anarchie untergraben die feldmark
lindenbäume schreien im wind
die blütenträume ausgeträumt
axt des kahlschlags an die wurzel gelegt
das übel auszumerzen
die erinnerungen
sollen verbleiben im unterstande
gebirgszüge neigen sich im rechten winkel
erschlagen das aufkommende gewissen
es soll sich nicht wieder rühren
und jeder der die botschaft kennt
wird kaltgemacht
wenn der hahn dreimal kräht …
auf der turmspitze
im kreis dreht der wetterhahn
feurig der schnabel
über hitzepflaster
hasten verschwitzt börsenmakler
im steifen hemd
dachpfannen glühen
der pirol pfeift im baum
traurige lieder
verbrannter zungen
wortlosigkeit der münder
einsamkeit greifbar
in der spelunke
sturzbetrunkene männer
zündeln mit feuer
es wettert der hahn
empor lodern die flammen
kolonne marschiert
hinter dem fenster
schließt leise sich der vorhang
das tischtuch ist glatt
im krug kühles bier
die liederliche hausfrau summt
von rechter ordnung
auf die knie
der mann mit harten augen / eiskalter blick
er ballte die faust / zeigte unerbittlich
den finger nach unten
der mann mit dem schwarzgelockten haar
die nasenflügel bebten / sank in den staub
die tritte / stiefel aus stahl
trafen auf / brust / eingeweide / kopf
er blutete
wand sich wie ein verendender wurm
die glieder zuckten
das gesicht mit den armen schützend
drehte er sich auf den bauch
der fremde
der feigling
die memme
seht wie er kriecht und flennt
der mann mit dem feisten aufgeblähten gesicht
packte ihn am schopf / riss zurück mit einem
gewaltigen ruck den kopf
es knackte der nacken
augen quollen aus höhlen
die menge glotzte / einige riefen:
gib’s ihm
gib’s ihm!
der mann mit den stiefeln
stark wie ein bär
der kleine mann mit dunkler haut
und kohlschschwarzen augen
tränenüberströmt
schluchzte und wimmerte:
pourquoi pourquoi?
bittend streckte er den arm
seinem peiniger entgegen
ein schlag wie ein hammer
der arm sank herab
wie ein gefällter baum
die menge johlte
die schwarzen stiefel
zerquetschten den rücken
einer weniger
brüllte er
in siegerpose
des beifalls gewiss
eine sirene heulte von weit her
die reihen fest geschlossen
bildete die menge eine gasse
in der er langsam verschwand
er ging nach hause
zu seiner ehefrau
es war sonntag
sie hatte einen
sauerbraten
bereitet
die leere füllt den raum
er biegt sich unter der leere
zwängt sich zusammen
zu einem knäuel von atemlosigkeit und unrast
kriechen eine möglichkeit zu entkommen bevor
der raum leere dich erdrückt
tastend mit den fingerspitzen das gesicht am boden
totale verdunkelung
keine alarmglocke hat angeschlagen
vor der zeit der erbarmunglosen abrechnung
mit sich selbst
wieder eine phase der selbstüberschätzung
kurz ein aufflackern von hoch mut
es könnte etwas gelingen
ein tür täte sich auf ein licht durchleuchtet
mit dunklen erinnerungen verhängte flure
ein ausgang mit einem pfad schnurgerade
keine abzweigungen mehr keine irritationen
am ende eine spur die bleibt
etwas fassbares
nicht nur ein
nichts
das fegegericht ging dem ende zu
im wartesaal zum dauerfasten
warteten in einer langen
nicht enden wollenden schlange
die bittsteller
eine opfergabe bereit haltend
um gnade winselnd
die hände in den hosentaschen
versteckt der vorsitzende
unter dem talar geheime trumpfkarten
in der besenkammer lauerten strauchdiebe
während sitzkartenverteiler die korridore
unterliefen
die fliesen hoben sich
wandteppiche linkslastig
verwirbelten alten staub
fähnriche salutierten
dem verschollen geglaubten geheimrat
der aus dem hinterstübchen trat
seine schreibfeder suchend
halali bliesen die hasardeure