinah ins Jenseits zu befördern. Beim nächsten Mal ist es vielleicht ein rostiger Nagel aus der Bücherei.“
Ich rieb frustriert meine Stirn.
„Tut mir leid, du hast ja recht“, murmelte ich.
„Hat Kanter gesagt, ich hätte ihn kontrolliert, weil ich eifersüchtig bin?“
„Lass es gut sein. Es war richtig, ihn zu kontrollieren. Vielleicht wäre es sogar eine gute Idee, wenn wir uns mal die Zelle vornehmen. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn.“
Tom legte wieder seine Hand auf meine.
„Wenn Kanter auf die Idee kommt, ich wäre eifersüchtig, meinst du nicht, dass er euer Verhältnis falsch versteht?“
„Was willst du von mir? Soll ich nicht mehr mit ihm reden?“, fragte ich resigniert.
„Ich will, dass du dich professionell verhältst und mich informierst, sobald du das nicht mehr kannst. Ich kann für dich um Versetzung in eine andere Abteilung bitten. Wäre vielleicht sowieso keine schlechte Idee. Ich würde so etwas wie heute gern öfter mit dir tun und da ich dein Chef bin, könnten die Kollegen das für unpassend halten.“
„Ich möchte nicht versetzt werden. Mir gefällt die Arbeit bei euch.“
„Wie du willst. Mit unpassenden Beziehungen hast du ja offensichtlich wenig Probleme.“ Er klang bitter und verletzt.
„Danke Tom. Du bist ein wirklich guter Freund und auch ein guter Chef.“
„Autsch, das war dann wohl der Todesstoß.“
„Ich bin erst vor vier Wochen bei meinem Ex ausgezogen. Wir waren acht Jahre zusammen und ich kann das nicht einfach so abschütteln.“ Erst als ich es aussprach, fühlte ich, dass das so nicht mehr stimmte. Ich hatte die ganze Woche kaum an Marc gedacht. Tom nickte resigniert.
„Verzeih mir, möglicherweise bin ich ja doch eifersüchtig auf Kanter. Ich habe gar nicht daran gedacht, dass du jemanden im Ruhrgebiet zurückgelassen haben könntest. Ich bin ein Arsch.“
„Nein, bist du nicht.“
Als Tom mich nach Hause brachte, war es kurz vor Mitternacht. Trotz des Streits wegen Julian war es ein schöner Abend gewesen und Tom ein aufmerksamer und unterhaltsamer Begleiter. Vor der Haustür zog er mich näher zu sich und strich mein Haar zurück. Er lächelte mich schief an und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn.
„Einen richtigen Gute-Nacht-Kuss musst du dir erst noch verdienen“, sagte er.
„Danke für den schönen Abend. Bis Montag.“
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