Lars Friedrich

Die neue Mayerling-Chronik


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zweiten Türkenbelagerung unter Großwesir Kara Mustafa Pascha (1626 oder 1636-1683) zerstört. Provisor Alberik Höffner berichtet, der Turm samt Glocken sei eingestürzt und eine umgefallene Giebelmauer habe das Gewölbe durchschlagen, Hoch- und Seitenaltäre seien zertrümmert und die Kirchengeräte – darunter zwei silberne Kelche und 11 Reliquienkapseln – geraubt worden. 70 Menschen werden in Mayerling und Umgebung getötet und nur das Heilige Grab wird von den Osmanen verschont.

      1685 bis 1692

      Das Herrenhaus und die Kirche werden unter Provisor Alberik Höffner teilweise neu errichtet. Am 7. August läuten erstmals die neuen Glocken (Guss: Mathias Glaser). 1692 lässt Abt Clemens mit 1.000 Ziegeln das noch nicht gerichtete Kirchengewölbe wieder herstellen und innen mit Stuck verzieren.

      1712 bis 1725

      Abt Gerhard Weixelberger (reg. 1705-1728) lässt 1712 einen neuen Turm errichten und stiftet für die Kirche einen vergoldeten Hauptaltar sowie zwei Seitenaltäre, die am 8. Juli 1725 vom Passauer Bischof, Joseph Dominikus Graf von Lamberg (reg. 1723-1761), geweiht werden.

      15.03.1729

      Das Viertel unter dem Wienerwald mit insgesamt 64 Pfarren fällt an das 1722 gegründete Erzbistum Wien.

      1730 bis 1733

      Abt Robert Leeb (reg. 1728-1755) lässt die Wallfahrtskirche renovieren, erweitert 1732/1733 die Heilig-Grab-Kapelle, errichtet einen neuen Hochaltar mit einem mächtigen Aufbau aus vier flankierenden, korinthischen Säulen und seitlich je einer Nische. Zudem lässt er einen neuen Turm samt Kreuz errichten. Da jetzt von einer „turris major“ die Rede ist, kann die Kirche in Mayerling zu diesem Zeitpunkt kurzfristig auch zwei Türme besessen haben. Seit 1730 feiert der Provisor an allen Sonntag sowie an den Kirchenfesten der Heiligen Sebastian, Laurentius und Rochus sowie am Kirchweihfest in der Kirche zu Mayerling die Heilige Messe.

      01.11.1738

      Der Wiener Lederer-Meister Nikolaus Kronister und seine Frau Rosina stiften für die Kirche in Mayerling ein Muttergottesbild für den Hauptaltar, einen silbernen Kelch und ein Messgewand. Zudem richteten sie eine Stiftung für 13 hl. Messen pro Jahr ein.

      18.01.1785

      In Mayerling wird Ambros Schöny geboren (1785-1864), der 1804 im Stift Heiligenkreuz eingekleidet wird und dort u. a. von 1825 bis 1840 als Frühprediger tätig ist. Zu dieser Zeit gibt es in Mayerling zehn Häuser.

      16.02.1823

      In Mayerling wird Robert Lintner (1823-1868) geboren, der 1841 im Stift Heiligenkreuz eingekleidet wird und u. a. von 1855 bis 1860 als Professor am Gymnasium in Wiener Neustadt unterrichtet.

      1825

      Unter Abt Xaver Seidemann (reg. 1824-1841) wird die Kirche – nach Auflösung der Bruderschaft war ihre Stellung in der Gesellschaft stark geschwächt und so konnte die Natur dem nicht mehr ausreichend gepflegten Bauwerk ihren Tribut abtrotzen – wieder hergerichtet.

      1831

      Die Einwohner Mayerlings sind durchweg Waldbauern, die neben spärlichem Ackerbau vielfach Holzhandel betreiben. Unter den 24 Familien, die in 12 Häusern leben, gibt es nur zwei Handwerker. Allerdings besitzt der Ort neben den beiden Mahlmühlen eine Brettsäge und die „Schatzmühle“ von 1452. Erst 1955 wird ihr Mühlengraben zugeschüttet und eingeebnet. Grundherrschaft des Ortes ist das Stift Heiligenkreuz, landgerichtlich gehört der Weiler diesseits der Schwechat zu Weikersdorf, jenseits zu Fahrafeld, in Bezug auf Schule und Pfarre zu Alland. Zum Vergleich: 1869 leben in der Gemeinde Alland 1.954 Bürger, im Bezirk Baden 57.063, in Niederösterreich 1.077.232. Zu dieser Zeit müsste das Waldbauerndorf mehr Infrastruktur gehabt haben als heute, auch wenn man den „schindelgedeckten Bauernhäusern... die Ärmlichkeit bei jeder Fensterluke“ ansieht.

      „Beim (...) Wirtshaus theilen sich die Straßen, die eine führt (...) an dem reizend gelegenen Mayerling mit der großen Kirche (...) vorüber in den freundlich grünen Thalkessel“, schreibt 1888 Erzherzog Thronfolger Rudolf von Habsburg selbst in der „Öst.-ung. Monarchie in Wort und Bild“. Dieses Einkehrgasthaus für Fuhrleute, im Besitz des Stiftes Heiligenkreuz und an die Familie Gottwald verpachtet, war seit der Zeit Maria Theresias (1717-1780) eine Fahrpoststation mit Herberge. Bereits morgens um sechs erreicht Mayerling der erste Postwagen Richtung Baden. Im Keller des Gasthauses gibt es einige einfache Schlafplätze für Kutscher und Fuhrleute und im Gastraum dürfen Lebensmittel und Proviant verkauft werden. Auf dem Vorplatz stehen Kutschen und Einspänner.

      Hinter dem Haus liegt, von einer Mauer umgeben, ein Gutsbesitz und eine Villa mit Holzbalkon und Veranda. Zu dieser Villa gehören ein Gärtnerwohnhaus, eine Scheune und ein Stall. Die Schwechat ist in Mayerling Richtung Raisenmarkt nach einigen Quellen über eine Brücke, nach anderen Berichten über eine Furt zu queren. Reisende berichten zu dieser Zeit: „Von der berühmten Thermalstadt Baden durch das Helenental kommend, genießt man einen schönen Blick in den lieblichen Talgrund, in dessen Mitte das alte Wienerwald-Bauerndörfchen Mayerling liegt.“

      Hier an der Schwechat soll sich eine hölzerne Badehütte für die Damen des „Marienhofes“ gefunden haben – die Herren badeten damals ganz einfach „zwischen Schilf und Rohr“.

      03.05.1851

      Die Wallfahrtskirche wird renoviert und die neuen Glocken werden geweiht.

      1869

      In Alland leben 1.954 Einwohner, in Mayerling 108 (in 13 Häusern).

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