zu Mülleimerdeckel mutierten Sehorganen. Da die männliche Psyche trotz aller ihnen im Verlaufe der Geschichte der Menschheit auferlegten Strapazen und Herausforderungen nicht im geringsten an Stärke gewonnen hat, liegen die Nervenstränge der „Männlichkeit“ auch im heutigen Zeitalter bei dem Anblick einer werdenden Mutter total blank.
Trotz Fitnessstudios, harte Knochenjobs und Antistressmittel vom Hausarzt – die Männer der Schöpfung bleiben wie sie sind. Im Ernstfall alle durch die Bank das „schwache“ Geschlecht.
Aber wir sind Gott sei dank heute etwas, ein klein wenig weiter, als vor 69 Jahren. Es gibt nun Telefone und sogar schon Kommunikationsgeräte, welche dauerhaft ans rechte oder linke Ohr angewachsen sind (meist aber bei den weiblichen Gesprächsteilnehmern).Es gibt heute Fuhrwerke mit mehr als 200 Pferdchen unter einer Blechhaube und es gibt wunderschön schnelle Krankentransportautos. Es gibt fast an jeder Ecke ein Kreis- oder Eckenkrankenhaus und darin unzählige nette Doktoren, Krankenschwestern, Hebammen, Urologen, Virologen, angelogen und super scharfe Empfangsdamen (letztere aber nur in den Augen der tapferen Schneiderlein, ähm, Männer).
Also läuft die ganze werdende Angelegenheit heute doch schon etwas geordneter ab, als damals der Wonneproppen Klaus in die unbarmherzige Welt geschleudert wurde.
Der werdende Vater muss heute zwar nicht mehr über Stock und Stein traben, um einen fahrbaren Untersatz ins nächste Städtchen zu ergattern, aber auch er hat standesgemäß seine ihm zugeordneten Problemchen.
Mit schweiß tropfenden und schon leicht in eine totale Verkrampfung verfallenden Bauarbeitergriffel hat der gute Mann die Tasten des Telefons schon knapp drei Millimeter ins Gehäuse befördert, um so etwas wichtiges wie ein Taxiunternehmen oder einen Krankenwagen zu erreichen. Unzählige Male hat sich der starke Mann ein wenig auf den schwarzen Plastikwürfelchen vertan und dadurch diverse Aufregung im Umkreis von einigen Randkreisgebieten hervor gerufen. Nach knapp einer Stunde Schwerstarbeit mit dem Kommunikationsgerät stehen dann drei Freiwillige Feuerwehren, sechs Pizzadienste, zwei Damen des erotischen Gewerbes, ein Hausmeisterdienst und der Oberbürgermeister vor der weit geöffneten Wohnungstür.
Die alles beherrschende Kürbisbauchdame hat sich derweilen dank eigenem Handy und herbeigerufenen Taxi in den vorgewärmten Kreissaal begeben und unter Aufbringung all ihrer angeborenen Herkuleskräfte einen stattlichen Heinz-Bernhard zur Welt befördert. Natürlich haben der guten Frau bei ihrer Schwerstarbeit zwei Hebammen, ein Geburtshelfern und sechs Krankenschwestern zur Seite gestanden. Aber die gewordene Mutter hätte das ganze Theater mit Leichtigkeit auch in jedem Winkel der Erde ganz allein über die Runden bekommen.
So kann man doch unschwer erkennen, wie sich doch die Zeiten ändern, aber niemals die Menschen, welche die Zeiten immer wieder selbst geprägt haben.
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